Kein einfaches Jahr hinter sich
11.03.2022 Beinwil/FreiamtAbgeordnetenversammlung der Repla Oberes Freiamt
Dass auch ihr Jahr von Corona geprägt war und viele Anlässe nicht stattfinden konnten, das ist es nicht, was das letzte Jahr für die Repla Oberes Freiamt zu einem schwierigen machte. Im letzten Sommer musste Bruno ...
Abgeordnetenversammlung der Repla Oberes Freiamt
Dass auch ihr Jahr von Corona geprägt war und viele Anlässe nicht stattfinden konnten, das ist es nicht, was das letzte Jahr für die Repla Oberes Freiamt zu einem schwierigen machte. Im letzten Sommer musste Bruno Sidler zuerst krankheitshalber von seinem Amt als Geschäftsführer zurücktreten, kurze Zeit später verstarb er. Ab 2014 war Sidler Vorstandsmitglied, ab 2017 «initiativer und umsichtiger» Geschäftsführer. In einem Nachruf beschreibt ihn der Vorstand: «Dein Blick war immer vorwärts gerichtet, so hast du die Chancen und nicht die Probleme gesehen. Deine Tätigkeit und dein Wirken hat die Repla geprägt, deine Spuren wird man noch lange sehen.»
Auch an der Abgeordnetenversammlung war Bruno Sidler ein Stück weit dabei. Seit Oktober führt Daniel Räber im Mandat die Geschäfte der Repla. Räber ging auf das Arbeitsprogramm der Wirtschaftskommission ein. Diese will das NRP-Projekt – NRP steht für neue Regionalpolitik – wieder anstossen. Dazu sind drei Teilprojekte vorgesehen. «Im Grundsatz geht es darum, dass wir näher zusammenrücken und an einem Strick ziehen», betont Räber. Man wolle sich klar positionieren als idealer Ort zum Wohnen, zum Arbeiten und für die Freizeit. Zudem gelte es, die Vernetzung der Wirtschaftsakteure zu intensivieren und die Voraussetzungen für eine eigenständige Wirtschafts- und Standortförderungsorganisation zu schaffen.
Gesucht: neuer Präsident
Konkret gehe es darum, die Puzzleteile zu finden, die das obere Freiamt als Region unverwechselbar machen. «Wir müssen so stark sein, dass wir andere Regionen überstrahlen», sagt Räber. Ideen gebe es viele, kommuniziert werden diese in den nächsten Wochen und Monaten. Eine Marktbearbeitungskampagne ist geplant, an der Gewerbeausstellung in Muri will man sich mit dem neuen Auftritt präsentieren. «Es sind mehrere Veranstaltungen über das ganze Jahr hinweg geplant», verspricht Geschäftsführer Daniel Räber.
Auch die anderen Kommissionen stellten ihre Arbeitsprogramme vor. Präsident Pius Wiss ging auf die Ziele des Vorstandes ein. Das erste Controlling des Regionalen Raumkonzepts steht an, beim Hochwasserschutz Reusstal wird sich die Repla einbringen. Zudem gilt es einen neuen Präsidenten zu finden. Pius Wiss kündigte seinen Rücktritt auf die nächste Abgeordnetenversammlung hin an. Die Landschaftskommission organisiert am 24. Mai eine Infoveranstaltung für Gemeinderäte und Bauamtsangestellte zum Thema Biodiversitätsflächen. Zudem wird eine mögliche Verlängerung der Landschaftsqualitätsbeiträge bis Ende 2025 geprüft.
Die Fachgruppe Alter und Gesundheit kümmert sich um das Thema Vernetzung und um das Projekt «xond ond boschper». «Dieses ist quasi ein Dauerbrenner. Nun muss es konkret werden oder wir müssen es absagen», findet Präsident Hans-Peter Budmiger. Zudem gelte es herauszufinden, welche Folgen die Gesundheitspolitische Gesamtplanung auf das obere Freiamt habe. «Diese Planung geht bald in die Vernehmlassung. Da sind wir als Region gefordert.» Reto Widmer ging auf die Ziele der ÖV-Kommission ein. Diese sammelt die Begehren von Gemeinden und Privatpersonen und setzt sich für diese ein, etwa dafür, dass die S42 von Muri nach Zürich im Fahrplan bleibt. «Diese Verbindung droht auf 2030 zu verschwinden. Wir kämpfen mit allen Mitteln dagegen und bleiben in Sachen ÖV hartnäckig am Ball.»
Drei Verabschiedungen
Aus dem Vorstand wurde Philippe Dubler verabschiedet, nachdem er als Kallerer Gemeindeammann demissioniert hatte. «Er hat im Bereich Bau- und Zonenplan an vielen Stellungnahmen mitgearbeitet», lobte Präsident Pius Wiss. Aus dem gleichen Grund wie Dubler trat auch Hannes Küng, Merenschwand, zurück. Er sass acht Jahre im Vorstand. «In der ÖV-Kommission hat er sein grosses Wissen in diesem Bereich stets zugunsten unserer Region eingebracht.»
Verabschiedet wurde auch Heinz Nater. Zwölf Jahre präsidierte er die Wirtschaftskommission, baute diese massgeblich mit auf und organisierte zig Vernetzungsprojekte. --ake
Die Beschlüsse
Die Abgeordneten der Gemeinden fällten alle Entscheide einstimmig und ohne Gegenstimme. Sie genehmigten das Protokoll, die Jahresberichte des Vorstands und der Kommissionen und die Jahresrechnung mit einem Ertragsüberschuss von 48 200 Franken und somit 27 600 Franken besser als budgetiert. Keine Fragen gabs zum Arbeitsprogramm des Vorstands und der Kommission für das laufende Jahr. Neu in den Vorstand treten ein: Rainer Heggli, Gemeindeammann Merenschwand, Mario Räber, Gemeindeammann Besenbüren, und Marlis Villiger, Gemeindeammann Auw. Zusammen mit den Bisherigen Pius Wiss, Gemeindeammann Dietwil, Stefan Balmer, Gemeindeammann Abtwil, Hans-Peter Budmiger, Gemeindeammann Muri, Marco Meier, Vizeammann Sins, und Grossrat Ralf Bucher besteht der Vorstand neu aus acht Mitgliedern. Als Präsident wurde Pius Wiss, als Vizepräsident Stefan Balmer wiedergewählt. Die Kontrollstelle bilden Dominik Blättler, Finanzkommission Sins (bisher), Thomas Käppeli, Mühlau (bisher), und Monika Rüttimann, Muri (neu). Ebenso sagten sie Ja zum gleich bleibenden Gemeindebeitrag von drei Franken pro Einwohner, wovon 25 Rappen pro Einwohner an «Erlebnis Freiamt» weitergegeben werden. Genehmigt wurde auch das Budget, das einen Ertragsüberschuss von 7250 Franken vorsieht. --ake

