Baugesuch zum Neubau Asylunterkunft liegt noch bis zum 19. April auf
Kaum ein Thema hat die Gemeinde Niederwil in den letzten Jahren so beschäftigt wie die Asylunterkunft. Nach langem Hin und Her liegt jetzt das Baugesuch für den Neubau an der Hubelstrasse 18 auf. ...
Baugesuch zum Neubau Asylunterkunft liegt noch bis zum 19. April auf
Kaum ein Thema hat die Gemeinde Niederwil in den letzten Jahren so beschäftigt wie die Asylunterkunft. Nach langem Hin und Her liegt jetzt das Baugesuch für den Neubau an der Hubelstrasse 18 auf.
Begonnen hat die Diskussion rund um die Asylunterkunft im Jahr 2018. Damals hat der Gemeinderat der Gemeindeversammlung vorgeschlagen, die Liegenschaft an der Göslikerstrasse 25 für 615 000 Franken zu kaufen. Dies als Ersatz für die bestehende Baracke im Zentrum Niederwils, die bald abgerissen werden soll. Der Souverän sagte damals klar Nein zu diesem Vorhaben. Die Hauptargumente lauteten: zu klein, zu nah, zu wenig Umschwung.
Mit diesem Entscheid war das Problem aber nicht gelöst, sondern nur aufgeschoben. Denn die bestehende Unterkunft an der Hauptstrasse 9 ist baufällig und entspricht den aktuellen Anforderungen nicht mehr.
An der Gemeindeversammlung vom Juni 2021 präsentierte der Gemeinderat ein neues Projekt. Einen zweistöckigen Neubau an der Hubelstrasse 18 für 860 000 Franken. Diesem Geschäft hat die Versammlung nach kurzer Diskussion zugestimmt. Doch die Freude über diesen vermeintlichen Erfolg währte nicht lange. Im August wurde mit 452 gültigen Unterschriften das Referendum gegen das Vorhaben ergriffen. Dieses Vorgehen hat die Gemeinde gespalten. Das Referendumskomitee zeigte sich bedeckt, wollte keine Angaben zu den Gründen machen. Der Ton in den zahlreichen Leserbriefen wurde schärfer. Das Resultat an der Urne am 24. Oktober sprach dann aber eine deutliche Sprache. Mit 568 Jazu 329 Nein-Stimmen wurde das Referendum klar abgelehnt. Die Planung konnte also weiter vorangetrieben werden.
Noch bis zum 19. April liegt das Baugesuch für das zweistöckige Elementbau-Gebäude in Holz öffentlich auf. Das Haus hat auf beiden Stockwerken je eine Wohnung mit drei Zimmern, einem kombinierten Küchen- und Wohnbereich, einem Bad und einem Reduit. Jede Wohnung bietet Platz für sechs Personen, notfalls können auch mehr Leute untergebracht werden. Der Neubau wird mit einer Solaranlage und einer Wärmepumpe ausgestattet. Gibt es keine Einsprachen, sollte das Gebäude Ende Jahr bezogen werden können.
Neue Lösung für Betreuung
Derzeit beherbergt die Gemeinde zehn asylsuchende Männer. Ob dieses Kontingent in absehbarer Zeit noch aufgestockt wird, weiss die zuständige Gemeinderätin Martina Balmer nicht. Sicher ist hingegen, dass die Gemeinde Niederwil ihre vorläufig Aufgenommenen ab 1. August selber betreuen muss. Bislang hatte der Kanton diese Aufgabe übernommen. Derzeit laufen Gespräche mit Interessierten, die diese Betreuungsaufgabe übernehmen möchten. --red