Startschuss für Villmerger Heiden
15.02.2022 FasnachtDie Fasnacht wurde mit einem besonderen Konzert eröffnet
Die Heid-Heid gibt auf der Kirchentreppe ein Guggenkonzert. Unten auf der Strasse tanzen 200 Fasnächtler. Die Fasnachtseröffnung in Villmergen war besonders. Auch weil das ganze Dorf ...
Die Fasnacht wurde mit einem besonderen Konzert eröffnet
Die Heid-Heid gibt auf der Kirchentreppe ein Guggenkonzert. Unten auf der Strasse tanzen 200 Fasnächtler. Die Fasnachtseröffnung in Villmergen war besonders. Auch weil das ganze Dorf mitzieht.
Stefan Sprenger
Um 19 Uhr schlägt die Kirchenglocke. Als ausgebimmelt ist und der letzte Glockenschlag ertönt, beginnen die Heid-Heid und die Nachwuchsformation HeideLärm mit ihrem Guggenkonzert. Am vergangenen Freitagabend eröffneten die Villmerger Narren die fünfte Jahreszeit. «Und es war eine erfolgreiche und schöne Sache», wie Oliver Meyer, Präsident der Fasnachtsgesellschaft Heid-Heid, glücklich erzählt. Während oben auf der Treppe rund 40 Mitglieder der Guggenmusik spielen, füllt sich unten auf der Strasse das Trottoir immer mehr. 200 Fasnächtler (von Hand abgezählt) sind dabei. Als um 19.30 Uhr die Kirchenglocke wieder läutet, fragt einer aus der Guggenmusik: «Spielen wir noch weiter?» Ein anderer schreit: «Ja sicher. Jetzt haben wir viel Publikum.» Und schon ertönt der nächste Fasnachtskracher.
«Wir spürten die Freude der Menschen»
Das Feedback der Villmergerinnen und Villmerger war «hervorragend», wie Meyer erklärt. Alle freuen sich auf eine Fasnachtszeit, die wieder etwas normaler ist. «Viele haben unserem Konzert auch von zu Hause mit offenem Fenster zugehört», weiss Meyer.
Die Rückmeldungen der Menschen erlebte die Heid-Heid den ganzen Abend. Denn nach dem Konzert teilte sich die Fasnachtsgesellschaft in zwei Gruppen auf und zog unter dem Motto «Vergangenheit» durch das Dorf und eröffnete über ein Dutzend der Villmerger Fasnachtsfenster musikalisch. «In anderen Jahren zogen wir durch die Beizen, jetzt ging es durch das Dorf, direkt ins Quartier zu den Menschen. Es war etwas kalt, aber auch supercool», sagt Meyer. Denn bei den Fasnachtsfenstern gab es jeweils einen Apéro, die Menschen kamen aus ihren Häusern und lauschten den Kurz-Konzerten der Guggenmusik. «Und wir spürten die Freude der Menschen hautnah.» Nach den fast zwei Jahren Coronapandemie sind die Villmerger scharf auf die Fasnacht.
Die 26 Fasnachtsfenster sind wiederum kreativ. «Da hat es ganz tolle Sachen», sagt Meyer. Ganz Besonderes ist am Chrumbacherweg14 zu sehen. Dort hat Ueli Brunner alle Gewänder der 1964 gegründeten Heid-Heid der Reihe nach aufgestellt. Ein wahrer Blickfang. Die Fasnachtsfenster können noch den ganzen Monat Februar besichtigt werden. Den Plan dazu findet man im Internet unter www.heid-heid.ch.
Die Villmerger Fasnacht ist nun richtig lanciert. Am Samstag folgt mit dem Güüggiball in der Mehrzweckhalle Dorf ein weiteres Highlight. Da hofft man auf rund 300 Besucher. Allerdings könnten weitere Lockerungen des Bundesrates (die am Mittwoch entschieden werden) zu einem grösseren Aufkommen führen. «Wir nehmen es, wie es kommt», sagt Meyer und ist einfach nur froh, dass die fünfte Jahreszeit wieder etwas normaler wurde und die Villmerger Heidinnen und Heiden wieder Freude haben. «Die Eröffnung am Freitag war schön und positiv. Dass wir direkt zu den Menschen ins Quartier sind, hat gutgetan. Uns und den Leuten. Vielleicht machen wir das nächstes Jahr wieder.»
Am Schmutzigen Donnerstag folgen eine «Beizenfasnacht light» im Dorf und ein Guggenkonzert am Abend – und am 27. Februar soll die Strassenfasnacht ein weiterer Höhepunkt werden.