Einiges besser als erwartet
25.02.2022 MutschellenPositive Abschlüsse der Einwohner- und Ortsbürgergemeinde 2021
Die Abteilung Finanzen legt den Rechnungsabschluss 2021 der Gemeinde vor. Dieser weist einen Ertragsüberschuss von 454 405Franken aus. Vor allem höhere Steuererträge begünstigten ...
Positive Abschlüsse der Einwohner- und Ortsbürgergemeinde 2021
Die Abteilung Finanzen legt den Rechnungsabschluss 2021 der Gemeinde vor. Dieser weist einen Ertragsüberschuss von 454 405Franken aus. Vor allem höhere Steuererträge begünstigten das positive Resultat.
Eigentlich war ein Defizit von über 470 000 Franken budgetiert worden. Umso erfreulicher ist der Ertragsüberschuss von 454 405 Franken für die Gemeinde Rudolfstetten-Friedlisberg. Wesentlich höhere Fiskalerträge von 600 000 Franken, höhere Entgelte, tiefere Ausgaben im Zusammenhang mit der Coronapandemie sowie ein geringerer Aufwand von 328 000 Franken bei der sozialen Sicherheit lassen das gute Resultat erklären.
«Die Pandemieentwicklung zeigte uns schon früh im vergangenen Jahr, dass die behördlichen Massnahmen des Bundes, aber auch des Kantons, vieles auffangen konnten, was bei der Budgetierung im Sommer 2020 so noch nicht vorauszusehen war. Insofern zeigte sich im vergangenen Jahr, dass es durchaus besser kommen sollte, als im Jahr 2020 noch befürchtet», erklärt Gemeinderat Reto Bissig.
Anstieg der Einkommenssteuer
Bei den meisten und wichtigsten Aufwandpositionen sank der Nettoaufwand. Das Budget wurde – zumindest bei den beeinf lussbaren Kosten – sehr gut eingehalten. Das strikte Controlling erfüllt den Zweck in bester Weise. Zudem stieg der Steuerertrag der Einkommens- und Vermögenssteuern gegenüber dem Budget und dem Vorjahr um 6 Prozent deutlich an. Zusammen mit den Sondersteuern wurde insgesamt rund 600 000 Franken mehr Fiskalertrag sollgestellt. Der Personalaufwand fiel um 160 000 Franken tiefer aus und es konnten die Personalressourcen im Gemeindehaus (Gemeindeverwaltung) und beim Werkhof optimiert werden. Die Beiträge an die Pflegefinanzierung schlugen mit 548 544 Franken (Budget 406 000 Franken) massiv höher zu Buche und lagen über der Vorjahreszahl 2020 (490 703 Franken). Somit liegt der Nettoaufwand «Gesundheit» um 11 Prozent über dem Budget. Einen Zusammenhang zur Coronapandemie sieht Reto Bissig aber nicht: «Grundsätzlich wird die Bevölkerung älter, es hängt also zusammen mit der Demografie und mit den Aufwendungen, die im Pflegebereich steigen.»
Keine Neuverschuldung
Die Kosten bei der sozialen Sicherheit fielen erfreulicherweise um hohe 328 000 Franken (– 16 Prozent) tiefer aus, was ursächlich auch zum besseren Ergebnis führte. Im ersten Coronajahr, mit vorsichtiger Budgetierung bei den Ausgaben von materieller Hilfe und der Annahme, dass die wirtschaftliche Situation sich nicht positiv entwickeln würde, wurde diese Budgetposition erhöht, was nun zu einer «Nichtbeanspruchung» führte. Die Einwohnergemeinde Rudolfstetten-Friedlisberg hat im Jahr 2021 1,7 Millionen Franken investiert (Budget 3,5 Millionen Franken). Die Selbstfinanzierung bei der Einwohnergemeinde ergibt 1 845 986 Franken (Budget: 920 510 Franken). Der Finanzierungsüberschuss beträgt 138 510 Franken, was bedeutet, dass keine Neuverschuldung im Rechnungsjahr 2021 notwendig war, da sämtliche Ausgaben und Investitionen mit eigenen Mitteln finanziert werden konnten.
Die Fremdverschuldung verharrt auf dem Vorjahresniveau mit 9 Millionen Franken. Dafür wurden 19 000 Franken für Schuldzinsen belastet. Die Gemeinde musste 492 Franken für Negativzinsen bezahlen, da die Finanzinstitute die Kontenguthaben auf 250 000 Franken respektive 500 000 Franken begrenzten.
Für den Gemeinderat bedeutet die gute Ausgangslage, dass alle Aufwendungen inklusive der Investitionen, die die Gemeinde getätigt hat, im Jahr 2021 aus eigenen Mitteln finanziert werden konnten. «Das gibt uns Zuversicht und ‹Spielraum› für die nun künftig anstehenden finanziellen Herausforderungen, insbesondere für die grossen Investitionsvorhaben in der nun anstehenden Legislatur, beispielsweise die Arealentwicklung beim Gemeindehaus», so Bissig. Zudem steige man mit einer besseren Ausgangslage in die Millioneninvestitionsvorhaben die Gemeinde, konkret die Gemeindehauserweiterung, den neuen Werkhof mit Entsorgungsanlage oder den Gemeindesaal.
Steuererträge begünstigen
Der Steuerertrag aus den Einkommens- und Vermögenssteuern mit einem Steuerfuss von 95 Prozent ergab 10 758 796 Franken und lag mit einer Zunahme von 6 Prozent deutlich über den Erwartungen von 10 137 000 Franken. Im Rechnungsjahr 2020 konnten bei gleichem Steuerfuss 10 639 997 Franken Steuern vereinnahmt werden.
Der Steuerausstand des Rechnungsjahrs 2021 aller Steuerhoheiten betrug total 2 552 642 Franken (Vorjahr 2 635 008 Franken) oder 14,82 Prozent. Das Kantonsmittel für das Jahr 2021 liegt bei 13,84 Prozent. Die Verluste netto in Prozent zum bereinigten Steuersoll betragen 0,22 Prozent (Kanton 0,34 Prozent). Aus dem innerkantonalen Finanzausgleich flossen der Gemeinde 195 000 Franken zu und aus dem Feinausgleich gab es Einnahmen von 104 900 Franken (Budget: 105 340 Franken).
Insgesamt konnten gegenüber dem Budget um 593 025 Franken oder 5,36 Prozent höhere Steuererträge verbucht werden, was hauptsächlich zum wesentlich besseren Ergebnis beitrug.
Der Gemeinderat beabsichtigt, den Ertragsüberschuss für die Einlage ins Eigenkapital und zum Schuldenabbau zu verwenden. --gk/red
Akzeptables Ergebnis
Wasserversorgung mit Ertragsüberschuss
Die Erfolgsrechnung der Wasserversorgung weist im Gesamtergebnis einen Ertragsüberschuss von 20 297 Franken aus. Budgetiert war ein Gewinn von 50 980 Franken. Die Nettoinvestitionen betrugen 526 481 Franken. Nach Abzug der Selbstfinanzierung von 133 145 Franken verbleibt ein Finanzierungsfehlbetrag von 393 336 Franken. Das Nettovermögen nach Abschluss beträgt neu 428 953 Franken.
Die Erfolgsrechnung der Abwasserbeseitigung schliesst im Gesamtergebnis mit einem Verlust von 42 025 Franken ab. Budgetiert war ein Ertragsüberschuss von 47 650 Franken. Die Nettoinvestitionen betrugen 546 272 Franken. Nach Abzug der Selbstfinanzierung von 81 795 Franken führt dies zu einen Finanzierungsfehlbetrag von 464 477 Franken. Das Nettovermögen nach Abschluss beträgt neu 3 237 034 Franken. Die Erfolgsrechnung der Abfallwirtschaft im Gesamtergebnis weist einen Aufwandüberschuss von 53 283 Franken aus. Budgetiert war ein Verlust von 42 220 Franken. Es gab keine Investitionen. Das Nettovermögen nach Abschluss beträgt neu 318 664 Franken. --gk
Rechnung Ortsbürger
Die Ortsbürgerrechnung 2021 schliesst im Gesamtergebnis mit einem positiven Resultat von 25 690 Franken ab. Im Budget wurde mit einem Verlust von 11 460 Franken gerechnet. Der Gewinn aus der Forstwirtschaft beträgt 34 690 Franken. Das Eigenkapital der Ortsbürgergemeinde inklusive Forstreservefonds und Aufwertungsreserve beträgt per Abschluss 3 129 053 Franken. --gk