Eine statt mehrere Antennen
28.01.2022 Region BremgartenAb Montag liegt das Baugesuch für eine Natelantenne im «Forchhölzli» auf
In Künten gibt es bis heute keine Natelantenne. Entsprechend schlecht ist der Empfang in verschiedenen Dorfteilen. Jetzt möchte die Sunrise UPC GmbH im ...
Ab Montag liegt das Baugesuch für eine Natelantenne im «Forchhölzli» auf
In Künten gibt es bis heute keine Natelantenne. Entsprechend schlecht ist der Empfang in verschiedenen Dorfteilen. Jetzt möchte die Sunrise UPC GmbH im «Forchhölzli» für sich und die anderen Mobilfunkanbieter einen Sendemast aufstellen.
Roger Wetli
«Wir haben uns vorgenommen, möglichst offen zu kommunizieren», erklärt der Künter Vizeammann Yves Moser. Er hat das Dossier «Mobilfunkantenne» vom zurückgetretenen Gemeindeammann Werner Fischer Anfang Jahr übernommen. «Vor über zehn Jahren gab es grossen Widerstand gegen eine mögliche Natelantenne mitten im Dorf. Wir sind offen für die Diskussion, möchten diese aber auf der Sachebene halten.»
Verschiedene Standorte angeschaut
Der Gemeinderat informiert deshalb bereits drei Tage vor der öffentlichen Baugesuchsauf lage über die Pläne der Sunrise UPC GmbH. Diese möchte ausserhalb des Wohngebietes in Richtung Norden einen 30 Meter hohen Masten errichten, auf den alle Telekommunikationsanbieter aufspringen. Auf der ausgewählten Parzelle befindet sich das stillgelegte Pumpwerk Forchhölzli. «Da der Mobiltelefonempfang im Dorf schlecht ist, sahen wir kommen, dass nach dem Scheitern der Verhandlungen vor zehn Jahren früher oder später wieder eine Anfrage für eine Antenne gestellt wird. Deshalb haben wir aktiv nach möglichen Standorten gesucht. Dabei hat sich das ‹Forchhölzli› als ideal herausgestellt», so Moser.
Das Pumpwerk befindet sich aber ausserhalb der Bauzone, weshalb das Baugesuch durch die kantonalen Abteilungen Umwelt und Baubewilligungen des Departements Bau, Verkehr und Umwelt geprüft werden musste. Beide Abteilungen haben dem vorliegenden Baugesuch die Zustimmung erteilt. Allerdings war dazu ein Nachweis notwendig, welcher belegte, dass das Pumpwerk Forchhölzli ein idealer Standort für eine Mobilfunkanlage sei. Die Verantwortlichen prüften elf weitere, diese waren entweder ungeeignet oder die Grundeigentümer waren nicht einverstanden. Da die Antenne unmittelbar neben das Pumpenhaus und ein Teil der Technik an dessen Fassade gebaut wird, ist die zusätzlich benötigte Fläche sehr klein.
Bau nur mit allen drei Anbietern
Ebenfalls aufgezeigt werden musste, welche Auswirkungen die neue Antenne auf den Mobiltelefonempfang in der Umgebung hätte. «Künten wäre damit sehr gut abgedeckt. Aber auch die umliegenden Gemeinden profitieren», weiss Yves Moser. Für den Bau musste ein Baurechtsvertrag mit der Gemeinde als Grundeigentü- merin ausgehandelt werden. «Wir haben schriftlich darin festgehalten, dass die Dienstbarkeitsberechtigte den anderen Telekommunikationsanbietern die Fernmeldeanlage zur Mitbenützung zur Verfügung stellen muss. Damit wollten wir erreichen, dass nicht noch weitere Masten im Dorf auftauchen», so der Vizeammann. «Wir hoffen, dass mit dem Bau dieser Antenne das Thema von weiteren Mobilfunkanlagen im Gemeindegebiet Künten längerfristig vom Tisch ist.»
Grosser Schritt in die Zukunft
Für den Gesamtgemeinderat gehört ein guter Mobiltelefonempfang genauso zur Standardinfrastruktur einer Gemeinde wie Quartierstrassen, Schulgebäude und Wasserversorgung. «Wir wollen dem technischen Fortschritt Rechnung tragen. Die Anzahl Geräte, welche über das Mobilfunknetz untereinander Daten austauschen, nimmt stetig zu und benötigt entsprechende Infrastruktur. Yves Moser ist überzeugt: «Durch die neue Anlage wird eine grosse Mehrheit der Künterinnen und Künter profitieren. Das Dorf macht damit einen grossen technischen Schritt in die Zukunft.»