Tribünengeflüster
26.11.2021 SportBeim Spielertrainer vom HC Mutschellen, Mario Obad, hat sich in der Jugend die Frage gestellt, welche Sportart er ausübt. Bei seiner Körpergrösse von 1,97 m wäre beispielsweise auch Basketball in Frage gekommen. In Kroatien ist die Sportart nicht weniger populär als ...
Beim Spielertrainer vom HC Mutschellen, Mario Obad, hat sich in der Jugend die Frage gestellt, welche Sportart er ausübt. Bei seiner Körpergrösse von 1,97 m wäre beispielsweise auch Basketball in Frage gekommen. In Kroatien ist die Sportart nicht weniger populär als Handball. Und nicht nur das. «Mein Onkel Ivica Obad war jugoslawischer Nationalspieler im Basketball. Die Sportart wäre durchaus eine Option gewesen. Und ich verfolge Basketball auch heute noch gern.» Ivica Obad konnte mit seinem Verein Zadar im Europapokal der Landesmeister in der Saison 1986/87 den vierten Platz belegen und spielte dabei an der Seite einiger kroatischer Basketballer, die später in die US-amerikanische Profi-Liga NBA wechseln sollten. Eine gewisse Affnität für Ballsportarten scheint also in der Familie zu liegen.
Bevor es ihn zum Handball gezogen hat, hat Mario Obad bei den Junioren des NK Neretva Metkovic Fussball gespielt. Mit ihm in der Mannschaft war Darijo Srna, späterer Captain der kroatischen Fussballnationalmannschaft. Srna hat in seiner Karriere 134 Länderspiele für das kroatische Nationalteam absolviert. Die grösste Zeit seiner Karriere hat Srna beim ukrainischen Verein Schachtar Donezk verbracht, mit dem er 2009 auch den UEFA-Cup gewinnen konnte. Mario Obad: «Man hat schon in den Junioren gesehen, dass er mal eine grosse Nummer wird. Er war auch nicht lange in Metkovic. Ziemlich schnell hat ihn Hajduk Split in seinen Nachwuchs geholt.»
Der Wechsel zu Créteil war laut Mario Obad nicht gerade förderlich für seine Karriere. Bezeichnend für seine Lebensphilosophie, dass alles aus einem Grund passiert, hat sich Folgendes ereignet: Obad ist in Paris gelandet. Noch während er am Flughafen auf sein Gepäck wartet, klingelt sein Handy zweimal. Angebote aus Lübeck in Deutschland und Constanta in Rumänien. «Wäre ich beispielsweise nach Deutschland gegangen, hätte ich vielleicht noch einige Zeit auf hohem Niveau spielen können. Ich glaube aber, dass es für das Leben meiner Familie langfristig besser war, dass wir in die Schweiz gekommen sind.»
Der 24:12-Vorsprung der RS Freiamt lässt sich nur schwer aufholen. Das wissen auch die Kriessner. Im Vorbericht auf ihrer Website verabschieden sie sich schon indirekt vom FInal. Dort heisst es: «Mit 13 Punkten Vorsprung müssten die Kriessner gewinnen, wenn sie den Finaleinzug noch schaffen wollen. Damit kann realistischer Weise nicht gerechnet werden.»
Mit Dominik Wassermann verliert der HC Wohlen Freiamt nicht nur einen guten Eishockeyspieler, sondern auch einen Charakterkopf – oder anders gesagt, einen echten Typen. Er beweist ein ums andere Mal, dass er keine 08/15-Person ist. Beispiel: Seine Rückennummer. Wassermann trägt die 60. Warum? Bestimmtes Jahr? Glückszahl? Rückennummer eines Vorbilds? «Nein. Ich weiss, dass einige Spieler ihren Jahrgang oder das Geburtsdatum oder so auf dem Rücken tragen. Aber das ist nichts für mich», sagt er. «Und es ist auch keine Nummer eines Vorbilds. Ich eifere niemandem nach. Ich bin einfach ich. Darum trage ich die 60. Weil die sonst niemand Bestimmtes trägt.»
Josip Lasic