Digitale Portale
26.11.2021 BremgartenIn Bremgarten wurden diese Woche zwei neue digitale Eingangsportale eingeweiht.
Auf den 75 Zoll grossen Bildschirmen am Stadteingang können je nach Aktualität Veranstaltungsinfos geblendet werden sowie Besucher in Bremgarten willkommen geheissen werden. Dereinst sind fünf ...
In Bremgarten wurden diese Woche zwei neue digitale Eingangsportale eingeweiht.
Auf den 75 Zoll grossen Bildschirmen am Stadteingang können je nach Aktualität Veranstaltungsinfos geblendet werden sowie Besucher in Bremgarten willkommen geheissen werden. Dereinst sind fünf solcher Portale geplant. --huy
Digital willkommen heissen
Die Stadt hat zwei neue Ortseingangsportale eingeweiht
Wer auf den umliegenden Strassen Richtung Innenstadt fährt, der wird künftig modern begrüsst und über die neusten Anlässe informiert. Die neuen digitalen Eingangsportale Bremgartens wissen zu gefallen. Zwei von ihnen wurden letzte Woche in Betrieb genommen.
Marco Huwyler
Eigentlich hatten sie ja durchaus ihren Charme. Die kleinen, hölzernen «Chalets», die bisher an den Ortseingängen des Städtli platziert waren und dort als Plakataufhängestationen fungierten. Nach 23 Jahren treuer Dienste werden sie nun ersetzt. Doch spätestens beim Direktvergleich wird klar: Nostalgie ist hier gänzlich fehl am Platz. Mit den neuen Ortseingangsportalen ist Bremgarten ein Quantensprung gelungen. Sie überzeugen sowohl zweckmässig als auch visuell.
Entsprechend stolz zeigt sich die achtköpfige Delegation, welche die Neuheit am Mittwochmorgen offiziell einweihen darf. «Wir haben jahrelang an dieser Lösung gearbeitet und für ihre Umsetzung gekämpft», erzählt Stephan Troxler, Präsident von Bremgarten Tourismus. «Entsprechend glücklich sind wir jetzt, wo wir die ersten Exemplare vor uns sehen.»
Was lange währt
Immer wieder hat man bei den Verantwortlichen mit Rückschlägen und Verzögerungen umgehen müssen. So zum Beispiel im Frühling 2020, als der Kanton die Baubewilligung für das Projekt verweigerte. «Man hatte dort Bedenken wegen der Verkehrssicherheit und der Lichtverschmutzung», erklärt Bremgartens Stadtschreiber Beat Neuenschwander. Der Stadtrat sei jedoch hartnäckig geblieben und beim Regierungsrat vorstellig geworden. «Wir haben auf das Projekt ‹Smart Aargau› verwiesen, welchem sich der Kanton verschrieben hat und das die digitale Transformation fördern soll.»
Eine Ablehnung der digitalen Ortstafeln, also eines Paradebeispiels für den geforderten Wandel, hätte die selbst auferlegte Marschrichtung natürlich konterkariert. Und so wurde die Baubewilligung unter Auflagen schliesslich doch noch erteilt. Fünf Jahre nach dem Projektstart 2016 konnte das Vorhaben in den letzten Wochen in die Tat umgesetzt werden.
Die Hartnäckigkeit und das Warten haben sich jedenfalls gelohnt, darüber waren sich an der Einweihung alle einig. Die Vitrinen mit den Bildschirmen sind von einem eindrücklichen Ergänzungselement umrahmt, das den Spittelturm zeigt. «So werden die Besucher unserer Stadt endlich gebührend begrüsst mit dem Wahrzeichen unserer Stadt», zeigt sich Troxler begeistert. «Das war uns von Bremgarten Tourismus schon lange ein grosses Anliegen.»
Doch auch punkto Funktionalität bietet das neue Eingangsportal viele Vorteile. Die 75-Zoll-Screens sind gut lesbar, auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Wind und Wetter können den digitalen Plakaten nichts anhaben. Und dank der bequemen Anzeige-Steuerung von der Stadtkanzlei aus wird auch dem wilden Plakatieren ein Riegel geschoben, mit dem die Stadt in den letzten Jahren immer wieder zu kämpfen hatte. Neben der Willkommensfunktion ist die digitale Eingangstafel auch ein wirksames Instrument für die Stadt und ihre Vereine, um auf Veranstaltungen aller Art aufmerksam zu machen.
Drei weitere Screens geplant
Die Anzeige- und Erscheinungsdauer kann jeweils programmiert werden. Veraltete Plakate und Hinweise auf Veranstaltungen, die längst stattgefunden haben, wird es deshalb in Zukunft nicht mehr geben. «Wir können die entsprechenden Parameter künftig im Vornherein mit den Veranstaltern besprechen», sagt Stadtschreiber Neuenschwander.
Zwei von insgesamt fünf Ortseingangsportalen wurden letzte Woche in Betrieb genommen. Sie stehen bei der Shell-Tankstelle Fohlenweide und an der Mutschellenstrasse (auf Höhe Bibenlos). Drei weitere sollen folgen – an der Oberebenestrasse, an der Badenerstrasse (beim Ortseingang von Eggenwil her kommend) und an der Zugerstrasse (Bärenmatt). Obwohl die neuen digitalen Plakate mit 50 000 Franken pro Exemplar nicht ganz günstig sind und die Stadt eine Viertelmillion kosten, sollen sie sich längerfristig gegenüber den konventionellen auch finanziell rechnen. «Wenn wir jede Woche zwei Leute anstellen müssen, die Plakate an fünf Standorten auf- und abhängen, ist das sowohl aufwendig als auch personalintensiv», sagt Josef Meier von Bremgarten Tourismus. «Die neue Lösung wird sich schon nach wenigen Jahren rentieren.»
Bremgarten als Trendsetter?
Darüber hinaus darf sich Bremgarten damit brüsten, ein neuartiges Plakatesystem entwickelt zu haben, das vielleicht viele Nachahmer finden könnte. Die beiden nun an den Städtli-Eingängen angebrachten Screens sind die ersten ihrer Art im Kanton. Und die hinterlassenen Eindrücke nach wenigen Tagen in Betrieb sind durchwegs positiv, das zeigen die Feedbacks, die bei der Stadt eingehen. Auch auf Social Media werden die neuen Ortsportale gefeiert und die Innovationskraft Bremgartens gelobt. Den kleinen Holzhäuschen trauert jedenfalls noch niemand nach.