Profis auf Besuch
15.10.2021 SportAm 4. Handball-Camp des HC Mutschellen in der Burkertsmatt konnten die Juniorinnen und Junioren im Alter von 7 und 14 Jahren die Grossen ihrer Sportart treffen. --cbl
Mit den Profis im Gespräch
Widen: Hoher Besuch am 4. Handball-Camp des ...
Am 4. Handball-Camp des HC Mutschellen in der Burkertsmatt konnten die Juniorinnen und Junioren im Alter von 7 und 14 Jahren die Grossen ihrer Sportart treffen. --cbl
Mit den Profis im Gespräch
Widen: Hoher Besuch am 4. Handball-Camp des HC Mutschellen
Einmal einem Handballprofi gegenübersitzen und – wenn genug Mut da ist – ihm eine Frage stellen: Die Junioren und Juniorinnen des HC Mutschellen hatten am Mittwoch die Chance dazu. Zu Gast waren drei Spielerinnen sowie der Trainer des LK Zug.
Celeste Blanc
Bälle brausten durch die Luft und das Quietschen von Turnschuhen auf dem Hallenboden ertönte immer wieder zwischen den Rufen der Kinder, die sich lautstark durch die Halle jagten. Die Vorfreude auf die Profis, die den Juniorinnen und Junioren auf der Burkertsmatt einen Besuch abstatteten, war offensichtlich gross.
Das 4. Handball-Camp des HC Mutschellen eröffnete wie jedes Jahr den Jüngsten des Vereins die Chance, die Grossen ihrer Sportart zu treffen. Dieses Jahr waren es mit Norma Goldmann, Emma Bächtiger (beide Rückraum) und Alessia Riner (Flügel) drei junge Spielerinnen, die beim amtierenden Schweizer Meister LK Zug spielen sowie im Kader der Schweizer Frauennationalmannschaft sind. Sie gaben zusammen mit Christoph Sahli, Trainer beim LK Zug, Einblick in den Alltag des Profihandballs.
Wenig Zeit für Freizeit
Training, Schule, Mittagessen, dann wieder Training – so sieht praktisch jeder Tag der 18-jährigen Norma Goldmann sowie der 17-jährigen Emma Bächtiger und Alessia Riner aus. Alle drei absolvieren die dreijährige Ausbildung der Handballakademie in Cham. «Morgens haben wir einen Athletikteil, dann trainieren wir Ausdauer und Kraft, im Abendtraining üben wir uns in Technik und Taktik», erzählt Riner. Gewohnt wird bei einer Gastfamilie. Auch die Freizeit am Wochenende ist für die jungen Profihandballerinnen rar. Freitagabends ist dann jeweils das Training mit dem LK Zug, wo sich die drei für die Meisterschaftsspiele am Wochenende mit dem Team zusammenfinden.
Da die drei Spielerinnen unter der Woche in der Handballakademie sind, weiss Trainer Sahli, dass das herausfordernd sein kann: «Für die Spielerinnen ist das immer wieder eine Umstellung und wir haben nur wenig Zeit, uns aufeinander abzustimmen. Deswegen halten wir vier auch unter der Woche den Kontakt, damit wir wissen, was das Team macht.» So könne man am Wochenende dann erfolgreich sein.
Sport führt in viele Länder
Geleitet wurde die Fragerunde von Alex Milosevic, dem Juniorenverantwortlichen des HC Mutschellen. Dieser gab das Wort dann auch an die Kinder. Ein paar wenige hatten den Mut, ihre Fragen an die Spielerinnen zu stellen. So, ob sie denn auch Geschwister hätten und ob diese auch Handball spielen. Oder, wo sie überall schon mit den Mannschaften hingereist seien. Für ihre Karriere reisen die drei Spielerinnen viel herum, unter anderem nach Georgien, Ungarn, und Schweden.
Ihre Teilnahme an der U18- respektive U16-EM brachte sie nach Slowenien und Montenegro. Kürzlich waren die drei jungen Spielerinnen auch in Moskau und spielten dort gegen die russische Nationalmannschaft, die an Olympia Silber geholt hatte. «Es war eine schöne Erfahrung, auf dem Weg ins Training sind wir immer durch die Stadt gefahren und haben alle Sehenswürdigkeiten gesehen», erzählt Bächtiger.
«Ich war schon nervös»
Der Besuch der Natispielerinnen war für die 8-jährige Léane und ihre Freundin Delia ein wahres Highlight. Delia spielt seit einem Jahr, Léane erst seit einem halben Jahr beim HC Mutschellen. «Ich war schon sehr aufgeregt, dass uns Profis besuchen. Ich habe mich mega darauf gefreut.» Delia stimmt ihrer Freundin zu: «Es war einfach megacool.» Doch nicht nur die jungen Mädchen, auch die Jungs standen an der anschliessenden Autogrammstunde Schlange, um eine Unterschrift der Nationalspielerinnen zu ergattern. Auch für den 13-jährigen Alex, der bereits zum vierten Mal das Kidscamp besucht und sechs Jahre beim HCM spielt, sind die Besuche der Profis immer ein Highlight: «Ich sehe sie sonst nur im Fernsehen und hier dürfen wir sie live sehen.»
Ein voller Erfolg
Und fast schon profimässig trainierten in dieser Woche von Montag bis Donnerstag auch die 52 Kinder, von denen ein paar nicht im Verein spielen, aber schnuppern wollten, Ausdauer, Wurftechnik und Spiel. Die Verantwortliche Simone Kappeler sowie ihre Trainerkolleginnen Stefanie Steger und Marina Ragettli haben sich für diese Woche extra freigenommen. Doch nicht nur hartes Training in der Halle, auch eine Aktivität im Wald stand auf dem Programm. «Die Gruppen mussten aus den Sachen, die sie im Wald finden, ein Handballfeld nachbauen», so Ragettli.
Ein Höhepunkt der Woche, das Spiel auf dem Sandfeld, musste wetterbedingt abgesagt werden. Auch wäre am Donnerstag, als das Abschlussturnier stattfand, noch der Auftritt eines Zirkus geplant gewesen. «Leider ging das wegen der Coronamassnahmen nicht. Deshalb kam der Flow Arts-Künstler Christian Dubuis vorbei, der uns stattdessen eine Show bot», so Kappeler.
Obwohl wenige Sachen weggelassen oder umdisponiert werden mussten, war das 4. Handball-Camp einmal mehr ein voller Erfolg. Die Kinder waren nach dem hohen Besuch noch immer so voller Energie, dass man vor dem Nachmittagstraining nochmals eine Runde «Fangis» und ein paar Schüsse aufs Tor machte und sich vor allem über die Unterschrift auf dem Trainingstrikot und dem eigenen Handball freute.



