Drei gute Optionen
29.10.2021 MutschellenPodiumsgespräch der Gemeinderatskandidaten
Um den offenen Gemeinderatssitz, der am 28. November vergeben wird, sind noch drei Kandidaten im Rennen: Barbara Moser-Näf und Christian Moser, beide parteilos, und Urs Humbel von der FDP. Sie stellten sich am Mittwoch ...
Podiumsgespräch der Gemeinderatskandidaten
Um den offenen Gemeinderatssitz, der am 28. November vergeben wird, sind noch drei Kandidaten im Rennen: Barbara Moser-Näf und Christian Moser, beide parteilos, und Urs Humbel von der FDP. Sie stellten sich am Mittwoch einem Podiumsgespräch.
Vincenz Brunner
Die Ortsparteien der Grünen, der Mitte und der FDP-Liberalen hatten ins Vereinslokal geladen, um den Kandidierenden auf den Zahn zu fühlen. Gleich eingangs wurde geklärt, dass alle drei seit über 30 Jahren in Widen wohnen und die beiden Mosers nicht miteinander verwandt sind. In der ersten Fragerunde ging es um die Wahlslogans der Kandidaten. Christian Moser warb mit «Bewährtes bewahren, Neues wagen». Zu bewahren gelte es die Lebensqualität, Neues wagen müsse man bezüglich des Wachstums der Gemeinde, aus dem neue Bedürfnisse entstehen. Urs Humbel warb mit «Offen für Veränderung». Auch er möchte Bewährtes bewahren und die «Perle am Mutschellen» weiterentwickeln. Barbara Moser-Näf warb mit dem Spruch «Ich interessiere mich für Sie». Damit wolle sie sagen, dass sie sich aktiv für die Bedürfnisse von Widen und seiner Bürger einsetzen wolle.
Handlungsbedarf Überalterung
Als Nächstes wollte Gabriel Lüthy, der das Gespräch leitete, wissen, wo denn der grösste Handlungsbedarf gesehen werde. Alle drei nannten das Thema Alterswohnungen. Die Überalterung ist in Widen ein grosses Thema, bis 2030 soll ein Drittel der Bevölkerung das Pensionsalter erreicht haben. Christian Moser wies darauf hin, dass man Alterswohnungen nicht irgendwo, sondern zentral bauen müsse, und Urs Humbel stellte die Frage, ob dies Aufgabe der Gemeinde oder der Privaten sei.
Das Bauwesen blieb auch im Zentrum der nächsten Frage. Da momentan das Ressort Bau offen ist, liegt die Annahme nahe, dass die gewählte Person dieses Ressort übernehmen wird. Die drei Anwärter waren sich einig, dass die Mutschellenkreuzung eine grosse Herausforderung in diesem Ressort sei, unter anderem weil hier viele verschiedene Interessen aufeinanderstossen. Barbara Moser-Näf will laufende Projekte umsetzen und sich der Parkplatzproblematik beim Hasenbergturm widmen sowie den Stau bei der Entsorgungsstelle entschärfen. Christian Moser verwies auf seine berufliche Tätigkeit als Ingenieur im Bereich Infrastruktur: «Ich bin vertraut mit den Vorgaben des Kantons und habe ein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen.» Urs Humbel möchte sich der Sanierung der Bellikerstrasse sowie der Entwässerungsplanung widmen und sich für behindertengerechte Bushaltestellen einsetzen.
Hallenbad ja oder nein?
Beim Thema Bau ist auch das von Teilen der Bevölkerung gewünschte Hallenbad ein Thema. Urs Humbel schätzte die Kosten, so, wie das Hallenbad im Rahmen der Burkertsmatt geplant war, auf 21 Millionen Franken. Die Pläne der Initianten beinhalteten aber mehr, als damals geplant wurde. Christian Moser schätzte die Kosten auf 35 bis 40 Millionen Franken. Er möchte ein seriöses Projekt erarbeiten und die Bürger entscheiden lassen. Urs Humbel sah insbesondere Vorteile für den Schulsport, während Barbara Moser-Näf gegen den Bau eines Hallenbads ist, da es genügend andere in der Region gebe. Christian Moser merkte an, dass es keine Hallenbäder in der Schweiz gebe, die rentabel arbeiten.
Gabriel Lüthy wollte daraufhin von den Kandidaten wissen, ob sie bereit wären, den Steuerfuss für das Hallenbad anzuheben. Christian Moser ging davon aus, dass ein Hallenbad mit 5 bis 7 Steuerprozenten zu Buche schlagen würde: «Das wäre zu viel.» Barbara Moser-Näf war der Meinung, dass man sich das Hallenbad nicht leisten solle, während Urs Humbel eine Steuererhöhung von 2 bis 3 Steuerprozenten als verschmerzbar einstufte.
Gesunde Finanzen
Beim Thema Finanzen war man sich einig: Alle drei wollen gesunde Finanzen, man könne nicht mehr ausgeben, als man einnehme. Uneinigkeit herrschte beim Thema Fusion mit den Nachbargemeinden: Urs Humbel ist dafür, die anderen beiden dagegen, weil sie die finanziellen Vorteile nicht sehen.
Drei statt fünf Kandidaten
Für den letzten freien Sitz im Wider Gemeinderat bewerben sich mit Urs Humbel, Barbara Moser-Näf und Christian Moser noch drei Personen. Ursprünglich waren es neben den vier bereits wiedergewählten bisherigen Gemeinderäten fünf neue Kandidaten. Auf den zweiten Wahlgang verzichten Philipp Stutz (parteilos) und Andreas Thut (FDP). --rwi