Dramatische Wende
22.10.2021 SportUrs Huber am Absa Cape Epic in Südafrika
Nach dem Prolog und der ersten Etappe lagen der Joner Urs Huber und sein Teamkollege Simon Schneller auf dem 4. Rang. Mittlerweile haben die beiden Mountainbiker die nächsten drei Etappen des Rennens hinter sich. Auf der ...
Urs Huber am Absa Cape Epic in Südafrika
Nach dem Prolog und der ersten Etappe lagen der Joner Urs Huber und sein Teamkollege Simon Schneller auf dem 4. Rang. Mittlerweile haben die beiden Mountainbiker die nächsten drei Etappen des Rennens hinter sich. Auf der letzten mussten sie einen Rückschlag hinnehmen, der sie zurückgeworfen hat.
96 Kilometer und 2100 Höhenmeter hatten Urs Huber und sein Kollege vom «Team Bulls» Simon Schneller an der zweiten Etappe zu absolvieren. Rang drei auf der Etappe und nun auch Rang drei in der Gesamtwertung war das Fazit. Auf der dritten Etappe brannte die Sonne gnadenlos vom Himmel. Huber berichtet von Temperaturen von über 30 Grad.
Das Canyon-Team mit dem Deutschen Andreas Seewald und dem Tschechen Martin Stosek nahm von Beginn weg das Zepter in die Hand. «Die auf dem Papier deutlich stärkste Paarung machte kein Geheimnis daraus, dass sie das Gelbe Trikot übernehmen will», erzählt der Joner. Nach zwei Dritteln der Etappe verblieben sechs Teams gemeinsam. Seewald und Stosek erhöhten die Gangart. «Wir sahen dies so kommen und entschieden, dass wir in diesem Fall nicht versuchen werden, mit aller Gewalt mitzufahren», erklärt Huber. Die Taktik zahlte sich aus. Der Kellerämter und sein Teamkollege kamen ohne Einbrüche ins Ziel.
«Wir konnten den Sprint um Rang drei zu unseren Gunsten entscheiden», sagt der 36-Jährige. Auch in der Gesamtwertung waren Huber und Schneller auf dem 3. Rang.
Rückschlag durch Magenprobleme
Das Cape Epic hat auch dieses Jahr in seiner vollen Brutalität zugeschlagen. «Diesmal nicht auf der Strecke, sondern über Nacht. Simon klagte gestern Abend über einen flauen Magen und musste sich in der Nacht mehrmals übergeben», erzählt Huber. «Immerhin brachte er am Morgen um 5 Uhr ein paar Bissen runter. Auch seine Stimmung wurde etwas munterer.» Das Glück des Duos war, dass die vierte Etappe kürzer war als die vorherigen drei und auch die ersten 15 Kilometer kraftschonend im kompakten Feld zu überstehen waren.
15 Minuten vor dem Start folgte der nächste Schock. Der Speaker vermeldete, dass Martin Stosek dasselbe Schicksal ereilt hat wie Hubers Teamkollegen. Der Tscheche war nicht mal in der Lage zu starten. «Plötzlich waren die Gesamtzweiten und grossen Favoriten nicht mehr im Rennen. Wir gingen als neue Gesamtzweite auf diese Etappe, mit der Unsicherheit, es heute selber überhaupt ins Ziel zu schaffen», so der Freiämter. «Wir behielten unsere Sorgen geheim, so lange es ging. Irgendwann war nicht mehr zu verheimlichen, dass uns die Energie fehlt.»
Während Huber/Schneller auf den einfacheren ersten 40 Kilometern nur rund fünf Minuten Rückstand kassierten, sammelten sich in der zweiten Hälfte 21 Minuten an bis ins Ziel. «Sehr schade, aber Simon hat super durchgebissen. Dafür hat er meinen grössten Respekt und Dank.» Die vierte Etappe konnte das «Team Bulls 1» mit Huber und Schneller nur auf dem 18. Rang beenden. In der Gesamtwertung wurden sie auf den 6. Platz zurückgeworfen.
«Nun hoffen wir, dass sich die Lage verbessert und wir unser zweites Team, das neu auf Rang 2 liegt, unterstützen können in den nächsten Tagen», sagt Huber. --red/zg