Tu Gutes und rede darüber
21.09.2021 BremgartenProjekt Synesius: Geschäfte an Generalversammlung allesamt abgesegnet
Rund 40 Vereinsmitglieder haben am Donnerstagabend der 17. GV des Projekts Synesius im Restaurant JoJo beigewohnt. Dabei wurde viel gesprochen und einiges beschlossen.
«Mein ...
Projekt Synesius: Geschäfte an Generalversammlung allesamt abgesegnet
Rund 40 Vereinsmitglieder haben am Donnerstagabend der 17. GV des Projekts Synesius im Restaurant JoJo beigewohnt. Dabei wurde viel gesprochen und einiges beschlossen.
«Mein Co-Präsident hat mich inständig gebeten, mich so kurz wie möglich zu fassen, denn schlafen lässt sich zu Hause bequemer.» Als Stephan Gottet seine Rede eröffnet, wird auch denjenigen, die das Bremgarter Unikat noch nicht allzu oft erlebt hatten, schnell klar, was sie an diesem Abend erwarten würde. Der Vereinspräsident ist glänzend aufgelegt und referiert in seiner gewohnten Art zwischen ironisch und ernst, fesselnd und langatmig, eloquent-intelligent und unbeholfen-sprunghaft.
Dabei lässt er sich stets von seinen Gedanken leiten, weicht so manches Mal vom Skript ab und philosophiert vom Leid der Welt, den dem entgegenwirkenden Projekten von Synesius, den sonstigen Vereinsaktivitäten und vielerlei mehr. Was er berichtet, strahlt alles in allem viel Zuversicht aus und wirft ein schönes Licht auf die humanitäre Tradition Bremgartens und seines Hilfsvereins.
Gleichviel Unterstützung trotz weniger Spenden
Dank der guten Arbeit in den letzten Jahren und den dabei geäufneten Reserven ist das Projekt Synesius bislang gut durch die Coronakrise gekommen. «Wir haben auch im abgelaufenen Vereinsjahr unsere Pflichten erfüllt», sagt Gottet. Damit meint er den selbst auferlegten Auftrag, den Schwachen und Benachteiligten dieser Welt zu helfen. Synesius hat auch im letzten Jahr mit rund 80 000 Franken ungefähr gleichviel wie in den Vorjahren für seine unterschiedlichen Hilfsprojekte ausgegeben. Obwohl die Einnahmen deutlich geringer als sonst ausgefallen sind und letztlich ein Verlust von 50 000 Franken resultierte. Dies lag auch daran, dass im vergangenen Jahr aufgrund von Corona und eines internen Wechsels auf der Quästorenposition keine Mitgliederbeiträge erhoben wurden. Auch die Spendeneinnahmen sind mit 40 000 Franken nur halb so hoch gewesen wie üblich. Und doch: Die Region Bremgarten vergisst auch während einer Pandemielage die Benachteiligten nicht. «Dafür gebührt euch allen ein herzlicher Dank«, sagt Gottet.
Grosszügige Spende in Aussicht
Der Verein sei nach wie vor gesund und blicke zuversichtlich in die Zukunft. Man verfüge über ausreichend Mittel, um auch kurzfristig eine dringende Unterstützung beschliessen zu können. Zumal auch für das laufende Vereinsjahr bereits grössere Spenden vorliegen. Eine Stiftung hat den sehr grosszügigen Betrag von 50 000 Franken zugesagt, die katholische Landeskirche 6000 Franken und auch die reformierte Landeskirche stellt 1000 Franken in Aussicht.
Damit ist sichergestellt, dass insbesondere die laufenden Hilfsprojekte in Nairobi, Tansania und Kenia weiterhin finanzkräftig unterstützt werden können. Zumal dies auch weiterhin dringend nötig ist. So hat beispielsweise die A nzahl der Schülerinnen und Schüler in den beiden Schulen St.Michael und St. Lilly-Nikki im letzten Jahr erneut um zwölf Prozent zugenommen. Dies liege nicht am landläufigen Trend in Nairobi und Kenia, sondern an der hohen Qualität der unterstützten Schulen, sagt Gottet. «Die Spendeneinzahlungsscheine beim Eingang dürfen also weiterhin ohne Skrupel gehamstert werden», witzelt er.
Neuer Slogan gesucht
Die eingangs erwähnte Bitte seines Co-Präsidenten vermag Gottet an diesem Abend nur bedingt zu erfüllen. So haben die beiden nach ihm folgenden Redner schon fast ein schlechtes Gewissen, als sie nach den abgehandelten Traktanden und diversen salbungsvollen Ehrungen und Verabschiedungen auch noch das Wort ergreifen. Die junge Pflegefachfrau Rosaria Mazzillo erhält Gelegenheit, für ihr eigenes Hilfsprojekt in Senegal zu weibeln. Und Synesius Co-Präsident Hanspeter Ernst versucht schliesslich, gemeinsam mit den anwesenden Mitgliedern einen passenden Slogan für das Projekt zu finden. «Denn das können Menschen definitiv noch besser als Maschinen.»
Zur Vorbereitung der GV habe er sich nämlich an einem Slogan-Generierungsautomat im Internet versucht. «Alles was du brauchst sind Sehschwierigkeiten», war nur eines der dabei herauskommenden, unfreiwillig komischen und überaus unpassenden Resultate. Ernst nennt in seiner launigen Rede noch diverse weitere und bittet dann um ernst gemeinte Vorschläge aus dem Plenum. Obgleich die Vereinsmitglieder es durchaus besser konnten als das Internet, wurde trotz kurzer Diskussion noch kein definitiver neuer Slogan festgelegt. Vielleicht war man zu vorgerückter Stunde auch schlicht zu müde dafür.
So macht man sich nach all diesen vielen Worten schliesslich dankbar und hungrig an den Apéro Riche. Was den Anwesenden bleibt, ist ein gutes Gefühl und ausführlich darin bestärkt worden zu sein, sich an der richtigen Stelle für eine gute Sache und eine bessere Welt zu engagieren. --huy