Schwingen: Für Andreas Döbeli ist am Kilchberger Schwinget nach vier Gängen Schluss
Das hat er sich anders vorgestellt: Andreas Döbeli aus Sarmenstorf kann am Kilchberger Schwinget keinen Kampf gewinnen. «Irgendwie war die Energie weg», ...
Schwingen: Für Andreas Döbeli ist am Kilchberger Schwinget nach vier Gängen Schluss
Das hat er sich anders vorgestellt: Andreas Döbeli aus Sarmenstorf kann am Kilchberger Schwinget keinen Kampf gewinnen. «Irgendwie war die Energie weg», bilanziert der 23-Jährige. Nun freut er sich auf die verdiente Auszeit.
«Geschafft», ist er. «Und enttäuscht», wie Andreas Döbeli erklärt. Am Kilchberger Schwinget, dem Saisonhöhepunkt, war der Freiämter weit weg von seiner besten Form. «Es kam anders als erwartet. So ist der Sport manchmal.»
Der Start gelingt ihm aber nicht mal so schlecht. Die Duelle gegen Roger Rychen und Michael Ledermann enden gestellt – und mit der Note 9,0.
«Da konnte ich noch umsetzen, was ich mir vorstelle. Ich konnte diese Gegner zwar nicht schlagen, doch es waren aktive und intensive Kämpfe. Eine 9,0 zu schaffen, ist nicht so einfach», so Döbeli.
Dann war die Luft draussen. «Ich weiss auch nicht, irgendwie fehlte die Energie.» Vor dem 3. Gang gegen Marcel Räbsamen war der Druck gross, der Gegner schwierig. Döbeli wollte unbedingt gewinnen. «Doch ich habe dumm verloren gegen ihn.» Im 4. Gang gegen Ruedi Roschi griffen beide Schwinger an. Roschi hatte Erfolg und legte Döbeli auf den Rücken.
«Die ersten beiden Gänge waren kräfteraubend»
Am Kilchberger Schwinget, wo nur die sechzig besten Schwinger des Landes eingeladen werden, ist für Döbeli nach vier Gängen Schluss.
«Eigentlich wollte ich vorne dabei sein. Das war nicht so und ist sehr enttäuschend.» Körperlich und mental sei er bereit gewesen. Die Vorbereitung auf dieses Saisonhighlight war auch optimal. Auf der Suche nach Erklärungen für die mässige Vorstellung sagt Döbeli: «Die ersten beiden Gänge waren sehr kräfteraubend, vielleicht ist das ein möglicher Grund.» Ihm fehlte schlicht die Power, um im 3. und 4. Gang nochmals zu reüssieren. «Ich hatte meine Chancen, die Gegner zu besiegen, doch habe ich sie nicht genutzt.»
«Das hat mich sehr gefreut»
Trotz nur vier absolvierten Gängen und dem Schlussrang 21 b, sagt der Freiämter: «Es war ein sehr schönes Schwingfest. Die vielen Zuschauer sorgten für eine Stimmung wie vor Corona. Das hat mich wirklich sehr gefreut.» Geniessen konnte er es aber nur wenig, da der Wettkampf nicht so gelaufen ist, wie er sich das vorstellte. Mit etwas Distanz sagt Döbeli aber: «Ich muss das abhaken. Ich freue mich jetzt auf die Pause. Es war eine kurze, aber sehr intensive Saison. In erster Linie bin ich froh, die Saison gesund abzuschliessen.»
«Ab in die Ferien»
Und auch wenn der abschliessende Höhepunkt nicht rund lief, darf er auf eine sackstarke Saison 2021 zurückschauen. Er holte insgesamt sechs Kränze, darunter seine ersten Bergkränze am Brünig und am Weissenstein. Dort war er sogar im Schlussgang. Döbeli hat mit dem Sieg am Nordwestschweizerischen Schwingfest zudem einen Meilenstein in seiner Karriere geschafft. Gleichzeitig erlebte er aber auch Enttäuschungen in Form von verpassten Kränzen am Innerschweizerischen Schwingfest und am Rigi-Schwinget. Döbeli rüstet sich jetzt für neue Aufgaben – im neuen Jahr. «Ab in die Ferien und erholen», meint er. Der Freiämter hat sich dies verdient. --spr