Mehr Qualität für das Beratungsangebot
20.08.2021 MutschellenDie Schulsozialarbeiten der vier Gemeinden des Mutschellens spannen zusammen
Die Schulsozialarbeiten der Gemeinden Berikon, Widen, Rudolfstetten-Friedlisberg und Oberwil-Lieli intensivieren ihre Zusammenarbeit und treten künftig unter dem Namen «Schulsozialarbeit ...
Die Schulsozialarbeiten der vier Gemeinden des Mutschellens spannen zusammen
Die Schulsozialarbeiten der Gemeinden Berikon, Widen, Rudolfstetten-Friedlisberg und Oberwil-Lieli intensivieren ihre Zusammenarbeit und treten künftig unter dem Namen «Schulsozialarbeit Mutschellen» auf. Die Zusammenarbeit bringt in vielen Aspekten wesentliche Vorteile.
Celeste Blanc
Seit 2012 bietet die Kreisschule Mutschellen als eine der ersten Schulen im Kanton Aargau den Dienst der Schulsozialarbeit an. Ihr folgten die Primarschulen Rudolfstetten-Friedlisberg und Widen sowie 2016 die Primarschule Berikon und 2020 jene von Oberwil-Lieli. Als eigenständige Beratungsstelle ist sie der Schule angegliedert, wo sie die Kinder und Jugendlichen bei persönlichen und sozialen Herausforderungen und in Krisen unterstützt.
«Schon immer waren die Schulsozialarbeiter der vier Gemeinden vernetzt, doch die Angebote, Beratungen wie auch die Elternabende wurden individuell organisiert», erklärt Schulsozialarbeiterin Andrea Plüss, Primarschule Widen. Eine grosse Herausforderung vor allem für diejenigen, die das Angebot an der Schule alleine organisieren. Fortan möchte man ebendiese Dienstleistungen zusammen ausarbeiten, damit man für Beratungsgespräche mehr Kapazität habe.
Unterschiedliche Anliegen
Die Idee eines gemeinsamen Auftrittes kam im Rahmen der Ausarbeitung eines Präventionskonzepts im Jahr 2020 auf, an dem die Schulleitungen der Mutscheller Gemeinden sowie die jeweiligen Schulsozialarbeiten anderthalb Jahre gemeinsam wirkten. «Wir realisierten, dass uns eine so enge Zusammenarbeit Chancen eröffnet, Ressourcen besser nutzen zu können, beispielsweise bei der Schaffung eines vielfältigen Betreuungs- und Aufklärungsangebotes», erklärt Gabriella Rohr, Schulsozialarbeiterin an der Kreisschule Mutschellen und in Oberwil-Lieli. So können schulübergreifende Angebote geschaffen werden, die sonst die Schulsozialarbeiten für die jeweiligen Schulen separat erarbeiten.
Präventionsangebote können besser auf Kinder und Jugendliche abgestimmt werden. «Der Umgang mit dem Internet und den Sozialen Medien ist für Primarschüler ein wichtiger Punkt, ein Präventionsanlass könnte demnach für alle Primarschulen konzipiert werden», erklärt Rohr. Oberstufenschüler dagegen beschäftigen andere Anliegen, sexuelle Aufklärung oder der Umgang mit Suchtmitteln beispielsweise.
Anonymität bleibt gewahrt
Die jeweiligen Schulsozialarbeiten bleiben weiterhin vor Ort eigenständig tätig. Der interne Austausch und die Kommunikation werden aber durch regelmässige Sitzungen intensiviert. Für Elisabeth Flückiger, Schulsozialarbeiterin in Berikon, ein wesentlicher Vorteil: «Die enge Zusammenarbeit erlaubt uns, in komplexen und schwierigen Fällen, die anonymisiert besprochen werden, eine weitere fachliche Meinung einzuholen.»
Der berufliche Austausch ist eine wichtige und bewährte Methode, um die Professionalität und Qualität der Beratungen zu gewährleisten. Die Schweigepflicht bleibe dabei stets gewahrt. Ein weiterer Vorteil sei, dass die Kinder aus den Primarschulen von Oberwil-Lieli, Berikon, Widen und Rudolfstetten-Friedlisberg die Oberstufe an der Kreisschule Mutschellen absolvieren.
«Kindern mit Problemen kann so der Übergang vereinfacht werden», erklärt der Schulsozialarbeiter von Rudolfstetten-Friedlisberg Simon Zehnder. Hier erfolgt die Weitergabe von Informationen nur nach Absprache und mit Einverständnis der Kinder. Beim Übertritt ist damit Flexibilität hinsichtlich des Einzelfalles garantiert: Bei jenen, die Kontinuität brauchen, werden die Schulsozialarbeiter der Oberstufe vorgängig instruiert.
Diejenigen, die dies nicht wollen, können dem neuen Sozialarbeiter unvoreingenommen begegnen, sofern sie das Angebot weiter nutzen möchten. Da es sich bei der Schulsozialarbeit um ein junges Feld innerhalb des Schulangebots handelt, soll diese durch den gemeinsamen Auftritt für die Bevölkerung auf dem Mutschellen zugänglicher werden.
Seit knapp zwei Wochen ist die neue Homepage der Schulsozialarbeit Mutschellen online, auf der man sich über die Tätigkeiten informieren und sich einen Überblick über die Angebote verschaffen kann. «Bereits heute wird das Angebot der Schulsozialarbeit von Kindern, Jugendlichen, Eltern, aber auch Lehrern rege genutzt und sehr geschätzt», weiss Schulsozialarbeiter Dominic Bieri, Kreisschule Mutschellen und Berikon.
Puls spüren
Das niederschwellige Angebot, das von den Nutzenden nur einen geringen Aufwand für eine Inanspruchnahme erfordert, schafft eine offene Atmosphäre.
Die Schulsozialarbeiter sind in Lehrerzimmern wie auch auf dem Pausenplatz stets präsent. Der direkte Kontakt mit den Kindern und Jugendlichen ermöglicht, deren Puls zu spüren. Und hier sehen die Schulsozialarbeiter einen weiteren, wesentlichen Vorteil: «Durch den Austausch können wir besser verstehen, was und welche Themen die jungen Menschen auf dem Mutschellen beschäftigen.» Demnach könne man Tendenzen früher erkennen und auch das Angebot entsprechend anpassen.
Mehr Informationen unter: www.schulsozialarbeit-mutschellen.ch.