Serie «50 Jahre TV Muri»: Seit 1979 spielen Handballerinnen in Muri um die Meisterschaft mit
Neben der aktuellen Handball-Überfliegerin Daphne Gautschi ist auch Josy Beer ein Aushängeschild im Schweizer Frauenhandball. Für beide war der TV Muri ...
Serie «50 Jahre TV Muri»: Seit 1979 spielen Handballerinnen in Muri um die Meisterschaft mit
Neben der aktuellen Handball-Überfliegerin Daphne Gautschi ist auch Josy Beer ein Aushängeschild im Schweizer Frauenhandball. Für beide war der TV Muri Handball der erste Verein. Josy Beer gehörte zur Gründungs-Damenmannschaft Anfang der 80er, Daphne Gautschi spielte nach der Jahrtausendwende ihren ersten Handball in Muri.
«Es begann ganz einfach», erzählt Ruth Käppeli, Mitbegründerin der ersten Handball-Frauenmannschaft in Muri. Inspiriert von den Männern, die Ende 70er jeweils im Klosterhof trainierten, schauten sie und ihre Freundin, die verstorbene Doris Lüthy, gemeinsam bei den Trainings zu. Der Sport gefiel den beiden jungen Frauen von Beginn weg so gut, dass sie darum stürmten, selbst spielen zu dürfen – anfangs noch ohne Erfolg.
Ein Trainerversprechen
Wieder und wieder waren die beiden Freundinnen zu Gast am Spielfeldrand, bis die Handballer Roland Galliker und Rainer Lüthy (Doris’ Bruder) mit etwas Ironie und einem Lächeln meinten: «Wenn ihr in zwei Wochen eine Frauenmannschaft aufstellen könnt, dann sind wir eure ersten Trainer.» Keine Woche brauchten die beiden jungen Frauen, um ihre Chance zu nutzen. Noch vor Ablauf der Frist war ein gesamtes Team versammelt und so hatten «Raini» und «Gäki» keine andere Wahl, als ihr Versprechen einzulösen. Auf diese Weise und in weniger als zwei Wochen wurde 1979 das erste Frauenteam beim TV Muri Handball gegründet.
Ein Team aus Freundinnen
Zu diesem neu gegründeten Frauenteam gehörte neben der späteren Nationalspielerin Josy Beer auch Luzia Küng (Mutter des aktuellen TV-Muri-Spielers Linus Staubli). «Ich wusste gar nicht genau, was Handball eigentlich ist, als ich ins Team kam», erinnert sie sich. «Wir Kolleginnen hatten einfach Freude am Sport und wollten etwas zusammen unternehmen.» Doch der Erfolg liess trotzdem nicht lange auf sich warten. Das Team konnte mit einem starken Zusammenhalt auftrumpfen und schaffte bereits zwei Jahre nach der Gründung den Aufstieg in die 2.Liga. «Die Jungs akzeptierten uns schnell», meint Luzia Küng. Auch der damalige Trainer Rainer Lüthy kann sich noch gut erinnern: «Spass und Freude im Team und am Handball waren wichtiger als der sportliche Erfolg. Es war unglaublich, mit wie viel Enthusiasmus und Freude die Mädels damals jedes Spiel angingen.»
Besonders stolz ist der TV Muri Handball auf die Gründungs-Spielerin und spätere Nationalspielerin Josy Beer, die das Handball-ABC im Klosterdorf erlernt hat. Ihre Handballkarriere führte sie unter anderem zum LC Brühl und zum TSV St.Otmar in St.Gallen sowie international zum OSC Amsterdam. Josy Beer, die ehemalige Nummer 5 und Aufbauspielerin beim TV Muri, wurde 1986 Spielerin des Jahres. Die sechsmalige Schweizer Meisterin spielte 127 Länderspiele für die Schweizer Frauennationalmannschaft und verbuchte dabei 351Tore.
Star-Spielerinnen aus Muri
Mit einer Star-Spielerin begann der Frauenhandball im Klosterdorf vor 40 Jahren. Vor 10 Jahren förderte der damalige Frauentrainer Thomas Huber erstmals die heute international spielende Daphne Gautschi. Zum 50-Jahr-Jubiläum ist es dank der Zusammenarbeit mit Handball Wohlen ausserdem zum ersten Mal möglich, dass der TV Muri auf allen Stufen im Juniorinnen-Bereich ein Team sowie Frauenteams in der 2. und 3. Liga stellen kann. --zg