Ein riesiges Potenzial für die Natur
31.08.2021 Region BremgartenDie naturnahe Gestaltung des Gartens
Gärten im Siedlungsgebiet bieten vielfältige Lebensräume. Sie sind Erholungsort und Spielplatz, schmücken das Haus, liefern Kräuter, Früchte und Gemüse und haben einen positiven Einfluss auf unser ...
Die naturnahe Gestaltung des Gartens
Gärten im Siedlungsgebiet bieten vielfältige Lebensräume. Sie sind Erholungsort und Spielplatz, schmücken das Haus, liefern Kräuter, Früchte und Gemüse und haben einen positiven Einfluss auf unser Klima.
Richtig angelegt und gepflegg kknnen Grren aber noch viel mehr. Von den rund 1300 im Aargau heimischen Pflanzen kknnen 1000 rren in Naturgärten wachsen. Diese bieten dann mehreren Hundert Tierarten Nahrung und Unnerschlupf.
Wer das ganze Potenzial seines Grundstücks nutzt, leistet einen massgeblichen Beitrag zur Biodiversität. Mit ein paar Grundkenntnissen kann direkt vor der Haustür ein Paradies für Mensch und Natur geschaffen werden.
Das Wichtigste in Kürze
Für den Garten möglichst viel einheimisches und standorttypisches Pflanzmaterial und Saatgut verwenden. Materialien wie Kies, Holz oder Steinplatten, die aus der Region stammen, einsetzen. Ein Naturparadies zu gestalten, bedeutet, ein Mosaik aus verschiedenen Lebensräumen anzulegen auf trockenen und feuchten, sonnigen und schattigen Standorten.
Auf mageren, nährstoffarmen Böden, also möglichst ohne Humus, gedeiht die grösste Vielfalt an Pflanzen. Tothlz unn errlüühee nach Möglichkeit stehen lassen. Beides bietet Tieren Nahrung und Unterschlupf.
Auf chemische Dünger und Pestizide verzichten, weil diese das Gleichgewicht im Naturgarten stören. Sich und der Natur Zeit geben. Viele Wildstauden und Wiesenblumen blühen erst ab dem zweiten Jahr. Ein Naturgarten muss nicht wild und ungeordnet aussehen. Er lässt sich auch mit klaren Linien und Strukturen in Szene setzen.
Bei er lanung uus enntscieeen errenn wie der Garten genutzt werden soll – Gemüsegarten, Erholung, Spielwiese oder eine Kombination von allem. Danach gilt es, die Standortvoraussetzungen zu klären (feucht, trocken, schattig).
Es sollten möglichst viele verschiedene Lebensräume geplant werden. Die Umsetzung erfolgt idealerweise in Zusammenarbeit mit einem Naturgartenbetrieb. Danach wird der Garten beobachtet und, wenn nötig, steuernd eingegriffen.
Umgestaltung bestehender Gärten
Konventionell gestaltete Ziergärten haben meist humusierte, also sehr nährstoffreiche Böden. Sie bestehen hauptsächlich aus Rasenflläcen unn eexoiiscen ierrsauuen. Für eer Naturnähe empfieell iic er rraaz vn exotischem Gewächs durch einheimische Wildpflanzen. uuvr kann er uuuu urrc ungeeaschenen annd annkiee oer Mergel erreezz werden. Dies erhöht die Chancen auf eine grosse Artenvielfalt im Garten.
Naturnahe Lebensräume
Blumenwiese: ein Traum in jedem Garten. Sonnige, trockene Standorte ergeben besonders viele blühende Arten. Blumenwiesen sollten nicht zu oft begangen werden. Je nach Wuchskraft wird die Wiese ein bis drei Mal pro Jahr mit einem Balkenmäher oder der Sense geschnitten. Viele Wiesenblumen entwickeln die Blüten erst im zweiten Jahr.
Blumenrasen: Für einen begrünten Spielund Liegeplatz empfieell iic ie nnaaa einee Blumenrasens. Im Gegensatz zur Wiese kann dieser jederzeit betreten werden.
Ruderalflläcenn inn Rohböen ii iees Sand oder Mergel. Wichtig sind Feinsedimente wie lehmiger Sand, in denen Pflanzen urzeln und Tiere sich vergraben können. An sonnigen Standorten entstehen die artenreichsten Lebensräume. Die Fläche kann mit einer Samenmischung für Ruderalstandorte oder mit Stauden begrünt werden. Die Ruderalflläce niich mäenn snnern alle paar aare hacken.
Wege, Sitz- und Parkplätze: wenn möglich nicht asphaltieren oder anderweitig versiegeln, sondern mit Kies oder Mergel gestalten. Auch Kopfsteinbeläge mit offenen Fugen ergeben schöne und wertvolle Standorte. Krautige Fugenvegetation kann man gewähren lassen, sie bietet Lebensraum und sorgt für grüne Akzente. Je weniger versiegelte Flächen vorhanden sind, desto weniger Regenwasser gelangt direkt in die Kanalisation. Das hilft, Hochwasser vorzubeugen.
Haufen, Stapel und Mauern: Kleinstrukturen jeglicher Art sind die natürliche Möblierung eines Gartens. Aufgeschichtete Äste, Steine oder Laub, gestapelte Holzscheite oder Komposthaufen bieten hervorragende Unterschlupfmöglichkeiten für Igel, Kröten und Blindschleichen. Besonders geeignet sind Standorte neben Hecken und Sträuchern. Holzbeigen und Trockenmauern aus unvermörtelten Steinen sind wertvolle Sonnenplätze für Reptilien und bestens geeignet, um den Garten zu strukturieren.
Wildsträucher und Hecken: Einzelsträucher, Hecken und Bäume bereichern den Garten und sind prägende Gestaltungselemente. Die Wildtiere bevorzugen Dornensträucher wie Schwarz- und Weissdorn, Heckenrose oder Kreuzdorn. Aber auch Kornelkirsche, Rote Heckenkirsche, Holunder, Gemeiner oder Wolliger Schneeball, Faulbaum oder Hasel sind bei Tieren beliebt. Einheimische Sträucher gedeihen auch im Kiesboden gut. Abgestorbene Bäume oder Teile davon stehen lassen. Totholz ist Lebensraum und Nahrung für viele Insekten.
Einen Baum pflanzen: Wer wenig Raum zur Verfügung hat, pflanzt einen Strauch oder eine platzsparende Kopfweide, die aus einer Korbweide gezogen werden kann. Eichen, Linden, Weiden und Hochstamm-Obstbäume beherbergen besonders viele Tiere, Moose und Flechten. Obstbäume gibt es auch in kleinwüchsigen Varianten.
Fassaden und Mauern begrünen: Neben Spalierbäumen wachsen auch Hopfen, Gemeine Waldrebe, Alpen-Waldrebe, Wald-Geissblatt, Weinrebe oder Efeu an Hausmauern. Alle brauchen eine Kletterhilfe, ausser der Efeu, dieser klettert mittels Haftwurzeln.
Dachbegrünung: verbessert die Luftqualität und hat eine ausgleichende Wirkung auf das Klima im Haus und auf dem Dach. Zudem hält das Grün Regenwasser zurück.
Schattige Standorte: schattentolerante Gehölze wie Pfaffenhütchen, Eibe, Rote Heckenkirsche und die einzige schattentolerante Rosenart, die Feld-Rose, pflanzen. Eenns gedeihen krautige Waldpflanzen ie Farnee Buschwindröschen, Wald-Erdbeeren, Wald-Schlüsselblumen oder Veilchen.
Wasserstellen: Weiher, Brunnen, Feuchtbiotope, Vogeltränken, Versickerungsgruben oder Regenfässer speichern das Lebenselixier Wasser. Schon ein eingegrabener Pflanzküüel kann sich zu einem kleinen Biotop entwickeln.
Nisthilfen: Am Haus und an Bäumen sind Nisthilfen für Hausrotschwanz und Grauschnäpper (Halbhöhlenbrüter) sowie für Mehlschwalben und Mauersegler (Höhlenbrüter) sinnvoll. Auch Fledermaus-Kästen sind einen Versuch wert, sie dienen Zwergfleeerrmuuen all Somerquartier und Wochenstube. Nisthilfen für Wildbienen ermöglichen tolle Beobachtungen. Doch wer ein Wildbienen-Hotel erstellt, darf das Restaurant nicht vergessen. Der Mangel an einem konstant vorhandenen Blütenangebot ist für viele Insekten das grössere Problem, als eine passende Behausung zu finnen. ie Meerheit der Wildbienenarten nistet im Boden. Offener Boden oder ein Haufen aus ungewaschenem Sand kann den fleiisigen aamlerinnen helfen.
Quelle: Broschüre «Mehr Natur im Garten» www.naturama.ch