400 Jahre Kapuzinerkirche
31.08.2021 BremgartenDie St. Josef-Stiftung feiert ein Jubiläum
Die Kapuzinerkirche hat Geburtstag. Im November findet eine Jubiläumswoche statt.
Vor 400 Jahren wurde die Bremgarter Kapuzinerkirche eingeweiht. Die Verantwortlichen der St. Josef-Stiftung feiern diesen ...
Die St. Josef-Stiftung feiert ein Jubiläum
Die Kapuzinerkirche hat Geburtstag. Im November findet eine Jubiläumswoche statt.
Vor 400 Jahren wurde die Bremgarter Kapuzinerkirche eingeweiht. Die Verantwortlichen der St. Josef-Stiftung feiern diesen runden Geburtstag vom 8. bis zum 14. November mit einer grossen Jubiläumswoche. Eine Ausstellung, ein Atelier, Konzerte, Führungen und vieles mehr sollen die Besucher zur altehrwürdigen Kirche in der Nähe der Holzbrücke locken. --huy
Das Herz der Stiftung würdigen
Feier anlässlich des 400-Jahr-Jubiläums der Kapuzinerkirche geplant
Die St. Josef-Stiftung begeht dieses Jahr ein Jubiläum. Die historische Kapuzinerkirche und das Klösterli werden stolze 400 Jahre alt. Im November findet deshalb eine Jubiläumswoche statt.
Unter dem Kreuz über dem Altar des schmucken Kirchenschiffs prangen deutlich die Ziffern 1620. 1620? Wer des Kopfrechnens halbwegs mächtig ist, stutzt kurz. Hätte das Jubiläum der altehrwürdigen Bauten nicht bereits letztes Jahr stattfinden müssen? Haben sich die Verantwortlichen der St. Josef-Stiftung etwa verrechnet? Oder musste die Feier, wie so viele andere Anlässe, coronabedingt um ein Jahr verschoben werden?
«Nein, nein, nichts dergleichen», entgegnet Thomas Bopp lachend. «Das haben wir ganz bewusst so gemacht.» Der Stiftungsleiter erklärt, dass lediglich die Aufrichtung der Kirche – also die Fertigstellung des Rohbaus – 1620 stattgefunden habe. Eingeweiht wurde die Kapuzinerkirche dann tatsächlich erst ein Jahr darauf, am 8. November 1621.
Vielfältiges Programm für unterschiedliche Bedürfnisse
Heute, 400 Jahre später, hat sich die kleine Kirche zum Schmuckstück und Wahrzeichen der St. Josef-Stiftung gemausert. Allemal Grund genug, ihr zum runden Geburtstag einen Anlass zu widmen und auf das Wirken der Kapuziner in Bremgarten zurückzublicken. Unter dem Motto «Josef schreibt Geschichte» findet deshalb vom 8. bis zum 14. November eine Jubiläumswoche in der Kapuzinerkirche und dem dazugehörigen Klösterli statt.
Während sieben Tagen bieten die Organisatoren den Besuchern ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm aus Kultur und Geschichte, verschiedene Konzerte, Führungen, eine Bilderausstellung, ein Atelier zum Ausprobieren und Erleben und ein Podiumsgespräch. Die Stiftung will mit dieser Reichhaltigkeit viele Bevölkerungs-, Alters- und Bildungsschichten ansprechen und für jeden etwas bieten. «Für uns war es sehr wichtig und zentral, dass wir beispielsweise auch unsere Klienten ansprechen», sagt Bopp dazu. Mit Klienten meint er Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, wie sie von seiner Stiftung begleitet und unterstützt werden. Sie sollen primär im Atelier, das im eigens für das Jubiläum angemieteten Reussbrücke-Saal stattfindet, einen niederschwelligen Zugang zu den Themen des Jubiläums erhalten. Dort sollen drei Epochen der Kloster-Geschichte erlebbar und spürbar sein. Mit Bastelbogen und Bauklötzen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade sollen beispielsweise Auf- und Abbau und Vergänglichkeit thematisiert werden. In nachgebildeten Schlafnischen der ehemaligen Kapuziner-Mönche kann man Probe liegen und so erleben, wie sich das damals im Kloster angefühlt hat. Und in Rückblick-Videos kommen mit den Ingenbohler Schwestern die letzten Zeitzeuginnen des Klosterlebens zu Wort, die von ihren Erlebnissen aus erster Hand berichten.
«Nicht nur Suppe und Bier»
Für diejenigen, die sich noch mehr für die geschichtlichen Hintergründe interessieren, werden täglich Führungen angeboten, die die Teilnehmer durch einen historischen Exkurs der letzten vier Jahrhunderte begleiten. Neben der Kapuzinerkirche wird dort auch die Bilderausstellung im Klösterli besichtigt, wo neben den seelsorgerischen Tätigkeiten der Kapuziner und dem Wirken der Ingenbohler Schwestern auch die heutigen sozial- und heilpädagogischen Aufträge der Stiftung abgebildet und thematisiert werden.
Ein Podiumsgespräch über Religion für Menschen mit Beeinträchtigungen, eine Erzählnacht mit verschiedenen Referenten, mehrere klassische Konzerte am Samstag und ein kulinarisches Angebot für die Verpflegung zwischendurch runden das Jubiläumsprogramm ab. Wobei die Verpflegung nicht an derjenigen der historischen Bewohner angelehnt ist. «Sonst gäbe es nur Suppe und Bier», meint Bopp lachend.
Geschenk an die Bevölkerung
Stattdessen haben die Veranstalter ein etwas edleres alkoholisches Getränk im Angebot. Der Wein mit Etikette, die von den Stiftungsklienten gestaltet wurde, gehört zu den Vertriebs-Massnahmen, mit denen die Feierlichkeiten der Bevölkerung schmackhaft gemacht werden sollen. Gemeinsam mit Flyern und Giveaway-Schöggeli soll er das Jubiläum bekannt machen und dafür sorgen, dass in der zweiten Novemberwoche möglichst viele Bremgarterinnen und Bremgarter zum Veranstaltungsort zu St. Josef pilgern.
Kosten wird das gesamte Angebot abgesehen von der Verpf legung nichts. Der «stattliche fünfstellige Betrag», den das Jubiläumsprogramm verschlingen wird, soll komplett durch Stiftungsgelder finanziert werden. «Wir wollen das Jubiläum der Bevölkerung schenken. Ausstellungen und Konzerte sind deshalb alle gratis», so Bopp.
Wenn damit den Besuchern das Kloster, die Kapuziner, die Ingenbohler Schwestern und ihr Wirken nähergebracht werden können, sei das mehr als genug Lohn.
Und nicht zuletzt will er mit der Kapuzinerkirche sein Herzstück gebührend gewürdigt wissen. «Nicht viele Stiftungen können ein 400-jähriges Gebäude ihr Eigen nennen. Darauf sind wir sehr stolz.» --huy