Sehr geehrter Stadtrat, sehr geehrte Veranstalter. Mit einem freundlichen Schreiben werden wir jetzt bereits auf den dritten Event innerhalb sehr kurzer Zeit auf dem Casinoareal aufmerksam gemacht und es wird um Verständnis geworben für weitere lärmige Nächte. Finden Sie nicht auch, dass den Anwohnern der Reussfront langsam, aber sicher zu viel abverlangt wird? Da ist die 1.-August-Feier vor dem Casino und dahinter die Sommerbar, die notabene wie in den Vorjahren auch lautstark auf sich aufmerksam macht, dann der Schlagerwahnsinn und jetzt auch noch das «Kleine Festival in der Marktgasse», jedoch auch beim Casino. Und alle richten sie ihre Boxen und Lautsprecher wie gehabt gegen die Reussfront. Wenn Sie glauben, dass die Reuss den Lärm sowieso verschluckt, irren Sie sich gewaltig.

Die Schallwellen tragen die vielen Dezibel ungehindert hinüber zur Häuserreihe der Antonigasse. Wir Anwohner müssen die Schattenseiten Ihrer grosszügigen Bewilligungspraxis bei Events ausbaden, die mitten in der Stadt ausgetragen werden. Und jetzt stehen drei verlängerte Partywochenenden auf der Agenda. Goht’s eigetli no? Ist Ihnen ausserdem bewusst, dass Sie mit den 3G-Auflagen bei allen Anlässen die (noch) nicht geimpfte Bevölkerung ausschliessen? Bei den privaten Anlässen habe ich noch Verständnis – die wollen einfach auch nur die Garantie, dass sie ihren Anlass durchführen können.

Aber bezüglich der 1.-August-Feier, unserer Feier der nationalen Einheit, finde ich die 3G-HHrde äusserst diskriminierend. Für micht ist es eine Zumutung, dass ein Teil der Einwohnerschaft von der öffentlichen Feier ausgeschlossen wird, die wohlvermerkt von allen Steuerzahlenden (mit oder ohne 3G) finanziert wird. Noch einmal: Goht’s eigetli no?

Ich bitte Sie, alle Veranstalter dazu zu veranlassen, dass sämtliche Lautsprecher und Boxen von Richtung der Reussfront abgewendet werden und ab 23 Uhr die Lautstärke deutlich gedrosselt wird. Ausserdem bitte ich Sie, Ihre 3G-Strategie bei der 1.-August-Feier nochmals zu überdenken. Benachbarte Gemeinden bekommen das schliesslich auch hin. Vielleicht genügt es auch, dass Sie den drei Gs noch ein viertes G hinzufügen – nämlich G wie Gesund. Wenn Sie sich an Vor-Corona-Zeiten vielleicht noch erinnern mögen, bleiben kranke Menschen freiwillig zu Hause, und zwar im Bett.

Cornel Stutz, Bremgarten