Bereit für den Einzug
28.05.2021 BremgartenGestellbau 15 Monate nach Brand
Für fast 500 000 Franken ist das längliche Gebäude beim Klarakloster saniert worden.
Grossen Schaden hat ein Schwelbrand im März 2020 in einem Lager-, Arbeits- und Übungsgebäude der ...
Gestellbau 15 Monate nach Brand
Für fast 500 000 Franken ist das längliche Gebäude beim Klarakloster saniert worden.
Grossen Schaden hat ein Schwelbrand im März 2020 in einem Lager-, Arbeits- und Übungsgebäude der Ortsbürgergemeinde beim Klarakloster verursacht. Nun wurden die Räumlichkeiten renoviert und auf einen zeitgemässen Standard gebracht. Die früheren Nutzer Schpitelturm-Clique, der Jugendzirkus Arabas und ein Sozialprojekt dürfen ab 1. Juni wieder einziehen. --aw
Nach dem Brand saniert
Gestellbau wird wieder für Nutzung für Vereine und Arbeitsprojekt der Stadt freigegeben
Grossen Schaden hat ein Schwellbrand im März letzten Jahres in einem Lager-, Arbeitsund Übungsgebäude beim Klarakloster verursacht. Nun wurden die Räumlichkeiten renoviert und auf einen zeitgemässen Standard gebracht.
André Widmer
Gross war der Schock im März letzten Jahres nach dem Brand im sogenannten Gestellbau. In Lagerräumlichkeiten beim Klarakloster und damit im historischen Kirchenbezirk Bremgartens verbrannte viel Material der Schpittelturm-Clique. Die Bastelwerkstatt wurde ein Raub der Flammen. Betroffen auch der Jugendzirkus Arabas, der Geräte in der Halle gelagert hatte und der auch im Gebäude übte. Und nicht zuletzt das Arbeitsprojekt der Sozialen Dienste der Stadt Bremgarten, die die Räumlichkeiten als Stützpunkt und teilweise für Arbeiten nutzten. Immerhin konnten die damals im Einsatz stehenden Feuerwehren Bremgarten, Wohlen, Zufikon und Mutschellen den Brand schnell unter Kontrolle bringen. Als Ursache wurde Brandstiftung ausgeschlossen, vermutet wird ein technischer Defekt im vorderen Teil im Eingangsfoyer.
Ab dem kommenden 1. Juni und damit knapp 15 Monate nach dem Brand können die Benutzer nun wieder einziehen. Die Stadt Bremgarten gibt das im Besitz der Ortsbürgergemeinde stehende und sanierte Gebäude wieder zur Nutzung frei. «Wir wollten die Verwendung beibehalten», erklärte Stadtammann Raymond Tellenbach gestern anlässlich eines Ortstermins. Marcel Schweri, Bereichsleiter Liegenschaften, zeigte sich dankbar für das «grosszügige Entgegenkommen» der Aargauischen Versicherungsgesellschaft AGV. Deren Schadenschätzung wich nicht stark ab. Ein beträchtlicher Teil der total fast 500 000 Franken Instandstellungskosten wird von der AGV übernommen. Der Gestellbau ist 25,6 Meter lang und 9 Meter breit.
Starke Rauchentwicklung
Der Brand war in erster Linie ein Schwellbrand, der einen wichtigen Teil der Grundstrukturen wie die tragenden Balken nicht restlos beschädigte. Gemäss Roger Rüegsegger von der bauleitenden Schaufelbühl Architekten GmbH (Bremgarten) war insbesondere die starke Rauchentwicklung eines der Hauptprobleme. Brandtemperaturen von rund 1000 Grad erforderten bauliche Eingriffe. Wände und Boden sind nun erneuert, die Fenster ausgewechselt. Auch WC und Waschraum wurden saniert. Es gibt nun eine Bodenheizung; das Gebäude wird vom Wärmeverbundanschluss des Klaraklosters versorgt. Natürlich sind auch die in die Jahre gekommenen technischen Installationen ersetzt und wie der Rest des Gestellbaus auf einen zeitgemässen baulichen Standard gebracht worden.
Die Wände bestehen aus holzspanbasierten, sogenannten OSB-Platten und Holzwollplatten. Eine Unterteilung der Lagerhalle wurde zwar diskutiert, aber verworfen. Hingegen erscheint der Innenraum nun höher, man verzichtete auf den Einbau einer tiefer liegenden Decke. Die Isolation befindet sich unter dem Dach. In Richtung der denkmalgeschützten Stadtmauer soll die Wand schalldämpfend wirken.
Das Gebäude behält seinen industriebauähnlichen Charakter; in der denkmalgeschützten Nachbarschaft des Kirchenbezirkes in Bremgarten sind massivere Eingriffe auch gar nicht gangbar.
«Es sind Welten, ich bin begeistert», erklärte Stadtrat Theo Rau, der dem Departement Soziales, Gesundheit und Gesellschaft vorsteht, den Unterschied zu früher. Das für die Förderung der Wiedereingliederung konzipierte Arbeitsprojekt der Sozialen Dienste genoss etwas Gastrecht beim Werkhof, bald könnten der Betrieb nach der Rückkehr in den Gestellbau wieder hochgefahren und mehr Leute eingesetzt werden.