Umsteigen bitte
07.04.2021 MutschellenEinen Monat lang Bus statt Bahn
Die Gleise der Bremgarten-Dietikon-Bahn werden in Dietikon auf Doppelspur ausgebaut. Deshalb verkehren vom 9. April bis 9. Mai Ersatzbusse von der Haltestelle Reppischhof bis zum Bahnhof Dietikon. Diese brauchen für die kurze Strecke allerdings ...
Einen Monat lang Bus statt Bahn
Die Gleise der Bremgarten-Dietikon-Bahn werden in Dietikon auf Doppelspur ausgebaut. Deshalb verkehren vom 9. April bis 9. Mai Ersatzbusse von der Haltestelle Reppischhof bis zum Bahnhof Dietikon. Diese brauchen für die kurze Strecke allerdings länger als der Zug. Deshalb heisst es für Reisende aus der Region Bremgarten und Mutschellen: früher aufstehen, um den Anschluss in Dietikon nicht zu verpassen. Damit die Busse im Reppischhof wenden können, wurde viel Erde bewegt. --eob
Etwas früher aufstehen
Bus statt Bahn vom 9. April bis 9. Mai zwischen Reppischhof und Dietikon
Wegen der Bauarbeiten an der Limmattalbahn verkehren zwischen der Haltestelle Reppischhof und Dietikon einen Monat lang keine Züge. Damit die Ersatzbusse zur Haltestelle gelangen können, wurde ein enormer Aufwand betrieben.
Erika Obrist
Wer ab und zu in Dietikon ist, kommt aus dem Staunen kaum heraus. Die Gleisanlagen für die Limmattalbahn kommen zügig voran. Teilweise sind die Gleise vom Bahnhof bis zum Kirchplatz bereits verlegt. Dieser Abschnitt wird künftig von der Limmattal- und der Bremgarten-Dietikon-Bahn (BDB) gemeinsam befahren.
Rund um die Frühlings- und Sommerferien baut die Limmattalbahn AG die Gleise der BDB vom Kirchplatz bis Stadthaus doppelspurig aus und verbindet diese mit den bereits verlegten Gleisen. In einem ersten Schritt wird ab nächsten Freitag das Gleis auf der Ostseite der Bremgartnerstrasse gebaut. Deshalb können die Züge von Bremgarten und vom Mutschellen her vom 9. April bis 9. Mai nicht bis zum Bahnhof Dietikon fahren: Bei der Haltestelle Reppischhof ist Endstation. Ab hier verkehren Ersatzbusse nach Dietikon.
Zufahrt und Wendeplatz erstellt
Doch wie kommen die Ersatzbusse zur Haltestelle Reppischhof? Halten auf der stark befahrenen Bernstrasse? Das würde den Verkehr zu stark behindern und ein sicheres Umsteigen auf den Zug verunmöglichen. Das Unternehmen Aargau Verkehr AG, zu dem die BDB gehört, hat eine andere Antwort gefunden. Sie hat die schmale Fischerhölzlistrasse, die auf der Waldseite parallel zu den Gleisen verläuft, ausgebaut und eine Buswendeschleife angelegt. «Die Bauarbeiten begannen am 24. Februar mit dem Roden von Sträuchern und Bäumen», zeigt Marcel Briner auf. Er ist der Kommunikationsverantwortliche bei Aargau Verkehr AG. «Dank dem guten Wetter konnte bereits am 19. März der Belag eingebaut werden.»
Umsteigerampe angelegt
Der Humus, der für die Buswendeschleife ausgehoben wurde, wurde im Feld nebenan deponiert. «Dieses Bodendepot wird bis Ende der Bauzeit jeweils im Mai und Juli auf Neophyten geprüft», zeigt Michael Briner auf. Sollten solche entdeckt werden, so werden sie fachmännisch entsorgt. «Bei diesen Kontrollgängen werden gleichzeitig Fremdmaterialien, also Abfall, eingesammelt und entsorgt.» Die Bahnreisenden gelangen an der Haltestelle Reppischhof direkt über eine provisorische Rampe vom Perron zum Wendeplatz und können dort in die Busse umsteigen. «Somit entfällt der Fussweg durch die Personenunterführungen», weiss Briner.
Gelenkbusse im Einsatz
Für die Planung für den Einsatz der Ersatzbusse wurden die Frequenzen der Bahn analysiert. «Die Kalkulation stützt sich auf die Zahlen des Jahres 2019.» Also vor Corona. Aargau Verkehr geht davon aus, dass vor allem in den Schulferien und wegen der Pandemie weniger Fahrgäste unterwegs sein werden, die Kapazität daher umso mehr sichergestellt sein wird. «Wir setzen Gelenkbusse ein, welche die Beförderung einer hohen Fahrgastzahl ermöglichen», so Briner. «Falls nötig verkehren die Busse in der Hauptpendlerzeit am Morgen und Abend in doppelter Formation, um genügend Platz zur Verfügung stellen zu können.» Sollte sich herausstellen, dass die Kapazität trotzdem nicht ausreiche, so werde diese durch zusätzliche Busse kurzfristig angepasst.
Anschlüsse nicht gewährleistet
Was jetzt schon feststeht: Die Busse brauchen von der Haltestelle Reppischhof bis zum Bahnhof Dietikon länger als der Zug. Deshalb können die Anschlüsse nicht gewährleistet werden. Wer also einen fixen Termin hat, der nimmt am besten einen früheren Zug als üblich. «Wir empfehlen, den angepassten Online-Fahrplan zu beachten», rät Michael Briner. Dieser zeige den Ersatzverkehr samt passenden Verbindungen an.
Die Ersatzbusse verkehren alle 15 Minuten, auch abends und an Sonntagen. Die Züge von Reppischhof Richtung Mutschellen und Bremgarten warten die Ersatzbusse nicht ab; sie verkehren nach Fahrplan.
Das Platzangebot in den Ersatzbussen ist beschränkt. Velos können deshalb nur mitgenommen werden, wenn ausreichend Platz vorhanden ist. Kinderwagen und Rollstühle haben Vorrang gegenüber Velos.
Zweiter Abschnitt vom 2. Juli bis 22. August
In einem zweiten Schritt wird vom 2. Juli bis 22. August das Gleis auf der Westseite der Bremgartnerstrasse in Dietikon gebaut. Dann können wieder keine Züge zwischen Reppischhof und Dietikon verkehren. Aargau Verkehr nutzt diese Zeit, um zwischen Bremgarten und Dietikon Sanierungs- und Reparaturarbeiten an den Bahnanlagen durchzuführen. Es werden zwei Weichen ersetzt, Unterhaltsarbeiten an Fahrbahnen ausgeführt und Perrondächer saniert. Diese Arbeiten erfolgen vom 2. Juli bis 8. August. In dieser Zeit verkehren die Ersatzbusse zwischen Bremgarten und Dietikon. Auch dabei gilt: Anschlüsse können nicht gewährleistet werden. Velos werden nur transportiert, sofern ausreichend Platz vorhanden ist in den Bussen.
Weiterer Ausbau in den Jahren 2023 und 2024
Ein weiterer Ausbau der Bremgarten-Dietikon-Bahn auf Doppelspur in der Bremgartnerstrasse in Dietikon ist bereits in Planung. Und zwar vom Stadthaus bis hinauf zur Bernstrasse, wo die Gleise an die bestehende Strecke der BDB nach Reppischhof angeschlossen werden. Die Gleise werden in den Strassenraum verlegt. Die Haltestellen Schöneggstrasse und Bergfrieden werden dann in der Strassenmitte liegen, die Haltestelle Stoffelbach erhält ein seitlich geführtes Eigentrassee. Die Bahn verkehrt dannzumal in der Strasse in der gleichen Verkehrsrichtung wie der übrige Strassenverkehr.
«Dieses Projekt befindet sich derzeit im Plangenehmigungsverfahren», weiss Michael Briner. Die Realisierung ist in den Jahren 2023 und 2024 geplant mit Inbetriebnahme im Dezember 2024.