TRIBÜNEN GEFLÜSTER
16.04.2021 SportVor wenigen Tagen meldete sich Walter Seiler aus Oberwil-Lieli bei der Sportredaktion. Seine Worte: «Ich habe hier Fotos von einem Velofahrer per Post erhalten. Die sind noch schön. Aber wieso kriege ich die Bilder?» Von Stephan Joho aus Muri kommt die ...
Vor wenigen Tagen meldete sich Walter Seiler aus Oberwil-Lieli bei der Sportredaktion. Seine Worte: «Ich habe hier Fotos von einem Velofahrer per Post erhalten. Die sind noch schön. Aber wieso kriege ich die Bilder?» Von Stephan Joho aus Muri kommt die Meldung: «Ich habe von euch alte Fotos von einem Fussballer erhalten. Was soll ich mit denen?» Da hat die Sportredaktionen einen sogenannten Bock geschossen.
Schnell wird der Sportredaktion klar, wo der Fehler passiert ist. Die Auflösung: Walter Seiler aus Oberwil-Lieli war als früherer Profifussballer, FCZ-Legende und Nati-Spieler vor wenigen Wochen Teil der Serie «Unsere Regionalfussballhelden» in dieser Zeitung. Darin erzählte der Stürmer aus seinen glorreichen Zeiten und was er heute so in seiner Rente treibt (nämlich Cabriolet fahren und das Leben geniessen). Stephan Joho war Teil der Serie «Freiämter Olympioniken». Der Bremgarter, der heute in Muri wohnt und beim VCM Wohlen als Radfahrer begann, sprach über seine erfolgreiche Zeit als Profi und von seiner Teilnahme an den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles (wo er aufgrund eines Eiterzahns aber nicht wie gewünscht zu Topform auflaufen konnte). Beide früheren Topsportler suchten für ihre Geschichte drei tolle Bilder aus ihren Privatarchiven hervor. Die Sportredaktion schickte die Abzüge dann nach dem Erscheinen der Story zurück. Allerdings landeten die Fussballbilder beim Velofahrer und die Velobilder beim Fussballer. Eine klassische Verwechslung. Die Sportredaktion sagte Sorry. Seiler und Joho nahmen es mit viel Humor und haben sich mittlerweile gegenseitig die richtigen Bilder zugeschickt.
Auch Oliver Stöckli war Teil der Serie der Regionalfussballhelden. Sucht man auf Google nach dem früheren FC-Basel-Goalie zeigt einem die Suchmaschine am Rand sofort die Daten aus dem Wikipedia-Eintrag des Goalies. Die Daten werden von Google automatisch mit einem Bild ergänzt. Im Fall von Oliver Stöckli passen das ergänzte Bild und der Text nicht zueinander, denn neben den Daten des Goalies ist das Bild eines anderen Oliver Stöckli zu sehen. Die beiden haben allerdings mehr gemeinsam als nur den Namen. Der Nicht-Goalie Oliver Stöckli kommt ebenfalls aus dem Oberfreiamt. Genauer gesagt, aus Mühlau. Dort ist er Gemeinderat und kandidiert im Herbst als Ammann.
Julia Stierli ist eine junge Frau aus Muri. Sie hat sich mit der Schweizer Frauenfussball-Nationalmannschaft für die EM qualifiziert. In den Play-offs gegen Tschechien. Zuerst musste sie auswärts in Osteuropa ran, bevor das Rückspiel in Thun im Kanton Bern stattfand. Daphne Gautschi ist ebenfalls eine junge Frau aus Muri. Sie spielt mit der Schweizer Handball-Nationalmannschaft der Frauen in den WM-Play-offs. Der Gegner heisst: Tschechien. Gautschi spielt zuerst in Tschechien, bevor das Rückspiel in Gümligen im Kanton Bern ausgetragen wird. Viele Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Murianerinen. Aus Freiämter Sicht gilt der Wunsch, dass auch der Ausgang des Play-offs gegen Tschechien eine Gemeinsamkeit wird – und Gautschi sich mit der Schweiz für die WM qualifiziert. Übrigens: Gümligen, wo Gautschi im Rückspiel antritt, ist Ortsteil von Muri bei Bern.
spr/jl