Carmen Bärtschi, Zürich, vormals Wohlen und Bremgarten.
Die Facetten des Lebens
Ich kenne die Natur, die Tiere, das Wasser. Ich kenne das Individuum, die Gruppe und die Gesellschaft. Ich kenne mein ...
Carmen Bärtschi, Zürich, vormals Wohlen und Bremgarten.
Die Facetten des Lebens
Ich kenne die Natur, die Tiere, das Wasser. Ich kenne das Individuum, die Gruppe und die Gesellschaft. Ich kenne mein Heim, manchmal die Erde und ein bisschen auch das Universum. Ich kenne das Verschmelzen in der Gemeinschaft, die verlorene Einsamkeit und das «zentriert bei mir sein im Alleinsein». Ich kenne das aktive und zielgerichtete Tun, das Spüren und das analytische Denken.
Ich kenne den Kampf, die Resignation und die Akzeptanz. Ich kenne die Ruhe, den Trubel und den Flow. Ich kenne die Abhängigkeit, die Freiheit und die Verbundenheit. Ich kenne das Abtauchen, das Auftauchen und das «sich treiben lassen». Ich kenne das Musizieren, das Tanzen und das Texten. Den Ausdruck. Ich kenne den Körper, den Geist und die Seele. Ich kenne die Sehnsucht, die Gier und das «verschmelzen wollen». Das Erwachsene, das Kindliche und das Zeitlose und Weise. Ich kenne das Wahrnehmen, das Ignorieren und das Sich-Konzentrieren auf das Wesentliche. Ich kenne das Schönfärben, Abwerten, das realistische Einschätzen. Ich kenne die Rechtfertigung, die Schuld und die Verantwortung. Ich kenne das beharrliche Festhalten, das Nachgeben und die Neugier. Ich kenne den Hunger, den Durst und das «Gesättigt-Sein». Ich kenne die Angst und Wut, die Freude und Liebe.
Ich kenn das Links, das Rechts und die Mitte. Das Oben, das Unten und den Boden. Das Abheben, das Schweben und die Landung. Ich kenne das Lineare, das Viereck, aber auch den Kreis. Ich kenne das «Entweder», das «Oder» und das «Und, sowohl als auch». Ich kenne die Unsicherheit, die vermeintliche Gewissheit und die Unentschiedenheit. Den Sieg, die Niederlage und die Pattsituation. Ich kenne die Fülle, die Leere und das Genug. Ich kenne die Macht, die Ohnmacht und die innere Stärke. Ich kenne viele Facetten des Lebens in Polaritäten und manchmal in der Mitte der Integration. Ich kenne nicht alles, aber auch nicht nichts. Ich kenne das «hier sein», das «dort sein» und das Dasein. Manchmal mehr, manchmal weniger.
Was meinst du zu kennen? Was kannst du dabei nur erahnen oder spüren? Ohne den Versuch, dies mit dem Verstand zu begreifen? Bist du dabei im Kontakt mit allem? Auch im Kontakt mit dir selbst? Denkst du nur oder bist du schon?