Dramen nur auf der Leinwand
01.04.2021 WohlenDas Open-Air-Kino will seine Tore vom 9. Juli bis 8. August öffnen
Noch bleibt etwas Zeit und damit die Möglichkeit, dass sich die Lage bessert. Aber Corona hat natürlich Einfluss auf die Planung der diesjährigen Saison. «Aus den Erfahrungen vom ...
Das Open-Air-Kino will seine Tore vom 9. Juli bis 8. August öffnen
Noch bleibt etwas Zeit und damit die Möglichkeit, dass sich die Lage bessert. Aber Corona hat natürlich Einfluss auf die Planung der diesjährigen Saison. «Aus den Erfahrungen vom letzten Jahr wissen wir, dass unser Konzept funktioniert», geben sich Irene und Pitsch Bachmann optimistisch.
Chregi Hansen
Der letzte Sommer hat dem Ehepaar ganz viel Stress bereitet. Immer und immer wieder mussten Irene und Pitsch Bachmann das Konzept für ihr Open-Air-Kino anpassen. Bis kurz vor der Eröffnung war unsicher, ob der Event überhaupt stattfinden kann. Mit der Durchführung bescherten sie vielen Freiämtern dann etwas Freude in diesen Zeiten.
Dass sie sich ein Jahr später immer noch mit Corona herumschlagen müssen, das hätten sich die beiden Träger des Wohler Kulturpreises im letzten Sommer nicht vorstellen können. «Wenn ich die Zahlen anschaue, dann macht mir das schon Sorgen. Zum Glück dauert es noch über drei Monate», sagt Irene Bachmann. Und Stand jetzt ist für die beiden klar: «Wir ziehen das durch.» Alles andere liegt nicht in ihrer Macht.
Luzern entscheidet mit
Die Bewilligung liegt bereits vor, die Planung läuft. Vom 9. Juli bis 8. August werden wieder jeden Abend tolle Filme hinter der Kanti gezeigt. «Wir profitieren von den Erfahrungen aus dem letzten Jahr und können unser Konzept schnell an die dann geltenden Regelungen anpassen», sagt die Teilzeit-K inomacherin. Einziger Knackpunkt sei eine allfällige Beschränkung der Besucherzahl. Wenn nur 50 Personen kommen dürfen, wie das zuletzt immer wieder diskutiert wurde, dann lohne sich der Aufwand kaum. «Wir gehen davon aus, dass gewisse Massnahmen noch immer gelten, etwa die Maskenpflicht. Aber wir haben im letzten Jahr bewiesen, dass wir das im Griff haben und es trotzdem schöne Filmabende gibt», so Irene Bachmann.
Kommt dazu, dass ein Open-Air-Kino nicht mit einem Festival oder einem Fest zu vergleichen ist. «Unsere Besucher sitzen fast den ganzen Abend auf dem gleichen Platz. Bei uns gibt es kaum eine Vermischung», erklärt Bachmann. «Zudem haben wir letztes Jahr gesehen, dass unser Publikum sehr diszipliniert und verantwortungsbewusst ist.» Natürlich hänge jetzt vieles davon ab, wie schnell es mit dem Impfen vorwärtsgeht. Und: Letztlich können Irene und Pitsch Bachmann den Entscheid über die Durchführung nicht allein fällen, sondern sind auch abhängig davon, was die Luna Open Air Kino AG entscheidet. «Aktuell möchten alle 20 Betreiber die Saison durchführen», weiss Bachmann.
Etwas Abwechslung bieten in schwierigen Zeiten
Die beiden sind denn auch vorsichtig optimistisch. Und können auch in diesem Jahr wieder auf die Unterstützung der ganzen Familie zählen. Das Open-Air-Kino in Wohlen, das ist für Bachmanns eine Herzensangelegenheit. «Wir hoffen sehr, dass wir im Sommer Gäste empfangen können. Und dass sich die Dramen nur noch auf der Leinwand abspielen und nicht im realen Leben», sagt Irene Bachmann. Selber werde man alles unternehmen, damit sich das Publikum wohl und sicher fühlt. «Nach dieser schwierigen Zeit haben wir doch alle ein paar sorgenfreie und unterhaltsame Abende verdient.» Und da der ganze Event draussen stattfinde, sei die Gefahr kleiner.
Kaum neue Filme auf dem Markt
Als grösseres Problem erweist sich derzeit die Programmwahl. Weil fast überall die Kinos geschlossen sind und an vielen Orten die Filmproduktion auf Eis liegt, gibt es kaum Neues auf dem Markt. Und wenn, dann ist keine Visionierung möglich. Und nur «alte Schinken» zeigen, das wollen Bachmanns auch nicht. «Wir hoffen schon, dass wir den einen oder anderen Blockbuster im Programm haben», sagt Irene Bachmann. Prinzipiell wolle man eher leichte Filme zeigen, die unterhalten, und weniger schwere Kost. Denn das Leben sei derzeit schwer genug. Dabei werde man sicher auch auf Musikfilme setzen, «die kommen gut an». Aber auch der eine oder andere Schweizer Film soll über die Leinwand flimmern, beispielsweise «Wanda», der nominiert ist für den Schweizer Filmpreis. Man hoffe einfach, dass nicht das Gleiche passiere wie letztes Jahr. Obwohl man das definitive Programm so spät wie möglich veröffentlicht habe, mussten zwei Vorführungen ausgewechselt werden, weil der Filmstart nach hinten verschoben wurde. «Das ist ärgerlich», sagt Irene Bachmann.
Trotz aller Unsicherheit geben die beiden jetzt wieder Vollgas. Und glauben an eine Durchführung. «Das tut allen gut. Unserem Publikum. Aber auch uns», sagen sie.