Zentrum beleben
15.01.2021 MutschellenSiegerprojekt Bolleri Nord
Das Zentrum Mutschellen wird vom Autoverkehr beherrscht. Der Aufenthalt ist wenig attraktiv. Mit der Überbauung Bolleri Nord in Rudolfstetten soll sich das ändern. Vorgesehen sind ein acht- und ein vierstöckiges Gebäude mit Gewerbe- ...
Siegerprojekt Bolleri Nord
Das Zentrum Mutschellen wird vom Autoverkehr beherrscht. Der Aufenthalt ist wenig attraktiv. Mit der Überbauung Bolleri Nord in Rudolfstetten soll sich das ändern. Vorgesehen sind ein acht- und ein vierstöckiges Gebäude mit Gewerbe- und Wohnräumen. Zwischen der Kantonalbank und den beiden Neubauten entsteht ein grosser, öffentlicher Platz, der zum Verweilen einlädt, der Mutschellenplatz. Er soll das Zentrum aufwerten und beleben. Der Platz ist das Herzstück des Siegerprojekts «Zauberwürfel», das aus einem Wettbewerb hervorgegangen ist. --eob
Ein Leuchtturm im Zentrum
Siegerprojekt «Zauberwürfel» der Überbauung Bolleri Nord erkoren
Ein achtstöckiger und im rechten Winkel dazu ein vierstöckiges Gebäude sollen auf dem Areal Bolleri Nord gebaut werden. Dazu ein grosser Platz. Das Zentrum Mutschellen wird mit dem «Zauberwürfel» deutlich aufgewertet.
Erika Obrist
Heute wird das Zentrum auf dem Mutschellen durch die beiden Hauptverkehrsachsen dominiert. Der Aufenthalt links und rechts der Strassen ist wenig einladend.
Das soll sich in den nächsten Jahren ändern. Der Verkehr wird zwar bleiben, doch das Zentrum soll so entwickelt werden, dass es für Gewerbe, Wohnen, Einkaufen und Aufenthalt verlockend ist. An der Gewerbeausstellung «mega 14» präsentierten die Gemeinden Berikon, Rudolfstetten-Fried l isberg u nd Widen die «Vision Zentrumsentwicklung Mutschellen». Die Ideen flossen in den regionalen Sachplan ein.
Nun wird eine Idee Wirklichkeit. Da wo sich heute der Lebensmittelladen Spar sowie das Geschäft Elektro Fröhli befinden, soll eine Überbauung realisiert werden. Der Gestaltungsplan liegt vor, der Souverän hat mit einer Änderung des Zonenplans und der Bau- und Nutzungsordnung den Weg freigemacht für höhere Bauten.
Unten Gewerbe, oben Wohnungen
Die Grundbesitzer Roland und Thomas Fröhli sowie Antonio Cerra haben sich zusammengetan. Um eine möglichst hohe Qualität erreichen zu können, haben sie einen Projektwettbewerb durchgeführt, an dem sich vier Architekturbüros beteiligt haben. Nach einer ersten Sichtung der Vorschläge schieden zwei Teams aus, die anderen beiden konnten ihren Vorschlag überarbeiten. Schliesslich bestimmte die Jury das Projekt «Zauberwürfel» der Frei Architekten aus Aarau zusammen mit den Klötzli Friedli Landschaftsarchitekten aus Bern zum Sieger. Gestern wurden alle vier Projekte vorgestellt.
Gebaut wird parallel zur Strasse Bolleri ein achtgeschossiges Gebäude. Im Erdgeschoss befinden sich Räume für Gewerbe. Einen Lebensmittelladen werde es nicht mehr geben, so Antonio Cerra, sicher aber ein Café. Im ersten Obergeschoss sind Büroräume angedacht, darüber Wohnungen. Dahinter, im rechten Winkel zum hohen Haus, entsteht ein viergeschossiges Gebäude. Auch hier entstehen im Erdgeschoss Gewerberäume, darüber Wohnungen. Insgesamt dürften in beiden Baukörpern an die 40 Wohneinheiten unterschiedlicher Grösse entstehen.
Etwas Schönes realisieren
Im vierstöckigen Gebäude wird die Firma Elektro Fröhli weiterhin einen Laden für Elektrogeräte samt Zubehör und Telekommunikation betreiben. «Unser Familienunternehmen besteht seit nunmehr 69 Jahren», zeigte Thomas Fröhli auf. «Wir sind hier aufgewachsen und auf dem Mutschellen verwurzelt», fügte sein Bruder Roland an. Der Standort für einen Laden sei nach wie vor ausgezeichnet. «Uns liegt am Herzen, dass hier etwas Schönes entsteht.» Sie wollten ihren Beitrag leisten zu einem lebendigen Zentrum, in dem man gerne einkaufe und sich gerne aufhalte.
Auf dem Dach des höheren Gebäudes wird eine Photovoltaikanlage angebracht, auf dem Dach des kleineren Gebäudes entsteht ein Dachgarten. Die Zufahrt zur Tiefgarage, von der aus man zu Fuss direkt in die Bahnhofsunterführung gelangt, erfolgt auf der Rückseite des kleineren Baukörpers.
Herzstück Mutschellenplatz
Herzstück der Überbauung ist ein grosser Platz zwischen der Kantonalbank und den beiden neuen Baukörpern, der Mutschellenplatz. Mutschellenplatz lautet künftig auch die Postadresse für die Mieterinnen und Mieter der Gewerbe- und Wohnräume.
Der wird mit Bauminseln ausgestaltet, die mit hohen einheimischen Bäumen bepflanzt werden. Vorgesehen sind auch ein Brunnen, Spielobjekte und Sitzgelegenheiten. Der Platz ist öffentlich zugänglich und kann auf vielfältige Art genutzt werden. Vor allem aber soll er zum Verweilen einladen. Die Mutschellenstrasse, die heute zwischen Bank und Spar durchführt, wird aufgehoben.
Christian Frei stellte die Eckpunkte des Projekts «Zauberwürfel» vor. Er gab sich überzeugt, dass die Überbauung zu einem Leuchtturm auf dem Mutschellen werde, der weit ausstrahlen wird. Grundeigentümer Antonio Cerra doppelte nach: Die Bauten erfüllten eine wichtige Zukunftsfunktion für den Mutschellen.
Auch Gemeindeammann Josef Brem war anzusehen, dass er seine helle Freude hat an dem, was oben auf der Passhöhe entstehen wird. Gebaut wird allerdings nicht heute und nicht morgen. Rund ein Jahr wird gerechnet, bis die Baueingabe erfolgen kann, spätestens im Frühjahr 2022 sollte diese erfolgen. Ein weiteres Jahr vergeht bis zum Baustart, sofern das Bewilligungsverfahren ohne grosse Verzögerungen abgewickelt werden kann.




