Die Zeit ist noch nicht reif
29.01.2021 Region BremgartenDas Jugend- und Dorffest Ende Mai ist abgesagt und nicht auf 2022 verschoben
Anfang Juni 2020 war in Künten ein Jugend- und Dorffest vorgesehen. Dann kamen die Pandemie und die Verschiebung des Grossanlasses auf Ende Mai 2021. Jetzt hat ihn das Organisationskomitee ...
Das Jugend- und Dorffest Ende Mai ist abgesagt und nicht auf 2022 verschoben
Anfang Juni 2020 war in Künten ein Jugend- und Dorffest vorgesehen. Dann kamen die Pandemie und die Verschiebung des Grossanlasses auf Ende Mai 2021. Jetzt hat ihn das Organisationskomitee ganz abgesagt.
Roger Wetli
2013 fand das letzte Jugend- und Dorffest in Künten statt. Damals verband man es mit der Einweihung des neuen Gemeindehauses. «Die Zeit ist jetzt wieder reif für ein Fest im Dorf», war OK-Präsidentin Patricia Honegger im Februar 2020 überzeugt. Geplant war, unter dem Motto «So en Zirkus!» einen Kinderzirkus zu engagieren, der mit den Schülern innert Wochenfrist ein Programm einstudiert, das während mehrerer Vorführungen im extra aufgestellten Zelt präsentiert worden wäre. Dazu hätte es ein zweitägiges Fest mit vielen Vereinsbeizen und einer Bühne gegeben, auf der Formationen wie der Jodlerclub «Echo vom Hasenberg» oder die Partyband «Random» aufgetreten wären.
Das Organisationskomitee stand damals in den Startlöchern. Das von Mittelstufenlehrer Marc Halter extra für das Fest komponierte und aufgenommene Lied «So en Zirkus» erhöhte die Vorfreude. Kurz danach kam der Lockdown. Mitte April verkündete das Organisationskomitee die Verschiebung des Jugend- und Dorffestes auf den 28. und 29. Mai 2021. Jetzt wird es ganz abgesagt.
Jetzt mit Detailplanung begonnen
«Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht», erklärt die OK-Präsidentin. «Alle waren mit viel Elan und Freude dabei und die Arbeit in diesem OK hat uns Spass gemacht. Dass wir das Fest jetzt absagen müssen, schmerzt alle sehr.» Sie hätten sich im August und im Oktober nochmals zu zwei Sitzungen getroffen und für die Ausgaben im Jahr 2021 weitergeplant. «Doch wir mussten uns einen Termin für einen definitiven Entscheid setzen.»
Dieser wurde auf die Wochen vor Start der Winterferien gelegt, dies, weil zu Beginn des zweiten Semesters die Zirkusplanung im Schulteam wieder aktiv geworden wäre. «Ebenso hätten wir nun viele Verträge definitiv abmachen müssen, was bei einer späteren Absage wieder mit vielen Kosten verbunden gewesen wäre», so Honegger. «Doch so, wie sich die Pandemiesituation Anfang Januar zeigte, bestanden noch sehr viele Unsicherheiten bezüglich Massnahmen, wie die Situation im Mai ausschaut.» Die Planungssicherheit war für das OK immer noch nicht gegeben.
Organisationskomitee wird aufgelöst
Die Verantwortlichen entschieden sich bewusst gegen eine zweite Verschiebung um ein Jahr. «Eine solche kostet das OK und alle Beteiligten viel Energie und ist mit einer ständigen Anspannung und Unsicherheit verbunden», erläutert die Präsidentin. «Immer haben wir gehofft, dass sich die Situation verbessert und nun leben wir schon fast ein Jahr mit Einschränkungen und vielen Ungewissheiten, was unser Zusammenleben betrifft.» Wie weit sich die Situation im Jahr 2022 verbessern werde, sei für sie nicht absehbar. «Daher haben wir einen Schlussstrich gezogen und das Fest abgesagt.»
Sie hätten sich auch gesagt, dass sie lieber in drei bis vier Jahren wieder einen neuen Anlauf für ein Dorffest nehmen und etwas Neues planen würden. «Um das OK zu entlasten, wird sich dieses nun auflösen», erklärt sie. «Für ein allfälliges neues Fest kann dann wieder ein neues OK zusammengestellt und mit neuen Ideen gestartet werden. Die Zeit wird zeigen, wann wieder ein Dorffest wie gewohnt stattfinden kann.»
Schulzirkusaufführung in ein oder zwei Jahren
Ganz alle Vorarbeiten werden allerdings nicht für den Abfalleimer gewesen sein. So möchte die Schule das Zirkusprojekt auf 2022 oder 2023 schieben, falls dies möglich ist. «Da sind wir mit dem Zirkus in Absprache», so Patricia Honegger. Allerdings würde dann darum kein Jugend- und Dorffest gestaltet. «Wenn es stattfinden sollte, wird dies in einer kleineren Form sein.» Um das Schulteam und die Kinder in der momentanen Situation zu entlasten, hätten sie darauf verzichtet, in diesem Mai nur das Zirkusprojekt durchzuführen.
Gut ins Jahr einplanen
Die Planung für das Zirkusprojekt wird bis auf Weiteres von Patricia Honegger aufbewahrt. «Vieles ist ja schon geplant und griffbereit. Nur noch kleinere Anpassungen müssen bei einer Neuauflage vorgenommen werden.» So ein Termin müsse trotzdem im Jahresplan gut eingeplant werden, da es auch sehr arbeitsreiche, ungünstige Zeiten gibt. «Wenn jedoch das Datum steht, dann werden die Vorbereitungen im Schulteam drei bis vier Monate benötigen.» Doch es stelle sich nun auch die Frage, wie die momentane Situation für das Team des «Circus Luna» aussieht. «Wir sind sicher nicht die Einzigen, welche ihr Projekt schieben», weiss Honegger.
Sicher ein nächstes Jugend- und Dorffest
Auch der Rest der Unterlagen zum Jugend- und Dorffest werde noch etwas aufgehoben, «Man weiss ja nie. Und ich sage mal, Künten ist festerprobt und stellt immer wieder tolle Anlässe auf die Beine. Da sind viele Erfahrungen vorhanden.»
Die OK-Präsidentin sieht trotz der Absage auch positive Aspekte in der aktuellen Situation. «Die Freude, im Team für so ein Projekt zu arbeiten, war gross. Alle sind auch überzeugt, dass irgendwann, in irgendeiner Form wieder ein tolles Jugend- und Dorffest in Künten gefeiert werden kann.» Es sei auch toll zu wissen, dass die Vereine immer wieder für ein Fest zu haben sind und auch hier eine tolle und spannende Zusammenarbeit stattfindet. «Wir durften in dieser schwierigen Zeit auf viele positive Rückmeldungen zählen.»