Besondere Momente: Spatenstich Hasenbergturm (16. Oktober 2020)
Erika Obrist
Es ist frisch an diesem Oktobernachmittag. Der Wind fegt über den Hasenberg. Er vermag die dunklen Wolken nicht wegzuschieben. Erste Tropfen fallen. Eine illustre Runde hat sich ...
Besondere Momente: Spatenstich Hasenbergturm (16. Oktober 2020)
Erika Obrist
Es ist frisch an diesem Oktobernachmittag. Der Wind fegt über den Hasenberg. Er vermag die dunklen Wolken nicht wegzuschieben. Erste Tropfen fallen. Eine illustre Runde hat sich versammelt ganz hinten auf dem Areal der Stiftung Haus Morgenstern am Weg, der zum Egelsee führt. Mitglieder des Trägervereins Hasenbergturm sind da mit Präsident Peter Spring, Unternehmer Peter Henggeler von der Erni Holzbau AG in Schongau, Hansruedi Luginbühl, Gesamtleiter des «Hauses Morgenstern», Bauverwalter Martin Graf und Philipp Stutz von der Ortsbürgerkommission Widen. Er hält je eine Ausgabe des «Bremgarter Bezirks-Anzeigers», der «Aargauer Zeitung», der «Coop-Zeitung» und einen Flyer der Firma Erni in den Händen. Er rollt das Papier zusammen und schiebt es in den Metallbehälter. Diese Zeitkapsel wird ins Fundament des künftigen Aussichtsturms eingegossen.
Philipp Stutz strahlt trotz dem beginnenden Regen. «Das wird ein Leuchtturmprojekt für die ganze Region», sagt er. «Ein Projekt, an dem sehr viele Leute ihre Freude haben werden. Über Jahrzehnte hinweg.» Es ist ihm anzusehen, mit welcher Leidenschaft er und die ganze Ortsbürgergemeinde hinter dem Vorhaben Aussichtsturm stehen. Dass der Deckel nicht so recht auf den Metallbehälter passen will, ist sicher der Aufregung des Moments geschuldet.
Drinnen in der warmen Cafeteria der Stiftung erklärt Philipp Stutz, weshalb sich die Ortsbürgergemeinde derart grosszügig zeigt und den Bau des Hasenbergturms finanziert. 800 000 Franken nehmen die Ortsbürgerinnen und Ortsbürger in die Hand für den Bau des Aussichtsturms. «Wir unterstützen soziale und gemeinnützige Projekte», nennt er schon fast lakonisch den Grund für dieses Engagement. Jahr für Jahr. Schule, lokale und regionale Vereine und Organisationen profitieren davon, auch Vorhaben in Berggemeinden können dank dem finanziellen Engagement der Wider Ortsbürgergemeinde umgesetzt werden.
Jetzt soll die Ortsbürgergemeinde für den Bau des Aussichtsturms nochmals 90 000 Franken sprechen. Damit er in der äusseren Erscheinungsform so realisiert werden kann, wie er bereits in den Köpfen der Bevölkerung verankert ist. «Das werden wir an der Ortsbürgerversammlung so durchbringen», ist Philipp Stutz überzeugt. Die Kommission wird den Beitrag beantragen, Philipp Stutz wird den Zuschuss an die Baukosten begründen. Mit Überzeugungskraft und viel Herzblut. Und die Versammlung wird ihm folgen, wie sich gut einen Monat später zeigte.
Völlig uneigennützig
Weshalb setzt er sich dermassen ein für den Aussichtsturm? «Das ist eine Herzensangelegenheit», sagt er. Ihm und der Ortsbürgergemeinde. Hier oben auf dem Hasenberg, wo bis in die späten 1950er-Jahre schon einmal ein Holzturm stand, wieder einen hinzustellen. Nicht um damit Geld zu verdienen, sondern völlig uneigennützig. Ganz einfach, um den Menschen in der nahen und weiteren Region eine Freude zu bereiten.
Es ist Philipp Stutz anzusehen, dass er sich bereits jetzt aufs Besteigen des Turm freut bei der Eröffnung. Es wäre ihm zu gönnen, wenn er als Erster hinaufdürfte.