Ja zu mehr Schulraum
24.11.2020 AristauAn der «Gmeind» in Aristau gab es zwar verschiedene Wortmeldungen – grosse Diskussionen blieben aus
Der Entscheid fiel ohne Gegenstimme. Gemeindeammann René Meier verkündete freudig: «Ihr setzt damit ein Zeichen für Aristau.» Mit dem ...
An der «Gmeind» in Aristau gab es zwar verschiedene Wortmeldungen – grosse Diskussionen blieben aus
Der Entscheid fiel ohne Gegenstimme. Gemeindeammann René Meier verkündete freudig: «Ihr setzt damit ein Zeichen für Aristau.» Mit dem Planungskredit von 94 000 Franken werden Methoden zur Erweiterung des Schulraums gesucht. Zudem wurden an der «Gmeind» Ruth Huber und Diana Wittwer aus dem Gemeinderat verabschiedet.
Annemarie Keusch
Rosig sieht die Ananzielle Lage der Gemeinde mit Blick in die Zukunft nicht aus, auch wenn die Jahresrechnung darauf hindeuten könnte. Knapp 925 000 Franken stehen als Ertragsüberschuss zu Buche. «Vor allem dank Mehreinnahmen bei den Steuern», erklärte Ressortvorsteher Ernst Meier an der «Gmeind». Das Budget und vor allem der Finanzplan zeigen aber, dass es nicht im gleichen Stil weitergeht. Zwar sieht das Budget noch einen Ertragsüberschuss von 410 600 Franken vor. Aber bis 2025 sind einige Ausgaben aufgelistet, die die Pro-Kopf-Verschuldung anwachsen lassen. Von der Schulraumerweiterung über die Sanierung der Kantonsstrasse in Althäusern bis zur periodischen Instandstellung der Gemeindestrassen – alles kostet.
«Der Gemeinderat macht sich diesbezüglich Sorgen und sucht nach Lösungen», gab Ernst Meier bekannt. «Wir werden uns im nächsten Jahr über den Steuerfuss unterhalten müssen.»
Bevölkerung soll in Kommission mitgestalten können
Davon liessen sich die Stimmberechtigten aber nicht abschrecken und hiessen alle gestellten Kreditanträge gut. Diskussionen gab es kaum, nur einzelne Fragen. Auch beim Thema Schulraum sah sich der Gemeinderat keinem Widerstand gegenübergestellt. Daniel Kaufmann vom Planungsbüro «Zeitraum Planungen AG» erläuterte die Sachlage, wie schon an der Infoveranstaltung im Vorfeld der «Gmeind».
Er machte den zusätzlichen Platzbedarf geltend, zeigte auf, dass die Schülerzahl in den nächsten Jahren massiv steigt, und erläuterte, dass die Aufstockung des bestehenden Gebäudes die beste Variante sei.
Ein Stimmbürger fragte, ob auf dem Dach eine Photovoltaikanlage vorgesehen sei. Daniel Kaufmann und Ammann René Meier verwiesen darauf, dass noch nichts im Detail geplant sei und dies erst mit dem gesprochenen Planungskredit erfolge. «Wir müssen vorwärtsmachen, ohne etwas zu überstürzen. Natürlich sind wir auf diesem Weg froh um solche Inputs», betonte Meier.
Auch den Einwand, dass Vereine mehr ins Boot geholt werden sollen, nahm er auf und betonte, es werde eine Kommission geben, für die motivierte und tatkräftige Mitglieder gesucht werden.
Zwei Frauen aus Gemeinderat verabschiedet
Das Traktandum Verschiedenes stand im Zeichen von Verabschiedungen. Neben Franziska Bosio und Jolanda Strebel aus der Kultur- und Freizeitkommission, Felix Hänggli aus der Schulwegsicherheitskommission und Santiago Manuel Alonso aus der Finanzkommission wurden auch zwei Gemeinderatsmitglieder verabschiedet. Seit Oktober 2014 gehörte Diana Wittwer dem Rat an, schon im November wurde sie als Vizeammann ernannt. «Sie hat an rund 140 Gemeinderatssitzungen teilgenommen und einige davon geleitet», blickte René Meier zurück. Fast an jeder «Gmeind» habe sie ein bis zwei Traktanden vertreten. Diana Wittwer bedankte sich für das ihr entgegengebrachte Vertrauen und sprach von einer «bereichernden Arbeit, bei der ich viel gelernt und profitiert habe». Noch bis zur Abschaffung der Schulpflege ist Diana Wittwer Teil der Aristauer Schulpflege.
Mit ähnlichen Worten verabschiedete sich Ruth Huber als Gemeinderätin. Seit Anfang 2010 war sie dabei, vorher zwei Jahre in der Finanzkommission. Bei ihr kam René Meier auf ganze 240 Gemeinderatssitzungen und viele zusätzliche Besprechungen. Auch Huber dankte der Bevölkerung fürs Vertrauen und sagte allen Danke, die sich auf irgendeine Art in der Gemeinde engagieren. Besonders freue sie sich, dass nun ein junges Gesicht im Gemeinderat vertreten sei, und sie hofft, dass dieses Beispiel künftig Schule macht.
Die Beschlüsse
Von den 999 Stimmberechtigten nahmen deren 42 an der Einwohnergemeindeversammlung teil. Sie genehmigten sowohl das Protokoll als auch den Rechenschaftsbericht und die Kreditabrechnung für die Sanierung der Gemeindestrasse Zelgliweg mit einer Nettoinvestition von knapp 67 900 Franken. Auch zur Erfolgs- und Investitionsrechnung und zur Bilanz sagten alle Ja. Das Budget mit einem unveränderten Steuerfuss von 109 Prozent fand ebenfalls Anklang. Genehmigt wurden zudem der Verpflichtungskredit für die Realisierung von sechs Wartehäuschen an den Bushaltestellen in der Höhe von 180 000 Franken und der Planungskredit für die Schulraumerweiterung in der Höhe von 94 000 Franken. Mit vier Enthaltungen wurde auch der Kreditantrag für die Sanierung des Gemeindearchivs und die fachmännische Erschliessung in der Höhe von 244 000 Franken klar gutgeheissen. Und auch die 310 000 Franken als Kreditantrag für die Sanierung der Gemeindestrasse Gizlen und der Hydrantenleitung fanden eine klare Mehrheit.
Vor der Einwohnergemeindeversammlung tagten die Ortsbürger. Von 166 Stimmberechtigten nahmen deren 17 teil. Sie sagten Ja zum Protokoll, zum Rechenschaftsbericht, zur Erfolgsrechnung und Bilanz und zum Budget. Die Beschlüsse beider Versammlungen unterstehen dem fakultativen Referendum. --ake