Zwei Kronen fürs «Maiengrün»
13.10.2020 HägglingenRoland Lämmli ist Mitglied der exklusiven Gilde
Das Restaurant Maiengrün gehört ab sofort zu den besten Gastrobetrieben der Schweiz. Roland Lämmli wurde mit zwei Kronen ausgezeichnet. Auf diesem Erfolg möchte er jetzt aufbauen. ...
Roland Lämmli ist Mitglied der exklusiven Gilde
Das Restaurant Maiengrün gehört ab sofort zu den besten Gastrobetrieben der Schweiz. Roland Lämmli wurde mit zwei Kronen ausgezeichnet. Auf diesem Erfolg möchte er jetzt aufbauen.
Chantal Gisler
Fünf Jahre harte Arbeit haben sich ausgezahlt: Am 10.10.2020 genau um 10.10 Uhr übergibt Eli Wengenmaier die offzielle Gildetafel an Roland Lämmli. Dieser ist gerührt und kann sein Glück kaum fassen. «Ein einzigartiger Moment», sagt Lämmli mit einem strahlenden Lächeln. «Du hast es dir verdient», sagt Eli Wengenmaier und klopft Lämmli auf die Schulter. Das Restaurant Maiengrün gehört ab jetzt zu einer kleinen Elite der besten Restaurants der ganzen Schweiz.
«Wir nehmen nur ein Prozent aller Gastbetriebe auf», erklärt Eli Wengenmaier. Er ist als Ambassador der Gilde für den Aargau, Basel-Land und Basel-Stadt zuständig. Sozusagen ein Vorstandsmitglied der Gilde. Ausgezeichnete Betriebe erhalten zwischen einer und fünf Gildekronen und gelten damit zu den besten Restaurantbetrieben des Landes. Wengenmaier erklärt: «Seit etwa sechs Jahrzehnten gibt es die Gilde. Wir nehmen maximal 300 Mitglieder auf, also nur ein Prozent aller Gastrobetriebe der Schweiz. Davon ausgeschlossen sind Kettenrestaurants. Man muss mindestens zwei Jahre selbstständig gewesen sein, damit man sich für die Gilde bewerben kann.»
Auf Kleinigkeiten wird Wert gelegt
Roland Lämmli ist seit fünf Jahren selbstständig im Maiengrün. Vor zwei Jahren kam ihm der Gedanke sich zu bewerben zum ersten Mal. «Da sagte ich mir: Doch, das mache ich jetzt.» Er und sein Team legen sich ins Zeug. Denn er weiss: Der Gesamteindruck zählt. Und er ist sich sicher: Sein Restaurant hat das Potenzial, um Mitglied bei der Gilde zu werden. Ein sehr engagiertes Ziel. Aber machbar, wie Roland Lämmli beweist. «Die Bewerbung wird von der Geschäftsstelle geprüft», erklärt Wengenmaier weiter. Wird die Bewerbung gutgeheissen, wird es für das Restaurant ernst: Ein unangemeldetetes Testessen steht bevor. «Wir kommen in den Betrieb und bewerten alles», so der Ambassador. Das beginnt bei der Reservation, wie sie aufgenommen und gehandhabt wird. «Wir achten darauf, wie das Telefon abgenommen wird. Bei der Anfahrt schauen wir, wie gut das Restaurant ausgeschildert und auffindbar ist, wie die Atmosphäre wirkt, wie die Speisekarte aussieht, wie man bedient wird.» Es sind Kleinigkeiten, auf die Wert gelegt wird. Aber auch das Grosse und Ganze muss stimmen. «Bei uns steht die Persönlichkeit im Vordergrund. Wir gehen kollegial miteinander um, das Gesicht hinter dem Betrieb ist für uns sehr wichtig.» Natürlich lief es während der Coronazeit etwas anders. Aber auch dann wird dem Wirt genau auf die Finger geschaut. Die Qualität des Betriebs ist entscheidend.
Bei Roland Lämmli überzeugte vor allem das Konzept, sagt Eli Wengenmaier: «Es wird gut gelebt, man spürt, dass der Gastgeber dahintersteht. Und der Erfolg gibt ihm recht.» Ein Erfolg, an dem er seine Mitarbeiter teilhaben lässt. «Für meine Mitarbeiter gab es einen Gildebonus für ihre hervorragende Arbeit», verrät Lämmli.
Neue Küchenchefin, neue Ziele
Für Roland Lämmli ist die Auszeichnung der Beweis, dass er auf dem richtigen Weg ist. Auf seinen Lorbeeren will er sich nicht ausruhen. Im Gegenteil: «Ich möchte bald ein Baugesuch für den Ausbau der Küche einreichen», verrät Lämmli. «Ich möchte in die Zukunft investieren.» Die Coronakrise hat auch ihm nicht gutgetan, «aber manchmal muss man ein Risiko eingehen».
Mit seiner neuen Küchenchefin Rita Camenzind will er auf dem Erfolg aufbauen. Camenzind ist in der Region ein bekanntes Gesicht. Zwölf Jahre lang kochte sie im Wohler «Rössli». Dort hat sie erste Erfahrungen mit der Gilde gesammelt. Der Wohler Betrieb war bis zur temporären Schliessung ebenfalls Mitglied in der Gilde. «Wir haben damit eine gute Basis, um weiterzuarbeiten», so Lämmli.