Drei überlange Transporte
16.10.2020 BremgartenDie Georg Utz AG investiert zurzeit in Bremgarten rund 4,5 Millionen Franken in die Firma. Am Mittwoch wurden drei Silos mit je einer Länge von 21 Metern aus Deutschland geliefert. Dies führte kurzfristig zu Stau auf der Umfahrungsstrasse. In den Silos wird künftig ...
Die Georg Utz AG investiert zurzeit in Bremgarten rund 4,5 Millionen Franken in die Firma. Am Mittwoch wurden drei Silos mit je einer Länge von 21 Metern aus Deutschland geliefert. Dies führte kurzfristig zu Stau auf der Umfahrungsstrasse. In den Silos wird künftig Kunststoffgranulat gelagert, das für die Produktion benötigt wird. Dank den Depots wird die Georg Utz AG weniger abhängig von Lieferengpässen. --rwi
Ein grosser Schritt
Ausbau der Georg Utz AG kommt voran
Am Dienstag wurden drei Silos von drei Metern Durchmesser und 21 Metern Länge aus Deutschland geliefert. Auf der Umfahrungsstrasse kam es dadurch kurz zu einem Stau.
Vincenz Brunner
Der Transport von Silos mit 21 Metern Länge ist nicht ganz trivial. Um den Verkehr nicht zu sehr zu beeinträchtigen, fuhr man des Nachts im 200 Kilometer entfernten Achberg in Deutschland los. Gegen 11 Uhr hätte der Transport in Bremgarten ankommen sollen, aber es gab leichte Verzögerungen, die sich bei einem solchen Transport schwer kalkulieren lassen. So kam der Transport kurz nach Mittag an und löste prompt einen kurzen Stau auf der Umfahrungsstrasse aus.
Vorrat für über zwei Monate
Danach wurden die drei Silos mit zwei Kränen in die richtige Position gebracht, um sie am Boden zu verankern. In ihnen wird Kunststoffgranulat für die Produktion gelagert. Sie bieten Raum für 130 Kubikmeter Granulat, was in etwa 75 Tonnen entspricht. Mit dem zusätzlichen Vorrat kann der Betrieb eine Woche länger aufrechterhalten werden. Es bestehen bereits 25 Silos, die den Vorrat für rund zwei Monate lagern können. Das Granulat wird mit Vakuum zu den verarbeitenden Maschinen gezogen. «Corona hat gezeigt, dass Grenzen plötzlich zugehen können. Mit den neuen Silos sind wir noch besser auf Engpässe vorbereitet», erklärt Carsten Diekmann, Geschäftsführer der Georg Utz AG. Er hat früher das Werk in England geleitet und dort sogar noch grössere Silos verbaut. «Weil dort die Brücken höher sind, konnten wir Silos von 25 Metern Länge und 4,5 Metern Breite benutzen», so der Geschäftsführer.
Viele Investitionen
Neben den neuen Silos sind auch zwei neue Lagerhallen geplant. Die eine wird in diesen Tagen fertig, nur der Boden muss noch trocknen. Dieser ist mit einem speziellen Belag ausgestattet, der besonders flach und hart ist, was das Fahren mit Gabelstaplern erleichtert. Die zweite Halle soll Anfang 2022 gebaut werden. Die Hallen bieten Lagerraum für die verschiedenen Produkte der Georg Utz AG, die weder der Nässe noch dem Staub ausgesetzt sein sollten.
Des Weiteren wurde in eine neue Spritzgussmaschine investiert. Sie ist ein wahres Monster der Technik. Das Plastik wir mit rund 300 Bar in die Form gespritzt. Das erzeugt einen derartigen Druck, dass die beiden Hälften der Form mit rund 1300 Tonnen Druck aufeinandergepresst werden müssen. Das Produkt wird noch in der Anlage so weit abgekühlt, dass es von einem Greifarm angesaugt und auf einen Kühlkörper gelegt werden kann. Wenn es abgekühlt ist, holt es sich der Greifarm wieder und legt das Produkt zu den anderen fertigen Produkten. Auf diese Weise kann die Spritzgussmaschine rund 60 Produkte pro Stunde herstellen, je nach Wandstärke. Das sind rund 1300 grössere Kisten pro Tag.
«Die neuen Maschinen sind komplexer. Unsere neueste hält die mehrere Tonnen schweren Gussformen mit Magnetkraft und ist komplett digitalisiert. Wir können jederzeit sehen, wie gross der Spritzdruck ist, die Druckverteilung, die Zykluszeit, die Kühltemperatur und der Status der Maschine. Sie meldet auch, wenn eine Komponente kaputtzugehen droht, und erlaubt so eine frühzeitige Wartung», erklärt Carsten Diekmann.
Bereit für die Zukunft
Die mehrere Tonnen schweren Gussformen werden in der eigenen Werkstatt gebaut. Sie selber können mehrere 100 000 Franken wert sein. Die Spritzgussmaschine kostete rund 1,8 Millionen Franken, die gesamten Investitionen belaufen sich auf rund 4,5 Millionen Franken. Einen direkten Zusammenhang mit dem anstehenden 75-Jahr-Jubiläum in zwei Jahren besteht nicht. «Wir wollen für die Zeit nach Corona vorbereitet sein», so Carsten Dieckmann.