Sechs Kandidierende für drei Sitze
15.09.2020 MutschellenErsatzwahl in die Schulppege steht an
Am 27. September stimmt die Aargauer Bevölkerung über die Abschaffung der Schulpflege ab – und in Oberwil-Lieli muss diese Behörde gewählt werden für den Rest der ...
Ersatzwahl in die Schulppege steht an
Am 27. September stimmt die Aargauer Bevölkerung über die Abschaffung der Schulpflege ab – und in Oberwil-Lieli muss diese Behörde gewählt werden für den Rest der Amtsperiode.
Höchst aussergewöhnlich präsentiert sich die Ausgangslage für die Ersatzwahl in die Schulpflege. Nach der «Gmeind» letzten November gaben alle Mitglieder der Schulpflege ihren Rücktritt per Anfang Februar diesen Jahres bekannt. Mit Bewilligung des Kantons bilden seither Gemeinderätin Gabriela Bader, Gemeinderat Stefan Strebel und Ammann Ilias Läber die Schulpflege ad interim. In den wenigen Monaten, in denen sie im Amt sind, haben sie einige Pflöcke eingeschlagen: Es gibt nur noch einklassige Abteilungen, eine neue Schulleiterin wurde eingestellt, die Tagesstrukturen gehen an die Gemeinde über und die Schulsozialarbeit wurde eingeführt.
Am 27. September findet die Ersatzwahl in die Schulpflege statt für den Rest der Amtsperiode. Die drei bisherigen Schulpflegemitglieder ad interim wollen die begonnene Arbeit weiterführen bis Ende 2021. Ihre Kandidatur auch angemeldet haben Carole Feusi, Nicole Seiler und Fabio Zahner.
Lösungsorientiert arbeiten
Carole Feusi ist 45 Jahre alt, verheiratet und hat drei schulpflichtige Kinder. «Eine gute Schulbildung bietet den Kindern die beste Chance für eine erfolgreiche Zukunft sowie Freude am lebenslangen Lernen», sagt sie. Dafür möchte sie sich einsetzen – unabhängig von einer möglichen beschränkten Dauer des Schulpflegemandats. «Als Unternehmerin und Juristin besitze ich zudem langjährige Führungs- und Kommunikationserfahrung und bin es gewohnt, lösungsorientiert in einem Team zu arbeiten und Projekte tatkräftig umzusetzen», fährt sie weiter. In der Gemeinde soll wieder ein konstruktiver und offener Dialog zwischen Eltern, Lehrpersonen, Schulleitung und dem Gemeinderat gefunden werden, nennt sie eines ihrer Ziele. «Ein Klima der Wertschätzung und des Vertrauens ist wichtig.»
Schulentwicklung vorantreiben
Nicole Seiler ist 48 Jahre alt, verheiratet und hat zwei schulpflichtige Kinder. «Unabhängig vom Ausgang der Abstimmung über die Abschaffung der Schulpflege möchte ich mich als Mitglied der Schulpflege für eine Schule einsetzen, welche die Kinder optimal unterrichtet und betreut», sagt die Rechtsanwältin. Es sei wichtig, Kontinuität in die Schule zu bringen und deren Entwicklung zu ermöglichen und voranzutreiben. Sie interessiere sich für pädagogische Fragen und habe Erfahrung im Umgang mit rechtlichen Fragestellungen und im Projektmanagement. «Die Herausforderungen der Schule, wie die Umsetzung des Lehrplans 21 sowie die Sicherstellung einer hohen Schulqualität mit einem gewissenhaften Umgang mit personellen und finanziellen Ressourcen, müssen mit einer offenen und konstruktiven Zusammenarbeit aller Involvierten gemeistert werden – hier will ich integrativ wirken.»
Einigkeit anstreben
Fabio Zahner ist 40 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei schulpflichtigen Kindern. Ob die Schulpflege abgeschafft werde, sei noch nicht sicher, sagt Fabio Zahner. «Somit wäre es falsch, sich nicht zu stellen, wenn man die Aufgabe übernehmen will.» Die Schulpflege soll Bindeglied sein zwischen Schulleitung, Politik und Bevölkerung. «Dies ist keine Aufgabe für den Gemeinderat.» Die drei Mitglieder des Gemeinderats führten die Schulpflege ad interim. «Das darf kein Dauerzustand sein.» Seine Frau sei in der Waldspielgruppe tätig, die Familie gut vernetzt und er kenne die aktuellen Anliegen, Probleme und Themen.
Zudem war Zahner jahrelang im Vorstand der Jungschararbeit tätig. Auch helfe ihm sein Beruf als Polizist bei der Bewältigung allfälliger Probleme und im Umgang mit Behörden. «In unserer Schule muss Ruhe einkehren», nennt er ein Ziel als Schulpfleger. --eob



