Dem Regen getrotzt
15.09.2020 DottikonFrauenriege Dottikon auf Turnfahrt
Obwohl alle Zeichen auf ein nasses Wochenende hindeuten, trifft sich am Samstagmorgen eine gut gelaunte Schar von 21 Frauen am Bahnhof Dottikon, um auf Turnfahrt zu gehen.
Mit dem Zug geht es dann im Speisewagen Richtung ...
Frauenriege Dottikon auf Turnfahrt
Obwohl alle Zeichen auf ein nasses Wochenende hindeuten, trifft sich am Samstagmorgen eine gut gelaunte Schar von 21 Frauen am Bahnhof Dottikon, um auf Turnfahrt zu gehen.
Mit dem Zug geht es dann im Speisewagen Richtung Tagesziel, nach Sion. Um 12.15 Uhr beginnt, in Regenhosen und Pelerinen und mit Regenschirmen bewaffnet, die Führung in der «sonnenverwöhnten» Stadt mit über 30 000 Einwohnern. Was die Frauen alles zu hören und sehen bekommen, lässt sie die misslichen Wetterumstände fast vergessen.
Schliesslich erreicht die Gruppe den Hexenturm, gewaltiger als der gleichnamige, zu gleichen Zwecken verwendete Turm in Bremgarten, aber auch geeignet, in luftiger Höhe einen Apéro zu organisieren. Und den geniessen die Turnerinnen nun auch. Sie werden dabei mit feinen Walliser Spezialitäten zu ebensolchem Wein bewirtet. Anschliessend bietet sich die Möglichkeit zum «Lädele, Käfele, Güügele» oder für eine weitere Variante, nämlich die kulturelle. Eine grössere Gruppe zieht es auf die Hügel, welche sich rund 100 und 150 Meter über und östlich und nordöstlich der Stadt Sion erheben. Auf dem Fels Valère die Burg sowie die Wallfahrtskirche Notre-Dame de Valère, welche die älteste spielbare Orgel der Welt beherbergt und Tourbillon, die Ruine des ehemaligen bischöflichen Schlosses. Das Museum vertieft das bei der Stadtführung Gehörte.
Wegen des Regens gibts eine Änderung
Gegen Abend lässt der Regen nach, es hellt sogar ein wenig auf. Man trifft sich im Hotel zum Nachtessen. Damit man aber nicht schon um 22 Uhr das Nachtlager aufsuchen muss – um diese Zeit schliesst hier das Restaurant, weshalb das traditionelle Turnfahrtjassen ausfällt –, zieht es die Frauen auf die Gasse. Und hier erfahren sie, dass spätabends ein Lichtspektakel an den Burgen stattfindet. Also können sie aus der Not eine Tugend machen. Es regnet unterdessen auch nicht mehr, und man nimmt den Weg zum Chateau Valère unter die Füsse. Die erneute Anstrengung lohnt sich, denn nun können die Turnerinnen zu Klängen von Johann Sebastian Bach während 35 Minuten das wunderbare Lichtspiel in allen Farben auf den Fassaden von Tourbillon und Valère geniessen. Pünktlich trifft man sich am zweiten Tag zu einem köstlichen Frühstücks-Buffet. Es regnet nun in Strömen, und es ist nicht, wie im Programm vorgesehen, an eine 3-stündige Wanderung durch die Rebberge zu denken. Auch die Aussicht auf ein Picknick unter Regenschirmen wäre etwas gewöhnungsbedürftig. So entschliesst man sich zu einer Programmänderung. Die Dottikerinnen fahren mit dem Zug erst einmal nach Raron und besuchen da die in der Schweiz bekannte Felsenkirche. Während sich der grössere Teil der Wanderer anschliessend vor der Nässe ins einzige offene Café flüchtet, wagen einige Unentwegte trotz stürmischem Regen den Aufstieg zur Burgkirche, die direkt über der im Jahr 1974 eingeweihten Felsenkirche thront.
Die Rückreise gestaltet sich schwierig, weil man vier Stunden früher als geplant unterwegs ist und ab Visp über Bern nach Olten überfüllte Züge in Anspruch nehmen muss, da die Turnerinnen aus Dottikon nicht die einzige verregnete Wandergruppe sind. Wohlbehalten erreichen sie aber schliesslich Dottikon und lassen mit einem verfrühten Schlummertrunk im Hotel Bahnhof den Jahresauslug in lockerer Stimmung ausklingen. --red

