Exotisch und traditionell
28.08.2020 Region BremgartenIn Eggenwil ist das Restaurant «Frohburg» wieder geöffnet worden
Als Ende Februar die traditionsreiche Beiz «Frohburg» geschlossen wurde, gab es in Eggenwil kein Restaurant mehr. Jetzt wurden die Räumlichkeiten neu verpachtet. Der Betreiber hat ...
In Eggenwil ist das Restaurant «Frohburg» wieder geöffnet worden
Als Ende Februar die traditionsreiche Beiz «Frohburg» geschlossen wurde, gab es in Eggenwil kein Restaurant mehr. Jetzt wurden die Räumlichkeiten neu verpachtet. Der Betreiber hat einen Vertrag über sieben Jahre unterschrieben.
Roger Wetli
«Frohburg»-Besitzer Heinz Disler hat sein Wort gehalten. Ende Februar verkündete er bei der Aufgabe der damaligen Pächter, dass das Restaurant definitiv erhalten bleibt. Es sei grundsätzlich betriebsbereit. Mit Abdurrahman Azad hat er nun einen neuen Pächter gefunden. «Es ging alles sehr schnell. Der Vertrag stand innerhalb einer Woche», blickt Azad zurück. Er führt in der «Frohburg» das «Mexican Restaurant» inklusive Take-away.
In London gerabeitet
Abdurrahman Azad stammt aus Bangladesch. Er lebte zwischen 1994 und 2010 in Deutschland. Dort hatte er immer in Restaurants gearbeitet. Danach zog es ihn für sieben Jahre nach London. «Diese Stadt war mir aber zu gross. Deshalb wollte ich in die beschaulichere Schweiz ziehen», erklärt er. Hier arbeitete er erst als Angestellter in Dietikon in einem Restaurant, bevor er in Volketswil einen Lieferservice für mexikanisches Essen eröffnete und damit selbstständiger Unternehmer wurde. Diesen betreibt er bis heute unter dem gleichen Namen wie die «Frohburg».
Nach Eggenwil kam er per Recherchen im Internet. «Ich wollte ein zweites Standbein auf bauen und habe dieses freie Restaurant gefunden», so Azad. «Die Gegend kenne ich von meiner Anstellung in Dietikon. Da haben wir bis Bremgarten geliefert. Auch wenn dafür die Distanz eigentlich zu weit ist.» Deshalb biete es sich an, hier ein mexikanisches Restaurant zu betreiben.
Potenzial erkannt
An der «Frohburg» hat ihm die grosse Gartenanlage mit dem Schatten spendenden Kastanienbaum gefallen. Aber auch durch die perfekte Lage direkt an der Badenerstrasse und genügend Parkplätze habe der Ort grosses Potenzial. «Zudem ist die ‹Frohburg› ein bekannter Name. An diesem Standort gibt es seit über 100 Jahren ein Restaurant», so der Wirt.
Immer in mexikanischen Restaurants gearbeitet
Der Bangladescher beherrscht die Speisen seiner Heimat. Trotzdem liegt sein Hauptaugenmerk auf Menüs aus Mexiko. «Die bangladeschische Küche ist in der Schweiz nicht so bekannt. Zudem habe ich in all den Jahren immer in mexikanischen Restaurants gekocht und in anderen Funktionen gearbeitet.» Auf das Mexikanische legt er deshalb das Hauptaugenmerk der «Frohburg». Mit einer zusätzlichen Karte bietet er aber auch traditionelle Schweizer Speisen wie selbst gemachte Cordon bleu an. Alles wird auch auf Wunsch nach Hause geliefert. Das «Mexican Restaurant» ist zurzeit sieben Tage die Woche geöffnet. Abdurrahman Azad ist sich der langen Arbeitszeiten als Beizer bewusst. «Das gehört einfach dazu. Ich fühle mich sehr wohl damit. Solange bei mir Licht brennt, so lange kann man bei mir essen.» Zurzeit beschäftigt er zusammen mit dem Standort in Volketswil sechs bis sieben Angestellte. Er selber hilft als Allrounder überall dort aus, wo seine Hilfe gerade benötigt wird, also mal in der Küche und mal im Service. Zurzeit wohnt Azad noch in Thalwil. Bald wird er aber in die Wohnung über der «Frohburg» einziehen.
«Die Einheimischen sind neugierig und schauen vorbei. Es kommen viele Velo- und Motorradfahrer, aber auch die Feuerwehr. Es sind sehr anständige Gäste», schwärmt er. Einmal im Monat möchte er eine Band spielen lassen. Am Freitag, 4. September, tritt in der Gartenanlage ein Duo auf, das bekannte Lieder covert. Der Wirt schätzt die Wertschätzung und Unterstützung seines Verpächters. «Heinz Disler hilft, wo es geht.» Abdurrahman Azad möchte hier langfristig bleiben. «Der Vertrag läuft bis 2027. Ich sehe hier grosses Potenzial und möchte dieses auch nutzen.»