Berühmt für eine Stunde
10.07.2020 Region BremgartenDJ Raphael Amstutz durfte bei Virgin Radio Switzerland auflegen
Der Fischbach-Gösliker Raphael Amstutz alias «Rapha Pareal» durfte kürzlich in die Fussstapfen der bekannten Namen DJ Antoine, Lost Frequencies, EDX treten. Er legte bei Virgin Radio ...
DJ Raphael Amstutz durfte bei Virgin Radio Switzerland auflegen
Der Fischbach-Gösliker Raphael Amstutz alias «Rapha Pareal» durfte kürzlich in die Fussstapfen der bekannten Namen DJ Antoine, Lost Frequencies, EDX treten. Er legte bei Virgin Radio Switzerland anstelle dieser Grössen auf.
Roger Wetli
«Das bedeutet mir sehr viel», sagt der 22-jährige Hochbauzeichner Raphael Amstutz. Der Hochbauzeichner: «Es war ein einmaliges Erlebnis für mich, an das ich mich den Rest meines Lebens erinnern werde.» Er kann es nach wie vor kaum fassen, dass er die Chance erhalten hatte, in der Sendezeit, die eigentlich DJ Antoine, Lost Frequencies und EDX vorbehalten ist, selber aufzulegen. Umso mehr, als er sich kaum Hoffnung machte, als der sich um diesen Platz bei Virgin Radio Switzerland beworben hatte.
Viele Rückmeldungen
«Eine Kollegin hatte mir geschrieben, dass ich es versuchen solle», erinnert sich Raphael Amstutz. Gesucht wurden junge DJs, die einstündige «Mixtapes» einschicken, die zur Sendung passen und möglichst toll klingen sollten. Amstutz ist seit sechs Jahren hobbymässig als DJ und Produzent tätig. «Für die Stunde im Virgin Radio Switzerland habe ich mir überlegt, was ich an einem Freitagoder Samstagabend in einem Club oder Fest auflegen würde, um die Leute in Stimmung zu bringen», so Amstutz. «Das habe ich dann aufgenommen und eingeschickt. Ich verspürte überhaupt keinen Druck.» Virgin Radio Switzerland hat seinen Sitz in Zürich und ging Anfang 2018 auf Sendung. Empfangen werden kann er über DAB+ und übers Internet. Der Privatsender wird täglich von über 40 000 Personen gehört.
Wäre sein Mixtape nicht gesendet worden, hätte er trotzdem ein positives Fazit daraus ziehen können. «Nach dem Lockdown, bei dem keine Bar offen hatte und keine Partys stattfanden, wäre es sonst einfach eine gute Übung gewesen», erklärt er. Der Fischbach-Gösliker mutmasst, dass genau diese Unbekümmertheit die Radioleute wohl von ihm überzeugt habe. In seinem Set baute er unter anderem Lieder von Martin Garrix, Avicii, aber auch eigene Mash-ups mit bekannten Hits und den besten House-Beats ein. Dazu durfte er dem Radio ein Interview geben.
«Es war sehr speziell, mich selber im Radio zu hören», sinniert er. «Ich habe erstaunlich viele Reaktionen erhalten.» Diese bedeuten ihm sehr viel. Sie würden zeigen, dass es nicht das Falsche ist, was er mache. «Bisher hatte ich immer nur Rückmeldungen aus meinem engeren Umfeld. Diese sind wichtig und motivieren. Diesmal durfte ich mich aber einem grossen Publikum präsentieren. Das motiviert, den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen.»
Stimmung hochhalten
Raphael Amstutz spielte zehn Jahre lang Gitarre. Nach einer musikalischen Pause lud er sich vor acht Jahren erste DJ-Programme runter und begann zu tüfteln. Ihn fasziniert es, verschiedene Sounds zusammenzustellen. Richtig los ging es, als er vor sechs Jahren in eine professionellere Anlage investierte und begann öffentlich aufzulegen. Zu seinen Lieblingskategorien gehören «Progressive House», «Future House» und «Deep House». Aber eigentlich sei er musikalisch sehr offen und höre über Pop, Rap und Rock fast alles.
Tolle Referenz erhalten
DJ «Rapha Pareal» findet es spannend, an Anlässen das Publikum zu lesen und zu spüren. «Meine Aufgabe ist, die Leute in Partystimmung zu bringen. Es gibt Lieder, die funktionieren dabei eigentlich immer. Die Kunst ist, diese Stimmung langfristig aufrechtzuerhalten.» Von Zeit zu Zeit streut er auch da eigene Lieder ein und erhält dadurch unmittelbare Feedbacks.
Für die drei DJs der Sendung von Virgin Radio Switzerland empfindet er grossen Respekt. «DJ Antoine ist in der Schweiz sehr bekannt. EDX ist aber weltweit der wohl erfolgreichste Schweizer DJ. Sie im Radio zu vertreten, war eine riesige Ehre für mich.» Dass sein «Mixtape» gespielt wurde, wird er künftig als gute Referenz angeben können. Vor Corona hatte er bis zu zwölf Auftritte in einem Jahr, Tendenz steigend. «Ich mache weiter wie bisher und möchte weiterhin viel lernen und hart daran arbeiten.» In der Szene würde man sich gegenseitig unterstützen und Tipps geben. «Es ist ein tolles Hobby.»