«Eine Leistungsschau, kein Fest»
26.06.2020 BremgartenMarkus Spalinger, OK-Präsident der Bremgarter Gewerbeausstellung 2021, im Interview
Im nächsten Jahr findet die Brega statt. Die Unternehmer sähen die Ausstellung auch als Chance, etwas besser durch die Krise zu kommen, erklärt der Präsident des ...
Markus Spalinger, OK-Präsident der Bremgarter Gewerbeausstellung 2021, im Interview
Im nächsten Jahr findet die Brega statt. Die Unternehmer sähen die Ausstellung auch als Chance, etwas besser durch die Krise zu kommen, erklärt der Präsident des Organisationskomitees.
André Widmer
Die Bremgarter Gewerbeausstellung ist für den 6. bis 8. August 2021 geplant. Die letzte Durchführung fand 2016 statt, man bleibt also beim Fünfjahresrhythmus. Auch der Austragungsort ennet der Reuss beim Casino bleibt derselbe (siehe Ausgabe vom 19. Juni). Auch das OK steht nun fest: Markus Spalinger (Präsident), Sabina Glarner, Rudolf Frank, Hubert Wölfli, Walter Friedli, Dominik Peter, Oliver Rohrbach, Urs Gamper, Christian Gantenbein, Agustin Sanchez sowie Andreas Burlet. Im Interview mit dieser Zeitung betont Markus Spalinger die Konzentration auf das Kernthema – das Gewerbe.
Die Brega soll nun turnusgemäss 2021 stattfinden. An der GV des Gewerbevereins war auch das HGV-Jubiläumsjahr 2022 noch eine Option. Was gab schliesslich den Ausschlag?
Markus Spalinger: Es waren zwei wichtige Faktoren: Erstens fand der Vorstand, dass die Brega etwas für die Mitglieder im Kontakt zur Bevölkerung, zu ihrer Kundschaft ist. Das HGV-Jubiläum hingegen eher ein Anlass lediglich für die Mitglieder selber. Dies sei klar zu trennen. Zudem erhielt ich von Gewerbetreibenden die Anfrage – quasi als Aufforderung gemeint – ob sie 2021 durchgeführt wird.
Welche Schwerpunkte sollen an der Brega 2021 gesetzt werden?
Eigentlich soll es so wie immer sein: Wir wollen kein Fest, sondern eine Leistungsschau durchführen. Das heisst, es gibt kein grosses Rahmenprogramm. Falls Aussteller innerhalb ihres Standes Anlässe durchführen wollen, ist das sehr begrüssenswert. Aber wir von unserer Seite her organisieren keine Abendunterhaltung und konzentrieren uns wie jedes Mal nur auf die Gewerbeausstellung selber. Die Stadt hat den Entscheid zur Brega 2021 begrüsst und sich auch bereit erklärt, wieder dabei zu sein – so wie immer. Die St. Josef-Stiftung freut sich ebenfalls auf die Teilnahme im gleichen Rahmen der letzten Gewerbeausstellungen.
Wie waren die Reaktionen der potenziellen Teilnehmer?
Von den Gewerblern habe ich nicht mehr speziell viel gehört, aber diejenigen, die an der OK-Sitzung dabei waren, haben einstimmig entschieden. Und Ort, Datum und Jahr bestätigt.
Wie nehmen Sie die Stimmung beim Gewerbe bezüglich der wirtschaftlichen Lage wahr?
Ich habe intern etwas nachgefragt und wenn man es hochrechnet, was es die Firmen gekostet hat, sprachen sie von ungefähr 1500 bis 2000 Franken, die sie investiert hätten – die Standmiete umfasst die drei Wände plus Beschriftung und Beleuchtung. Wenn sie das Material aus ihrem Fundus nehmen können, gibt es neben den Mannstunden nicht wahnsinnig viel Mehrkosten. Im Allgemeinen war der Tenor, dass sie die Brega als Chance ansehen, über die Krise etwas besser hinwegzukommen.
Angenommen, die derzeitige Situation rund um Corona bleibt und es sind auch im August 2021 noch Sicherheitskonzepte notwendig und Einschränkungen bei Messen – mit welchen Rahmenbedingungen müsste man rechnen?
Wir werden uns an die Weisungen des Bundesrates halten. Das sind wir der Stadt schuldig. Wir dürfen nicht gegen offizielle Regelungen verstossen. Ich persönlich hoffe es nicht, gehe aber davon aus, dass im Herbst noch eine Welle kommt, und hoffe, dass es danach aber abgehakt werden kann. Und man endlich wieder in eine Normalität hineinkommt. Das jetzt verträgt die Wirtschaft überhaupt nicht.
Sind auch Zählsysteme für den Einlass zur Ausstellung denkbar?
Vielleicht. Vielleicht müssen wir die Brega aber auch schliesslich absagen. Das weiss ich jetzt natürlich nicht. Wenn man mit einer Krankheit rechnet, kann man gar nicht mehr planen. Nehmen wir es, wie es kommt, und hoffen, dass es gut kommt.