«Ich will weit kommen»
26.05.2020 MutschellenDie Sängerin Anina Kühnis ist SRF 3 Best Talent des Monats Mai
Unter dem Künstlernamen Melday will sich Anina Kühnis einen Platz in der Musikwelt erobern. Die 22-Jährige ist vielseitig talentiert: Sie ist nicht nur Musikerin, sondern auch ...
Die Sängerin Anina Kühnis ist SRF 3 Best Talent des Monats Mai
Unter dem Künstlernamen Melday will sich Anina Kühnis einen Platz in der Musikwelt erobern. Die 22-Jährige ist vielseitig talentiert: Sie ist nicht nur Musikerin, sondern auch professionelle Tänzerin.
Erika Obrist
Wer bei der Einweihung der regionalen Sport-, Freizeit- und Begegnungsanlage Burkertsmatt vor acht Jahren vor Ort war auf dem Mutschellen, der hat den Auftritt von Anina Kühnis miterlebt. Damals gab die Schülerin vor heimischem Publikum eine Kostprobe ihres grossen Talents. Den kräftigen Applaus nahm sie etwas verlegen entgegen. «Damals war ich noch schüchtern», blickt die junge Frau zurück.
Aus ihrem Hobby, dem Singen, soll ein Beruf werden. Anina Kühnis, die sich als Künstlerin Melday nennt, ist auf dem besten Weg dazu. Sie wurde in diesem Monat zum Best Talent von SRF 3 ernannt. Die Freude darüber ist riesig bei Anina Kühnis.
Von Virus zu SRF 3
Wie die Radiomacher auf sie kamen, weiss sie nicht. «Vor rund einem Monat wurde auf dem SRF-Sender Virus von mir gespielt», erinnert sie sich. Ihre Musik sei wohl einem der Radiomacher aufgefallen. Dieser habe sie wohl dem SRF 3-Team empfohlen. Zehn Mal im Jahr wird das Best Talent auf SRF 3 gekürt. Ende Jahr werden die drei der zehn Siegerinnen oder Sieger bestimmt, die am Swiss Music Award teilnehmen dürfen. Natürlich hofft Anina Kühnis, dass sie unter den drei Ausgewählten sein wird.
Gern gesungen hat Melday schon immer. Mit elf Jahren fng sie an, Gesangsunterricht zu nehmen. Sie trat mehrfach an kleineren Anlässen auf. Dazu kamen in jungen Jahren schon Hauptrollen in mehreren Musicals. Die Sängerin ist auch professionelle Tänzerin. Vor drei Jahren tourte sie als Backgroundsängerin mit DJ Bobo durch Deutschland und die Schweiz. Ein tolles Erlebnis.
«Ich will weit kommen», nennt die junge Künstlerin, die heute in Zürich lebt, ihr Ziel. Ihre Songs schreibt sie selber. Text und Musik. «Mit 15 oder 16 Jahren habe ich angefangen, eigene Songs zu schreiben.» Mit zunehmendem Alter habe sich der Inhalt der Texte geändert, die Sprache Englisch ist geblieben. «Eine andere kam für mich nicht infrage.»
Erst die Melodie, dann der Text
Am Klavier probe sie Harmonien und Akkorde aus. Je nach Stimmung entstehen daraus Melodien. Dann folgt der Text. Im Zusammenspiel mit dem Produzenten und dem Musikkollektiv werden daraus Songs. Songs wie die Single «Greatest Torture», die Melday vor einem Jahr veröffentlichte und die nach weniger als zwei Wochen bereits über 300 000 Streams generierte. Letzten Herbst schaffte es die Künstlerin zudem bis in den Halbfnal des Newcomer-Wettbewerbs «My Coke Music Soundcheck».
Derzeit arbeitet Melday an ihrer ersten EP «Stand or Fall». Darauf sind drei Songs inklusive Musikvideos, die sich inhaltlich mit dem Thema Feminismus beschäftigen.
Ab in die Berge
«In den letzten Wochen haben wir an vielen Songs gearbeitet», erzählt Anina Kühnis. Aus diesen soll ein Album entstehen, das voraussichtlich im Herbst auf den Markt kommen soll. «Wir tragen uns mit dem Gedanken, eine oder zwei Wochen in die Berge zu gehen und an den Songs zu arbeiten.»
Leben von ihrer Musik kann die Künstlerin noch nicht. Deshalb arbeitet sie in einem Café. Auch das Administrative rund um ihre Musik erledigt sie selber. «Ich möchte ich selber bleiben als Künstlerin», sagt sie. Sich nicht verbiegen müssen. Und nochmals: «Ich will weit kommen.»

