«Das ist Bürokratie pur»
15.05.2020 SportFreiämter Handballvereine trainieren grösstenteils noch nicht
Das Coronavirus sorgte auch im Handball für eine Zwangspause. Nun dürfte man mit Schutzkonzept wieder trainieren. Wie machen es Wohlen, Muri und Mutschellen?
Ab 11. Mai ...
Freiämter Handballvereine trainieren grösstenteils noch nicht
Das Coronavirus sorgte auch im Handball für eine Zwangspause. Nun dürfte man mit Schutzkonzept wieder trainieren. Wie machen es Wohlen, Muri und Mutschellen?
Ab 11. Mai wäre es unter Einhaltung der Vorgaben des BAG (Bundesamt für Gesundheit) möglich, im Breitensport wieder Handballtrainings durchzuführen. Handball Wohlen steht aber nach wie vor still. Präsident Martin Laubacher sagt, dass nicht trainiert wird. «Wir sind am Prüfen der Durchführung. Ein Start wäre aber frühestens ab dem 25. Mai möglich.» Auf der Grundlage des Schutzkonzeptes des jeweiligen Verbandes sowie jenes der Gemeinde (Sportanlagen) muss auch jeder Trainingsveranstalter (Sportverein) noch ein Konzept erstellen. «Das ist wieder mal Bürokratie pur. Zudem muss auch von jedem Verein ein Schutzkonzept-Verantwortlicher gestellt werden.»
Tagsüber andere Regeln als abends
Laubacher sagt weiter: «Es ist einfach schwierig, den Mitgliedern zu erklären, wieso die Garderoben und Duschen gesperrt sind, wenn sie von den Schülern tagsüber genutzt werden können. Das heisst, dass die verantwortlichen Lehrer und Trainer beispielsweise einem 9-Jährigen unterschiedliche Regeln erklären müssen. Eine gilt tagsüber, eine abends. Eine in der Schule, eine im Handballtraining. Ich finde, das verkompliziert die aktuelle Lage noch mehr.»
Anders beim TV Muri. Der Verein hat den Trainingsbetrieb am Montag wieder aufgenommen. Es trainieren alle Aktivmannschaften. Das erste Training des «Eis» leitete Assistent Paul Stöckli. Es lief den Umständen entsprechend gut. «Es ist eher Fitnesstraining, da man unter den momentanen Auflagen kein richtiges Handballtraining bestreiten kann», sagt Trainer Claude Bruggmann.
In Muri trainieren die Aktivteams
Im Nachwuchsbereich trainieren nur die U17- und U19-Mannschaft. Linus Staubli von der Geschäftsstelle hat innert kürzester Zeit ein 9-seitiges Konzept erstellt, das den Trainings- betrieb ermöglicht. Für den eingeschränkten Trainingsbetrieb wurde ein neuer Hallenplan erstellt. Carlo Femiano, Captain der ersten Mannschaft und Junioren-Verantwortlicher des Vereins, sagt: «Wir trainieren nach den Vorgaben in 5er-Gruppen mit dem nötigen Mindestabstand. Es sind alle froh, wieder mit dem Training zu beginnen. Es ist aber gewöhnungsbedürftig, in kleinen Gruppen und ohne Körperkontakt zu trainieren. Nun heisst es bei uns eine gute Grundlage zu legen, damit wir bei einem allfälligen Saisonstart im September fit sind.» Die ersten Erfahrungen beim TV Muri waren gewöhnungsbedürftig und positiv.
HC Mutschellen: «In der Praxis nicht umsetzbar»
Beim HC Mutschellen herrscht, wie in Wohlen, noch kein Trainingsbetrieb. «Wir haben die Umsetzbarkeit der Schutzmassnahmen geprüft und sind zum Schluss gekommen, dass ein geregelter Trainingsbetrieb im Nachwuchsbereich in den Kategorien U9 bis U19 mit den entsprechenden Einschränkungen und aufgrund der fehlenden Hallenkapazitäten und Platzverhältnissen nicht realistisch und daher in der Praxis nicht umsetzbar sind», schreibt Präsident Pitsch Müller in einer Mitteilung. Im Nachwuchs werden also vorerst keine Trainings durchgeführt. Die Trainer der Aktivteams können gemäss Vorgaben des Handballverbandes ein Konzept für die Trainings beim Vorstand einreichen. Die erste Mannschaft soll schon wieder trainieren – jedenfalls die Spieler, die möchten. --spr