Besser als budgetiert
03.04.2020 Region BremgartenEggenwil: Gemeinde erlebte ein gutes Finanzjahr
Die Erfolgsrechnung der Einwohnergemeinde schliesst um 123 000 Franken besser ab als budgetiert. Der Ertragsüberschuss beläuft sich, nach Verbuchung der Entnahme aus den Aufwertungsreserven von 92 000 Franken, auf 32 000 ...
Eggenwil: Gemeinde erlebte ein gutes Finanzjahr
Die Erfolgsrechnung der Einwohnergemeinde schliesst um 123 000 Franken besser ab als budgetiert. Der Ertragsüberschuss beläuft sich, nach Verbuchung der Entnahme aus den Aufwertungsreserven von 92 000 Franken, auf 32 000 Franken. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von 91 000 Franken.
Weniger investiert
Infolge Verzögerung des Ausbaus der Kantonsstrasse im Innerortsbereich sowie der Sanierung der Rotrainstrasse/Kuppelweg fallen die Investitionsausgaben mit 774 000 Franken 896 000 Franken unter dem Budget aus. Auf der anderen Seite sind die geplanten Investitionseinnahmen im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutzprojekt noch nicht eingetroffen, weshalb sich Mindereinnahmen ergeben. Die Selbstfinanzierung beläuft sich auf 144 000 Franken. Der Finanzierungsfehlbetrag beträgt deshalb 428 000 Franken. Im Budget wurde mit einem solchen von 1,2 Millionen Franken gerechnet.
Leicht weniger Steuereinnahmen
Per Jahresende beträgt die Nettoschuld der Einwohnergemeinde 3,5 Millionen Franken. Davon wurden 900 000 Franken von einer anderen aargauischen Gemeinde kurzfristig aufgenommen. Eine weitere Fremdverschuldung besteht nicht. Das weiter benötigte Kapital wird von den Spezialfinanzierungen intern verrechnet.
Mit 2,842 Millionen Franken liegt der Nettogemeindesteuerertrag 2019 um 38 000 Franken oder 1,3 Prozent unter dem Budget. Gegenüber der Vorjahresrechnung muss ein Minus von 64 000 Franken oder 2,2 Prozent verzeichnet werden. Seit 2018 gilt ein unveränderter kommunaler Steuerfuss von 103 Prozent.
Bei den Sondersteuern resultiert eine Punktlandung mit einem Ertrag von 77 200 Franken gegenüber dem Budgetwert von 78 000 Franken. Im Vorjahr 2018 wurden 79 900 Franken vereinnahmt.
Die Steuerkraft pro Einwohner sank von 2678 Franken im Jahr 2018 auf 2658 Franken im Jahr 2019. Damit liegt die aktuelle Steuerkraft deutlich über dem Jahr 2016 mit 2483 Franken und im Bereich der Jahre 2015 mit 2694 Franken und 2017 mit 2688 Franken. In den Jahren 2012 bis 2014 lag sie allerdings bei über 2700 Franken.
Eher tiefe Steuerausstände
Der Nettoausstand der Gemeindesteuern betrug per Jahresende 216 000 Franken oder 7,8 Prozent (Vorjahr 6,5 Prozent). Der Bruttoausstand belief sich auf 293 000 Franken oder 10,6 Prozent (10,3), wovon 28,6 Prozent (34,1) nicht in Verzug waren. Für verspätete Steuerzahlungen wurden 3400 Franken Verzugszinsen erhoben. Die Gemeinde zahlte Vergütungszinsen von 900 Franken.
Der Bruttoausstandswert verglichen mit dem Sollbetrag des Rechnungsjahres 2019 betrug per Jahresende 10,7 Prozent (9,2). Der Bezirk Bremgarten wies einen Steuerausstand von 13,7 Prozent (14,5) und der Kanton Aargau einen solchen von 14 Prozent (14,7) auf. Der Verlust, bezogen auf den bereinigten Sollbetrag 2019, belief sich in Eggenwil auf 0,08 Prozent (0), im Bezirk Bremgarten auf 0,48 Prozent (0,54) und über den gesamten Kanton berechnet auf 0,39 Prozent (0,40).
Infolge der konsequent weitergeführten restriktiven Ausgabenpolitik des Gemeinderats fällt in allen Funktionen der Nettoaufwand tiefer als budgetiert aus. Einzige Ausnahme bildet der Bereich «Gesundheit». Dies hat einen entsprechend positiven Einfluss auf das Jahresergebnis 2019.
Besseres Ergebnis dank Verzögerungen
Das Wasserwerk schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 3000 Franken (Budget: 18 000 Franken). Der Finanzieru ngsfeh l betrag beträg t 205 000 Franken (572 000). Analog der Einwohnergemeinde fallen auch hier die verzögerten Ausgaben bei der Sanierung der Kantonsstrasse K271 sowie der Rotrainstrasse/Kuppelweg ins Gewicht. Das Nettovermögen des Wasserwerks beträgt per Jahresende 1,2 Millionen Franken.
Die Abwasserbeseitigung weist einen Aufwandüberschuss von 8000 Franken (7000) aus. Der Finanzierungsüberschuss beläuft sich auf 132 000 Franken. Budgetiert war ein Fi na n z ier u ng sfeh l bet rag von 156 000 Franken. Auch hier sind die Minderausgaben bei der verzögerten Kantonsstrassensanierung sowie der Rotrainstrasse/Kuppelweg zu verzeichnen. Das Nettovermögen der Abwasserbeseitigung beträgt per Ende 2019 1,2 Millionen Franken. Die Abfallwirtschaft schliesst einmal mehr im Plus. Die Erfolgsrechnung weist trotz zehnprozentiger Grundgebührensenkung per 1. Januar 2019 einen Gewinn von knapp 10 000 Franken aus. Im Budget wurde mit einem solchen von 6000 Franken gerechnet. Das Nettovermögen der Abfallwirtschaft beläuft sich per Jahresende auf 149 000 Franken.
Elektrizitätswerk mit Ertragsüberschuss
Das Elektrizitätswerk schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 24 000 Franken (16 000). Die Elektrizitätsrechnung weist einen Finanzierungsüberschuss von 84 000 Franken aus. Budgetiert war ein Fehlbetrag von 18 000 Franken. Auch bei diesem Werk wirken sich die verzögerten Strassensanierungen positiv auf das Gesamtergebnis aus. Das Nettovermögen der Elektra beläuft sich per Jahresende auf ebenfalls 1,2 Millionen Franken.
Ortsbürger mit kleinem Minus
Die Ortsbürgergemeinde schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 9000 Franken (Budget: 7000 Franken), welcher aus dem Eigenkapital entnommen wurde. Nach Verbuchung des negativen Ergebnisses beläuft sich dieses, ohne Einbezug der Aufwertungsreserven von 215 000 Franken, auf 55 000 Franken.
Im entsprechenden Betrag ist neu der Wert des bisherigen Forstreservefonds von 52 000 Franken enthalten. Dies wurde durch eine Gesetzesanpassung nötig. Der Forstbetrieb darf seither keine Spezialfinanzierung mehr sein. --gk