Flucht aus dem verrückten Labor
31.03.2020 BremgartenEscape Room in der Oberebene
Auch in Bremgarten kann man seine Knobelfähigkeiten im Escape Room testen – sobald er wieder geöffnet ist.
Vincenz Brunner
Eine junge Ärztin erklärt am Bildschirm den ...
Escape Room in der Oberebene
Auch in Bremgarten kann man seine Knobelfähigkeiten im Escape Room testen – sobald er wieder geöffnet ist.
Vincenz Brunner
Eine junge Ärztin erklärt am Bildschirm den soeben eingetretenen Besuchern, wofür das Labor genutzt wird, da gehen plötzlich die Türen zu, ein Gas strömt aus. Ein verrückter Professor kapert die Übertragung und erklärt, dass das Gas giftig sei und in einer Stunde zum Tod führt. Die junge Ärztin kann sich das alles nicht erklären und da bricht auch schon die Verbindung ab. Nun haben die Besucher ebendiese Stunde Zeit, einen Ausweg aus dem Labor zu finden. Dazu sind verschiedene Rätsel zu lösen. Die Kommunikation im Team ist dabei auch sehr wichtig. Nach einigen Erfolgen öffnet sich eine Tür, aber es ist dies nicht der Ausgang, sondern ein geheimer Nebenraum mit weiteren Aufgaben. Schafft die Gruppe auch diese, entkommt sie dem verrückten Professor und darf sich mit der Zeit, die sie benötigte, auf der Bestenliste eintragen.
Die Idee, einen Escape Room zu bauen, hatten Alex Hagenbuch und sieben seiner Freunde. Bei einem Bier habe man zuerst die Idee gehabt, sich eine kleine Werkstatt für Kleinteile einzurichten. Bald merkte man aber, dass dies viel zu teuer wird. Beim nächsten Bier tauchte dann die Idee eines Escape Rooms auf und wurde weiterverfolgt. «Darauf hin haben wir einen Businessplan gemacht und uns in der Oberebene eingemietet», erklärt Alex Hagenbuch.
Es geht um logisches Denken
Rund ein Jahr hat das Team an dem Raum gearbeitet und verschiedene Probeläufe gemacht, um die Rätsel und ihre Schwierigkeit zu testen. Die beste Gruppe brauchte nur etwas mehr als dreissig Minuten, die langsamste Gruppe brauchte beinahe zwei Stunden. «Die Aufgaben sind so konzipiert, dass man sie zusammen lösen kann, damit alle Gruppenteilnehmer etwas zu tun haben. Die Rätsel sollten alle lösen können, unabhängig vom Bildungsstand oder dem Beruf. Es geht in erster Linie um logisches Denken. Wir hatten zum Beispiel eine Gruppe Ingenieure, die haben es nicht geschafft», so Alex Hagenbuch. In dem Jahr Bauzeit hätten sie viel gelernt. «Es gibt kein Handbuch, wie man einen Escape Room baut, wir mussten uns das Wissen selber erarbeiten», so Alex Hagenbuch. Dabei hilft es, dass das Team, das sich code-seven nennt, aus jungen Handwerkern und Informatikern besteht. «Wir machen das nicht, um Geld zu verdienen, sondern weil wir Spass daran haben und wir viel dabei lernen. Heute würden wir vieles anders, einfacher, machen.»
Erweiterung als Ziel
Ein nächstes Ziel des Escape-Room-Teams code-seven ist die Erweiterung des bestehenden Raums mit weiteren Rätseln, sodass der Schwierigkeitsgrad angepasst werden kann. Und es gibt noch einen Raum, der heute die Werkstatt beherbergt. Dieser soll zumindest teilweise in einen weiteren Escape Room verwandelt werden. «Wir haben ein paar Konzepte ausgearbeitet, aber der zweite Raum hat keine Dringlichkeit. Wir möchten ihn in den nächsten eineinhalb Jahren fertigmachen. Aber zuerst muss noch etwas Geld in die Kasse kommen.» Das muss wohl jetzt etwas warten. Am ersten Märzwochenende hatten zehn Gruppen den Escape Room gebucht. «Mit dem Coronavirus ist das Laborsetting gerade besonders aktuell. Aber das war nicht unsere Absicht», merkt Alex Hagenbuch an. Das Desinfektionsmittel im Labor ist nun nicht nur Dekorationsmaterial, sondern kann dann wohl in Zukunft auch für seinen ursprünglichen Zweck benutzt werden.
Der Escape Room ist in «normalen Zeiten» jeweils am Wochenende geöffnet, kann auf speziellen Wunsch aber auch an einem anderen Tag besucht werden. Er befindet sich im Billardcenter in der Oberebene. Es können zwei bis sechs Personen pro Gruppe teilnehmen.
Da alle Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe bis mindestens am 19. April geschlossen sind, ist auch der Live Escape Room davon betroffen. Auch Buchungen sind zurzeit nicht möglich.