Ex-Wohler international
06.03.2020 SportAnthony Pinthus und Dölf Bieri in ihren Nationalmannschaften
Vor einem Jahr kämpften sie mit dem FC Wohlen gegen den Abstieg aus der Promotion League. Jetzt sind sie Internationale. Goalie Anthony Pinthus ist die Nummer 1 in der U23 der Philippinen. Dölf ...
Anthony Pinthus und Dölf Bieri in ihren Nationalmannschaften
Vor einem Jahr kämpften sie mit dem FC Wohlen gegen den Abstieg aus der Promotion League. Jetzt sind sie Internationale. Goalie Anthony Pinthus ist die Nummer 1 in der U23 der Philippinen. Dölf Bieri hätte mit der Dominikanischen Republik die Olympia-Qualifikation bestreiten sollen.
Goalie Anthony Pinthus wäre für drei Nationalmannschaften spielberechtigt. Die Mutter des 21-Jährigen, der vergangenes Jahr Ersatzgoalie beim FC Wohlen war, ist Philippinerin. Sein Vater ist zur Hälfte Schweizer und zur Hälfte Ire. «Wenn ich die Wahl hätte, würde ich für die Schweiz spielen», sagt Pinthus. Er hat aber früh gemerkt, dass er diese Wahl nicht hat. Als er noch Goalie bei der U18 der Grasshoppers Zürich war, kontaktierte er den ehemaligen Schweizer Nationalgoalie Pascal Zuberbühler. Zu diesem Zeitpunkt war Zuberbühler Goalie-Trainer beim philippinischen Nationalteam. Über ihn hat Pinthus versucht, zum Verband Kontakt aufzunehmen. Es ist gelungen.
«Es war unglaublich»
Nach dem Abstieg des FC Wohlen aus der Promotion League verliess er das Freiamt Richtung Kosova Zürich. Obwohl er bei den Zürchern kaum zum Einsatz kam, konnte er mit der U23 der Philippinen die Südostasienspiele bestreiten. Pinthus stand in allen vier Spielen gegen Myanmar, Kambodscha, Osttimor und Malaysia im Tor. «Es war unglaublich. Wir haben vor rund 4000 Zuschauern gespielt. Das war ich mir nicht gewohnt.» In der U23 der Philippinen ist «Pinthi» die Nummer 1. In der A-Nationalmannschaft ist er aktuell die Nummer 5 in der Hierarchie. Der Goalie ist von Kosova Zürich zum «Azcal Development Team» gewechselt, einem vom Verband gegründeten Verein, der dazu da ist, den U23-Nationalspielern Spielpraxis zu geben, um sie anschliessend in stärkere asiatische Ligen verkaufen zu können. Für Pinthus eine willkommene neue Herausforderung. «In Asien ist es für mich einfacher, mich durchzusetzen und gutes Geld zu verdienen», sagt er. «Mein Traum ist, zuerst nach Thailand und dann nach Japan zu wechseln», erzählt er.
Pechvogel Bieri verpasst Olympia-Quali
Gleichzeitig wie Pinthus verliess auch Dölf Bieri den FC Wohlen. Er ging zu YF Juventus Zürich. Nachdem ihn Verletzungen zurückgeworfen haben, ging er zurück zu seinem Stammverein Othmarsingen, um seine Karriere neu zu lancieren. Obwohl er nur noch in der 2. Liga regional im Einsatz war, kontaktierte ihn der Verband der Dominikanischen Republik. Seine Mutter stammt aus dem Karibikstaat. «Die erste Kontaktaufnahme fand schon bei Wohlen statt. Da sie mich über die sozialen Medien zu erreichen versuchten, glaubte ich aber, dass sich jemand einen Scherz mit mir erlaubt», sagt Bieri.
Das dachte er nicht mehr, als die Versuche, ihn zu kontaktieren, intensiver wurden und auch sein Freundeskreis vom dominikanischen Verband angeschrieben wurde. «Es ist eine grosse Ehre für mich. Ich habe keine Ausbildung bei einem grossen Fussballverein genossen, hatte nie einen Berater.» Bieri sollte mit der U23 der Dominikanischen Republik die Qualifikation für die Olympischen Spiele bestreiten. Er hätte gegen grosse Teams wie die USA und Mexiko antreten dürfen. Zuvor musste er aber dem Verband Videos aus seiner Zeit bei Wohlen, Baden und YF Juventus schicken. Er wurde von der Dominikanischen Republik aufgeboten. Vor zwei Wochen zog er sich allerdings ein Kreuzbandriss zu. «Es tut weh. Ich habe mich sehr darauf gefreut», sagt Bieri. «Ich denke nicht, dass der Zug bei der Dominikanischen Republik abgefahren ist. Sie wollten mich. Ich hatte jetzt Pech», so Bieri. Jetzt wird der Stürmer die Rückrunde verpassen und er konzentriert sich auf sein Comeback. --jl