«Bleibe notfalls auch bis Oktober»
20.03.2020 SportFC-Muri-Trainer Miodrag Dedic verlässt den Verein zum Saisonende – wann immer das sein mag
Der FC Muri hat kommuniziert, dass Trainer Miodrag Dedic den Club zum Saisonende verlässt. Da der Fussball ruht, ist unklar, wann dieses Saisonende sein wird. Auch die ...
FC-Muri-Trainer Miodrag Dedic verlässt den Verein zum Saisonende – wann immer das sein mag
Der FC Muri hat kommuniziert, dass Trainer Miodrag Dedic den Club zum Saisonende verlässt. Da der Fussball ruht, ist unklar, wann dieses Saisonende sein wird. Auch die Suche nach einem Nachfolger liegt durch die Corona-Krise auf Eis.
Josip Lasic
Die Saison 2019/20 ist für den FC Muri die dritte unter der Leitung von Trainer Miodrag «Miga» Dedic. Seit bald zwei Wochen ist bekannt, dass es die letzte sein wird. Dedic verlässt die Murianer zum Ende der Rückrunde aus familiären Gründen.
Der 38-Jährige erläutert diese Gründe. «Als ich vor drei Jahren nach Muri kam, habe ich gesagt, wie lange ich benötige, um etwas zu erreichen. Das war genau dieses Zeitfenster. Drei Jahre», sagt Dedic. «Die Mannschaft ist auf einem sehr guten Weg. Bei mir hingegen macht sich eine gewisse Müdigkeit bemerkbar.»
Vaterfreuden statt Fussball
Der Noch-Muri-Trainer begründet das damit, dass er in seiner Karriere als Fussballer nie eine wirkliche Pause hatte. Er ist vom aktiven Spieler in die Rolle des Spielertrainers beim FC Sins gerutscht und wurde danach Trainer in Muri. «Ich war während meiner aktiven Zeit auch selten verletzt. Seit zig Jahren gibt es für mich nur Fussball. Auch wenn ich den Sport liebe, geht es mit der Zeit an die Substanz.»
Im Sommer wird Dedic ausserdem zum ersten Mal Vater. Das ist ein weiterer Grund, der ihn zu einer Pause vom Fussball animiert. «Ich habe in meinem Leben immer alles nach dem Fussball ausgerichtet. Jetzt möchte ich Zeit mit meiner Familie verbringen und auch einmal erfahren, wie es ist, im Juli und August Ferien zu haben oder am Wochenende mit dem Hund spazieren gehen zu können.»
Beim FC Muri immer wohlgefühlt
Dedic betont mehrfach, dass es nichts mit dem FC Muri zu tun hat, dass er geht und sich momentan keinen neuen Verein sucht, sondern in erster Linie wirklich eine Pause vom Fussball benötigt. «Ich habe mich beim Club immer sehr wohlgefühlt. Wir hatten zwischendurch auch schwierige und turbulente Zeiten mit mehreren Sportchef- und Präsidentenwechseln. Aber auch in diesen Phasen ging es mir beim Verein immer gut und gemeinsam sind wir auch durch diese Zeiten gekommen.»
Er fühlt sich in Muri so wohl, dass er mit dem Gedanken gespielt hat, bei einem Aufstieg in die 1. Liga doch bei den Klosterdörfle n zu bleiben. Aktuell sind sie Tabellenführer in ihrer Gruppe der 2. Liga inter. «Die 1. Liga würde mich reizen. Gleichzeitig bedeutet das aber noch mehr Aufwand und weitere Reisen. Ich glaube, dass es besser ist, wenn ich am Ende der Rückrunde gehe.»
Noch ist aber unklar, wann die Rückrunde zu Ende sein wird. Wegen der Corona-Krise steht der Fussball in der Schweiz mindestens bis zum 30. April still. Wie es danach weitergeht, weiss momentan noch niemand. Die Variante, dass die Saison abgebrochen wird, steht im Raum. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die «Corona-Pause» länger dauert und die Saison erst später fertiggespielt wird. «Mein Vertrag endet zwar im Sommer, aber ich beende die Saison mit dem FC Muri. Und wenn erst im Oktober Schluss ist, bleibe ich solange dem Verein erhalten», sagt Dedic. «Ich höre doch nicht im Sommer auf, wenn noch ein paar Spiele zu bestreiten sind.»
Aktuell ist das ohnehin kein Thema. Der Betrieb ruht beim FC Muri. Der Trainer überlegt sich, ob er für die Spieler ein Trainingsprogramm zusammenstellt, das sie zu Hause durchführen können. «Ansonsten habe ich ihnen gesagt, dass sie joggen gehen sollen. Konditionellen Rückstand werden wir bei Wiederaufnahme der Meisterschaft vermutlich trotzdem haben. Aber so geht es allen Vereinen.»
Trainersuche vorerst auf Eis gelegt
Wer Nachfolger von Dedic wird, ist noch unklar. Beim FC Muri ruht nicht nur der Trainingsbetrieb. «Bis Mitte April haben wir auch unsere administrative Tätigkeit unterbrochen», sagt Sportchef Antonio de Luca. «Wir möchten niemanden bei uns im Verein in irgendeiner Art und Weise gefährden.»
De Luca und Jimmy Sagri, Leiter Sport beim FC Muri, sind für die Suche nach einem Nachfolger für Miodrag Dedic verantwortlich. «Jimmy Sagri hat drei oder vier Kandidaten auf seiner Liste. Ich ebenfalls», sagt de Luca. «Wir sprechen unabhängig voneinander mit ihnen. Ich weiss aktuell nicht, wer Sagris Kandidaten sind. Deshalb möchte ich auch keine Namen nennen. Sobald sich die Lage bezüglich Corona beruhigt hat, werden wir die Verhandlungen weiterführen. Vorher liegt der ganze Betrieb auf Eis», so der Muri-Sportchef.