Ohne Einschränkungen konsumieren
14.02.2020 ZufikonGemeinderat betont, dass das Trinkwasser sauber ist
Für Aufregung sorgte die «Sonntagszeitung» mit ihrer letzten Ausgabe. In Dörfern wie zum Beispiel Zufikon seien die Pestizidwerte im Wasser höher, als sie sein dürften. ...
Gemeinderat betont, dass das Trinkwasser sauber ist
Für Aufregung sorgte die «Sonntagszeitung» mit ihrer letzten Ausgabe. In Dörfern wie zum Beispiel Zufikon seien die Pestizidwerte im Wasser höher, als sie sein dürften. Zufikon lag auf Rang 7. Jetzt nimmt der Gemeinderat Stellung.
Laut «Sonntagszeitung» liess das Bundesamt für Umwelt in 31 Gemeinden zwischen Genf und Bodensee die Konzentration von Chlorothalonil-Rückständen im Grundwasser testen. Die Messwerte eines Chlorotahlonil-Abbauproduktes lagen dabei an 20 Standorten über den seit Januar geltenden zulässigen Werten. Unter diesen 20 befand sich auch Zufikon. Hier habe man bei einem Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter 0,91 Mikrogramm gefunden.
Erst auf Druck durch ein Gesuch gemäss Öffentlichkeitsrecht habe das Amt die Daten nun freigegeben. Mehrere Anfragen seien von der Umweltbehörde abgelehnt worden. «Die Bevölkerung sollte nicht erfahren, in welchen Gemeinden die Grenzwerte um wie viel überschritten werden», zog die «Sonntagszeitung» Fazit.
Das Amt betonte, dass es sich um Grundwasser- und nicht um Trinkwassermessungen handelt. Zudem würde es aus mehreren Quellen oft gemischt. Die zu hohen Werte einer Quelle könnten so manchmal korrigiert werden. Meistens sei das Grundwasser Basis für das Trinkwasser. Brisant ist für die «Sonntagszeitung», dass die verseuchten Gebiete im ganzen Mittelland verteilt sind.
Äusserst geringe Mengen
Der Zufiker Gemeinderat stellt klar, dass die von der «Sonntagszeitung» erwähnten Werte nicht im Trink-, sondern im Grundwasser gemessen wurden. Das Trinkwasser würde aus verschiedenen Quellen gemischt. «Es weist nach wie vor eine gute Qualität auf.» Für die Beurteilung der Trinkwasserqualität stehe nicht das Pestizid Chlorothalonil zur Debatte, sondern dessen Abbauprodukte (Metaboliten), wovon zwei entscheidend seien. Diese könnten ins Grundwasser und somit ins Trinkwasser gelangen. Laut dem Amt für Verbraucherschutz sei eine krebserregende Wirkung der beiden Metaboliten bei den äusserst geringen Aufnahmemengen über das Trinkwasser ausgeschlossen. «Der Höchstwert für beide Abbauprodukte liegt bei 0,1 Milligramm», so der Gemeinderat.
Seit letztem Oktober wurden Messungen durchgeführt. Die Analysen eines Metaboliten zeigen beim Pumpwerk Breiten einen Wert von 0,04 Mikrogramm. In der Quelle Hard ist dieses Abbauprodukt gar nicht nachweisbar. Beim Pumpwerk Breiten wurde für das andere Metabolit im Januar eine Probe entnommen. «Die Analyse lag bei 0,28 Mikrogramm und somit über dem Höchstwert von 0,10 Mikrogramm», hält der Gemeinderat fest. Die in der «Sonntagszeitung» besprochenen Proben seien bereits im Mai 2017 gefasst worden, hätten aber wegen einer fehlenden Nachweismethode erst 2019 analysiert werden können. Ob sie der heutigen Situation entsprechen, könne aufgrund der langen Zeit dazwischen angezweifelt werden.
Der Gemeinderat hält fest, dass die Wasserversorgung Zufikon und der Regionale Wasserverband Mutschellen im engen Austausch mit dem Amt für Verbraucherschutz stehen und die Entwicklung der Situation beobachten. «Aufgrund des aktuellen Wissensstandes kann das Trinkwasser in Zufikon bedenkenlos konsumiert werden.» --rwi