Neues Lohnsystem für Lehrer
25.02.2020 SozialesDie Umsetzung ist auf 1. Januar 2022 geplant
Der Regierungsrat plant die Einführung eines neuen Lohnsystems für alle Lehrpersonen sowie für die Schulleitungen der Volksschule. Dieses soll die Wettbewerbsfähigkeit der Löhne sichern sowie ...
Die Umsetzung ist auf 1. Januar 2022 geplant
Der Regierungsrat plant die Einführung eines neuen Lohnsystems für alle Lehrpersonen sowie für die Schulleitungen der Volksschule. Dieses soll die Wettbewerbsfähigkeit der Löhne sichern sowie nachvollziehbar und diskriminierungsfrei sein.
Das aktuelle Lohnsystem der Lehrpersonen stammt aus dem Jahr 2005 und wurde letztmals im Jahr 2011 revidiert, um die Löhne der Aargauer Lehrpersonen wettbewerbsfähiger zu gestalten. Inzwischen wurde das bisher angewandte Lohnsystem durch Gerichtsentscheide kritisch beurteilt, da eine durch das System bedingte fortgesetzte Benachteiligung typischer Frauenberufe nicht ausgeschlossen werden kann.
Sparmassnahmen und Lohnnullrunden haben dazu geführt, dass die Löhne der Lehrpersonen im Vergleich mit den umliegenden Kantonen zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Der Regierungsrat hat deshalb das Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) beauftragt, eine neue Funktionsbewertung und ein neues Lohnsystem für die Lehrpersonen aller Schulstufen sowie die Schulleitungen der Volksschule zu erarbeiten. Ziel ist ein System, das im interkantonalen Vergleich wieder konkurrenzfähige Löhne ermöglicht sowie nachvollziehbar und nicht diskriminierend ist.
Erfahrungsstufen statt Lebensalter
Das neue Lohnsystem basiert auf einer Funktionsbewertung. Zur Erhebung der jeweiligen Anforderungen und Belastungen wurden Lehrer aller Funktionen sowie Schulleitungen befragt. Daraus ergaben sich verschiedene Anforderungsniveaus, die einer Lohnstufe zugeordnet werden können. Der Normverlauf der Löhne folgt im neuen System nicht wie bisher dem Lebensalter, sondern entlang von 28 Erfahrungsstufen. Der Lohn von jüngeren Lehrpersonen und Schulleitenden steigt stärker an und flacht dann mit zunehmenden Erfahrungsjahren ab. Insgesamt steigt der Lohn über das ganze Berufsleben um rund 55 Prozent an. Relevant für die Einstufung beim Eintritt ist die Erfahrung, die im beruflichen oder privaten Umfeld angeeignet worden ist.
Konkurrenzfähiges und zeitgemässes Lohnsystem
Die Einführung des neuen Lohnsystems wird bei Kanton und Gemeinden einen Mehraufwand von insgesamt jährlich 69 Millionen Franken (inklusive Arbeitgeberbeiträge) verursachen. Diese zusätzlichen Kosten kommen im Wesentlichen durch die Ausrichtung der künftigen Lohnskala auf den Markt sowie durch den künftig steileren Verlauf der Lohnkurve zustande.
Die Schweiz entwickelt sich zunehmend zu einer Wissensgesellschaft. Eine wichtige Voraussetzung dafür sind motivierte und qualifizierte Lehrpersonen und Schulleitungen. Der Regierungsrat ist überzeugt, dass ein konkurrenzfähiges und zeitgemässes Lohnsystem beiträgt, dass das Aargauer Bildungswesen auch in Zeiten des Fachkräfte- und Lehrpersonenmangels engagierte und motivierte junge Berufsleute gewinnen kann.
Gemäss Gesetz ist eine Anhörung bei den betroffenen Personalgruppen durchzuführen. Aufgrund der grossen Anzahl der Personen, welche vom neuen Lohnsystem betroffen sind, und der finanziellen Auswirkungen für Kanton und Gemeinden wird die Anhörung ausgeweitet auf weitere Akteure aus dem schulischen Umfeld sowie Parteien und Gemeinden. Die Anhörungsfrist dauert bis zum 30. April 2020.
Voraussichtlich im 4. Quartal 2020 wird der Grosse Rat über die Anpassung des Lohndekrets Lehrpersonen (LDLP) entscheiden. Die Einführung des neuen Lohnsystems soll per 1. Januar 2022 erfolgen. --zg
Die Anhörungsunterlagen sind im Internet abrufbar unter der Website: www.ag.ch/ Vernehmlassungen > Laufende Anhörungen > ARCUS – Revision Lohnsystem Lehrpersonen sowie Schulleitungen Volksschule.