Beleuchtung auswechseln
25.02.2020 OberlunkhofenGemeinderat und Elektra möchten auf LED setzen
Etwa 240 Strassenlampen gibt es in Oberlunkhofen. Davon werden 220 mit konventionellen Leuchtmitteln betrieben. Der Gemeinderat und die Elektra-Genossenschaft informierten, wieso sie jetzt gesamthaft auf LED umstellen ...
Gemeinderat und Elektra möchten auf LED setzen
Etwa 240 Strassenlampen gibt es in Oberlunkhofen. Davon werden 220 mit konventionellen Leuchtmitteln betrieben. Der Gemeinderat und die Elektra-Genossenschaft informierten, wieso sie jetzt gesamthaft auf LED umstellen möchten.
Roger Wetli
Das Geschäft wird an der Gemeindeversammlung im Juni traktandiert: die Ersetzung aller Strassenlampen auf LED. Die Kosten: Rund 230 000 Franken. «Die bestehenden Strassenbeleuchtungen sind in die Jahre gekommen», betonte Arthur Schnieper von der Elektra. «Ein Austausch aller Leuchten ergibt Sinn, weil wir damit nicht verschiedene Systeme aneinanderkoppeln müssen. Zudem bieten die Lieferanten attraktivere Preise, wenn sie gleich das ganze System anpassen können.»
Tiefere Kosten und weniger Streulicht
Gemeinderat Cristian Canis betonte einen weiteren finanziellen Vorteil der LED-Beleuchtung: «Zurzeit zahlen wir jährlich für die Beleuchtung Stromkosten von 16 000 Franken und 20 000 Franken für den Unterhalt. Beim Strom können wir bis 75 Prozent, beim Unterhalt gar 80 Prozent sparen.» Er rechnete vor, dass die vorgeschlagene Investition in knapp neun Jahren allein durch diese Einsparung gedeckt werden könnte. Ein weiterer Vorteil sei, dass die LED-Lampen gezielter auf einen Strassenabschnitt gerichtet werden könnten, und damit weniger Lichtverschmutzung entsteht. «Es gibt Einwohner, die uns gesagt haben, dass sie auch mal die Sterne sehen möchten. Erreichen wir weniger Streulicht, kommen wir diesem Anliegen näher.»
Um noch mehr Strom zu sparen, evaluieren zurzeit die Verantwortlichen, welches System sie der Gemeindeversammlung vorstellen möchten. «Es gibt zwei Trends», erklärte Schnieper. «Die einen möchten die LED-Laternen möglichst einfach nur ein- und ausschalten, die anderen tendieren auf eine bedarfsgerechte Beleuchtung. Das heisst, dass sie ganz abgeschaltet wird, wenn niemand unterwegs ist.»
Als wären sie immer eingeschaltet
Damit sich die Anwesenden etwas darunter vorstellen konnten, zeigte Arthur einen Film aus dem Kanton St. Gallen. Darin war zu sehen, wie ein Fussgänger unterwegs ist und sich jeweils die Laternen vor ihm erhellen und nach ihm langsam wieder ausschalten. Dasselbe demonstrierte auch eine Aufnahme, bei der ein Auto involviert war. «Sensoren registrieren die Bewegungen und lassen die Laternen untereinander kommunizieren. Der Autofahrer merkt dabei gar nicht, dass die Lampen ein- und ausgeschaltet werden. Weil sie nicht die ganze Nacht brennen, wird neben der höheren Effizienz der LED-Leuchten zusätzlich viel Strom gespart.»
Die Elektra und der Gemeinderat betonten, dass nur die Lampenköpfe ausgewechselt werden. Der Rest bleibt bestehen. Mit zwei Ausnahmen: «In der Kurve der Zürcherstrasse im Bereich der ehemaligen Garage des Busunternehmens Rolf Stutz AG sind die beiden Strassenbeleuchtungen sehr weit auseinander und leuchten deshalb sehr hell. Dort möchten wir im Innenbereich einen weiteren Kandelaber erstellen», so Schnieper. Eine weitere neue Beleuchtung ist an der Treppe zwischen Schmidtenbaumgarten und Wiesenstrasse geplant.
Umsetzung ab September
Die Elektra blickte auch kurz auf die Geschichte der Oberlunkhofer Strassenbeleuchtung zurück. Die ersten fünf wurden 1912 zusammen mit dem Lichtstrom für sämtliche Häuser installiert. Dazu wurden 65 Holzstangen aufgestellt, welche die Energie per Freileitung in die Liegenschaften verteilten. «Anfang der 70er-Jahre wurden dann diese Leitungen in den Boden verlegt und die Holzstangen durch solche aus Metall ersetzt», so Schnieper. Cristian Canis gab zu bedenken, dass der Gemeinderat mit der jetzigen Sanierung keine Experimente eingehen würde. «Die LED-Technik ist mittlerweile ausgereift. Die Systeme bewähren sich.»
Ein Anwesender wollte wissen, wer entscheiden würde, welches System der Gemeindeversammlung schliesslich vorgeschlagen würde? «Die Energiekommission gibt rechtzeitig ihre endgültige Empfehlung an den Gemeinderat ab, der dann den Stimmbürgern einen Voranschlag unterbreitet», so Canis. Wird der Kredit angenommen, kann die öffentliche Beleuchtung im September umgerüstet werden.