Im Tal der Tränen
28.01.2020 HandballHandball, 2. Liga: Hopfenperle – Mutschellen 32:29 (15:22)
Der HC Mutschellen durchlebte eine Berg-und-Tal-Fahrt und vergibt bei der 32:29 Niederlage beim HC Hopfenperle einen Neun-Tore-Vorsprung.
Ratlosigkeit, Fassungslosigkeit, Enttäuschung ...
Handball, 2. Liga: Hopfenperle – Mutschellen 32:29 (15:22)
Der HC Mutschellen durchlebte eine Berg-und-Tal-Fahrt und vergibt bei der 32:29 Niederlage beim HC Hopfenperle einen Neun-Tore-Vorsprung.
Ratlosigkeit, Fassungslosigkeit, Enttäuschung – die Gesichter der Mutscheller Spieler sprachen nach der bitteren Niederlage Bände. Und die mitgereisten Fans in der Aarauer Schachenhalle fragten sich, was da gerade eben passiert ist. Der HC Mutschellen hat beim Tabellenzweiten HC Hopfenperle mit 32:29 verloren – kann durchaus passieren. Doch wie die Niederlage gegen die Routiniers zustande gekommen war, wirft doch Fragen auf.
Mutschellen diktiert das Geschehen
Zur Pause sah es überhaupt noch nicht nach einer Niederlage der Freiämter aus. Mit viel Tempo hatten sie die erste Halbzeit diktiert, standen in der Abwehr meist sicher und führten nach elf Minuten mit 4:11. Mit diesem Blitzstart brachten sie Hopfenperle-Coach Andreas Steiner schon früh dazu, seine Auszeit zu nehmen. In der Folgezeit kamen die Aarauer etwas besser ins Spiel, doch die Gäste vom Mutschellen kontrollierten die Partie weiterhin. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit stellte der HC Mutschellen die spielerischen Weichen vermeintlich auf Sieg und führte zur Pause mit 15:22.
Bereits im Hinspiel im vergangenen September lagen die Mutscheller zwischenzeitlich mit sieben Toren Vorsprung in Front, mussten sich am Ende jedoch mit einem Unentschieden zufriedengeben. Diesmal kam es sogar noch bitterer. Dabei erwischten die Freiämter auch im zweiten Durchgang den besseren Start. Nach zwei schnellen Toren durch Fabian Brunner, den treffsichersten Mutscheller Spieler, führten die Gäste sogar mit 15:24. Danach schlichen sich vermehrt Fehler ins Spiel der Freiämter ein.
Mutschellen war stehend k. o.
In der eigenen Abwehr arbeiteten die Gäste nicht mehr so konsequent wie im ersten Durchgang und im Angriff scheiterten sie immer häufiger. Die Konsequenz daraus war eine weitere Aufholjagd der Aarauer Routiniers. Bei den Freiämtern fehlte die beruhigende Kraft, Chancen wurden, sofern sie vorhanden waren, leichtfertig vergeben. Dazu kamen noch zwei vergebene Penaltys, sodass die Hausherren in der Schachenhalle Tor um Tor aufholen konnten.
In der 51. Minute mussten die Mutscheller den 26:26-Ausgleich hinnehmen. In den nächsten drei Minuten wehrten sich die Freiämter noch gegen die drohende Wende, lagen noch zweimal mit jeweils einem Treffer in Front, mussten aber in der 56. Minute den Hausherren die erstmalige Führung (29:28) zugestehen.
Die Gäste konnten in den letzten Minuten der Partie nicht mehr reagieren, nahmen in der Schlussphase unnötige Strafen und verloren mit 32:29 ein Spiel, das sie während zwei Dritteln der Begegnung unter Kontrolle hatten.
HCM-Trainer Konkol zeigte sich im Gegensatz zu seinen Spielern nach der bitteren Niederlage schnell gefasst. «Einmal mehr zeigte sich, dass wir mit den Teams aus der Spitze nicht nur mithalten, sondern sie auch dominieren können – wenn wir an unsere Leistungsgrenze gehen. Wenn wir aber nur ein wenig davon abrücken, fehlt uns das beruhigende Element. Und Hopfenperle hat dies im letzten Drittel des Spiels ausgenutzt und uns eine Lehrstunde in Effizienz erteilt. Wir wollten nach der deutlichen Führung zu viel, haben den berühmten «Sack» nicht zugemacht. Und das wurde bestraft. Jetzt müssen wir die richtigen Schlüsse daraus ziehen», bilanzierte Konkol. --ch