Der stille Rückhalt
31.01.2020 SportHandball, 1. Liga, Abstiegsrunde, Gruppe 3: Wohlen – Visp (Samstag, 17.45 Uhr, Hofmatten)
Morgen Samstag kommt es für die Wohler zum zweiten Spiel in der Abstiegsrunde. Die Bünztaler empfangen Visp. Vor zwei Wochen zeigten die Freiämter gegen ...
Handball, 1. Liga, Abstiegsrunde, Gruppe 3: Wohlen – Visp (Samstag, 17.45 Uhr, Hofmatten)
Morgen Samstag kommt es für die Wohler zum zweiten Spiel in der Abstiegsrunde. Die Bünztaler empfangen Visp. Vor zwei Wochen zeigten die Freiämter gegen Dagmersellen eine umkämpfte Partie. Am Ende teilten sich die Teams die Punkte wegen eines Unentschiedens in letzter Sekunde. Im Zentrum des Geschehens stand bei Wohlen der junge Torhüter Simon Dufner.
Spannung pur bis zur letzten Sekunde hiess es beim letzten Heimspiel der Wohler Handballer. Nachdem die Hausherren die Partie gegen Dagmersellen in der Schlussphase drehen konnten, ist der Sieg für die Wohler so gut wie sicher. In Ballbesitz und mit 25:24 in Führung, müssen die Freiämter die letzten fünf Sekunden nur noch über die Zeit retten.
Doch es kommt anders. Wegen einer Unsportlichkeit kurz vor Schlusspfiff durch die Wohler entscheiden die Unparteiischen korrekt nach Regelwerk sofort auf Penalty für die Gäste aus Dagmersellen. Mit dem Schlusspfiff kommen die Zentralschweizer so zur Chance auf den Ausgleich. Dagmersellen trifft und rettet einen Punkt. Die Wohler können am Ende keinen Sieg feiern. Das ist unglücklich. Dass die Freiämter aber in der Schlussphase das Spiel gegen Dagmersellen drehen können, haben sie auch ihrem Schlussmann im Tor zu verdanken.
Dufner bringt die Wende
Für einmal ist es bei Wohlen nicht Kult-Goalie Sascha Rudi, der die Freiämter im Spiel hält. Nachdem Rudi im zweiten Durchgang gegen die Dagmerseller nicht mehr richtig ins Spiel findet, wechselt Trainer Daniel Lehmann den jungen Simon Dufner in den Kasten der Wohler.
Mit Erfolg. Dank ihm finden die Bünztaler nach einem Rückstand zurück ins Spiel. Dufner pariert in der Schlussphase etliche Abschlussversuche der Gäste. Darunter auch zwei Siebenmeter. Geschlagen wird er vom Penaltypunkt nur beim Nervenschuss zum Schluss der Partie. «Mir war beim letzten Penalty klar, dass ich den jetzt halten muss. Klar war die Chance dazu klein, aber ich habe zuvor zwei Penaltys gehalten. Leider hat es beim letzten nicht geklappt», sagt Simon Dufner. Dufner und Rudi sind seit zwei Jahren das feste Goalie-Duo der Wohler.
Die Ruhe in Person
Der Maschinenbaustudent ist ein ruhiger Geselle. Ganz anders als sein extrovertierter Torhüterpartner Sascha Rudi, braucht Dufner kein Spektakel, um zur Topform aufzulaufen. Im Gegenteil. Dufner ist kein Mann der vielen Worte. Stress scheint der 21-jährige Suhrer nicht zu kennen. Das ist wohl auch der Grund, wieso der junge Torhüter schon einige Siebenmeter in der laufenden Saison gehalten hat. Ruhig, aber mit überraschend schnellen Bewegungen im richtigen Moment, hat Dufner schon oft gezeigt, dass er das Zeug zum starken Rückhalt für die Wohler hat.
Dufner ist in Suhr aufgewachsen und hat beim Leistungsverein HSC Suhr/Aarau alle Juniorenstufen durchlaufen. Nach einer Saison beim Erstligisten Herzogenbuchsee wechselte der 1,82 m grosse Goalie vor zwei Jahren nach Wohlen. Neben seinem Studium und dem Handball in Wohlen, trainiert der ruhige Typ die U15-Junioren in Suhr. «In Wohlen macht es mir Spass, und ich will in der Abstiegsrunde unbedingt die Liga halten», sagt Dufner über seinen Wahlverein. Morgen Samstag empfangen die Bünztaler den KTV Visp. Die Walliser sind für die Wohler nur schwierig einzuschätzen. Die erste Partie in der Abstiegsrunde konnten die Westschweizer gewinnen. Für die Freiämter liegt der Fokus morgen aber auf der eigenen Leistung. Im Abstiegskampf ist jede Partie ein Abstiegsspiel. «Für uns wird wichtig, dass wir in der Abstiegsrunde immer als Mannschaft auftreten. Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen. Es darf nicht passieren, dass wir uns gegenseitig die Schuld zuschieben, wenn es nicht läuft. Wir brauchen jetzt viel Teamgeist», so Dufner weiter.
Vor heimischem Publikum will die Mannschaft um Trainer Daniel Lehmann mit Tempo und Kampfgeist überzeugen. Gegen Dagmersellen zeigten die Bünztaler über weite Phasen eine gute Leistung. Dies gilt es morgen zu wiederholen. Mit der richtigen Einstellung und dem nötigen Willen ist für die Wohler morgen alles möglich. Dazu können die Freiämter mit dem jungen Simon Dufner auf einen zusätzlichen Joker hoffen. --fre