Sabrina Salm, Redaktorin.
Bald ist es so weit. Es naht mit grossen Schritten. Ende dieser Woche ist es vorbei. Fertig mit Geschenkeauspacken. Schluss mit ein Guetzli da, ein Schöggeli hier. Und schon heute ist die Zeit des ...
Sabrina Salm, Redaktorin.
Bald ist es so weit. Es naht mit grossen Schritten. Ende dieser Woche ist es vorbei. Fertig mit Geschenkeauspacken. Schluss mit ein Guetzli da, ein Schöggeli hier. Und schon heute ist die Zeit des Adventskalendertörchenöffnens Geschichte. Der Advent neigt sich mit dem heutigen Heiligen Abend und den folgenden Weihnachtstagen dem Ende zu. Aus, Schluss, vorbei.
Für uns Erwachsene ist das nicht weiter schlimm. Wir können das verkraften. Haben uns schon über Jahre hinweg daran gewöhnen können. Doch für ein Kleinkind ist diese Umstellung schwieriger zu meistern. Nach dem grossen Jubeltrubel folgt – nichts.
Einem Kind, das zum ersten Mal bewusst einen Adventskalender wahrnimmt, zu erklären, dass nach dem 24. Dezember Schluss damit ist, stellt sich als kleine Herausforderung dar. Schnell haben sie sich an die Besonderheiten der Adventszeit gewöhnt. Wenn sie diese schöne Angewohnheit dann auf einmal ablegen sollen, bricht für sie eine Welt zusammen. Mit Erklärungen kommt man vorerst nicht ans Ziel. An die Vernunft eines Zweijährigen zu appellieren ist zwecklos.
Da hilft nur Ablenkung. Und bei diesem Schachzug kommt zum Glück die angeborene Bescheidenheit eines Kindes zum Zug. Oder anders ausgedrückt, die Freude am Kleinen. Für uns Erwachsene oft nicht nachvollziehbar. Meist können uns Kleinigkeiten gar nicht mehr beeindrucken. Anders bei Kleinkindern. So wie bei meinem Sohn. Er ist schon wieder glückselig, wenn er nach dem verwehrten Schöggeli laufen gehen darf und die Lampen und Kanaldeckel bewundern kann. War eines seiner ersten Worte «Licht» (oder eher ein «lchcht), hat er die Begeisterung für Lampen noch nicht verloren. Ebenfalls ist die Freude an Gullydeckeln bei meinem Zweijährigen noch immer ungebrochen. «Chlini Dolle», «grossi Dolle», «dreckigi Dolle» – ich wusste gar nicht, wie viele es von diesen überhaupt gibt. Und sie sind überall.
Weihnachten und Geschenke sind das eine, was meinem Kind ein Leuchten in die Augen bringt. Lampen und «Dollen» das an dere. Ich hoffe, diese Bescheidenheit und die Begeisterung für die kleinen Dinge im Leben bleiben noch eine ganze Weile bestehen.