Daniel Marti, Chefredaktor.
Bilanzieren. Zurückschauen. Analysieren. Vorwärtsblicken. Vorsätze machen. Das Jahresende hat es so an sich, in sich zu gehen. Und es werden stets die Besten gekürt. Wer war der beste Sportler, Schwinger-König ...
Daniel Marti, Chefredaktor.
Bilanzieren. Zurückschauen. Analysieren. Vorwärtsblicken. Vorsätze machen. Das Jahresende hat es so an sich, in sich zu gehen. Und es werden stets die Besten gekürt. Wer war der beste Sportler, Schwinger-König Stucki oder Tennis-King Federer? Wer ist die schönste Schweizerin? Wer sind die 300 Reichsten im Land? Oder wer verdient den Goldenen Vollpfosten 2019? Dies fragte eine Satiresendung. Der grösste Lügner dieser Erde? Oder einfach ein anderer Politiker?
Ärgernis und Highlight. Das Jahr 2019 hat beides geliefert. Und das neue Jahr, 2020, ist die Zukunft. Fast alle wollen enagiert an ebendieser guten Zukunft mitbauen. Aber die Zukunft bauen nicht diejenigen, die im Weg stehen, die Verhinderer. Sondern nur diejenigen, die tatsächlich mitgestalten wollen. Rein das wäre ein guter Vorsatz für die gesamte Gesellschaft.
Und persönlich? Nicht mehr rauchen war einmal das ehrgeizige Ziel. Alles Schall und Rauch von gestern. In zwei Tagen feiere ich mein 10-Jahre-Nicht-mehr-Rauchen-Jubiläum. Das macht Freude (und ein wenig stolz). Zehn Jahre nicht rauchen, das hat auch eine mathematische Seite. Früher waren es zwei Päckli täglich. Macht 40 Zigis am Tag. Mal 365 gleich 14 600 in einem Jahr. Mal zehn ergibt ganze 146 000 nicht gerauchte Zigaretten. Ein grausamer Haufen.
Auch der Finanzberg, der nicht in Rauch aufgegangen ist, ist beträchtlich. Zu meiner Raucherzeit kostete ein Päckli 7 oder 7.50 Franken. Das waren dann rund 15 Franken täglich. 15 mal 365 mal 10 macht stolze 54 750 Franken, die sich tatsächlich nicht in Rauch aufgelöst haben.
Rauchen ist abgehakt. Dafür hat es fünf, sechs Kilogramm mehr Lebendgewicht gegeben. Womit ich beim persönlichen Fitnessvorbild angelangt bin. Das sind drei jüngere Frauen. Ich begegne ihnen – gefühlt – dreimal in der Woche. Wir winken uns immer zu. Ich kreuze sie auf dem Weg zur Arbeit, bei Regen, bei Sonnenschein, bei Nebel, bei Kälte. Oder ich sitze noch am Frühstückstisch und das Trio huscht schon vorbei. Erst plaudernd und dann joggen sie los Richtung Wald. Mensch, denke ich, sind die diszipliniert, sind die fit. Irgendwie sind die drei Vorbilder. Typisch im Frauenjahr 2019. Und 2020 werde ich ihnen folgen. Irgendwann. Wenigstens an einem schönen Morgen.