Farbkreise, Künstler, abstrakte Bilder und noch vieles mehr

Was ist Kunst? Wo überall ist Kunst? Wie erkennt man Kunst?

Diesen Fragen gehen Tabea, Anaïs, Luis, Ronny, Jael, Sahar, Grace, Emanuel, Gavin und Leon – eine bunt gemischte Gruppe von Erst- bis Fünftklässern – nach. Einige haben Kunst zu Hause, andere interessieren sich dafür und wollen sie auch selbst erleben.

Nach einer Einführung, in der wir die Farbkreise ansehen, beginnen wir, Grundfarben in kleinen Feldern auf Papier zu malen und sie nebeneinander zu kombinieren. Durch übermalen lassen wir uns von den neu entstandenen Farbtönen überraschen; wie viele Farbtöne lassen sich so hervormalen? Unzählig viele!

Bilder à la Hundertwasser

In Büchern entdecken wir verschiedene Künstler. Wir vertiefen uns in die Bilder von Friedensreich Hundertwasser. Frei zeichnen wir danach eigene Bilder, so wie sie unserer Fantasie entspringen: Häuser, Pflanzen, Bäume und andere Wesen, wie könnten sie aussehen? Die Farbstifte können nach dem Malen mit Wasser vermischt werden. So entsteht aus der Farbe eine neue Struktur und neues Leuchten in den Bildern. Dann lernen wir die «abstrakte» Kunst kennen. Form und Darstellung entsprechen nicht mehr einem Abbild von etwas Bekanntem. Und wann wird ein Bild zu einem Relief? Wir sehen uns zur Inspiration abstrakte Bilder von Hans Arp an. Aus Karton schneiden wir verschiedene Formen wie Kreise, Vierecke, Dreiecke, selbst erfundene Formen und legen diese in verschiedenen Schichten zu- und aufeinander, geben den Formen Farben und schauen, wie die Formen zueinander passen.

Inspiriert von Bildern beginnen wir auch dreidimensional zu arbeiten. Alles ist möglich mit Karton, Kleber, Leim und Farben. Mittag ist schnell und einige arbeiten zu Hause weiter. Am nächsten Morgen schauen wir uns die entstandenen Werke zusammen an. Wieder zurück beim Zweidimensionalen und den Maltechniken geht unsere Kunstreise zu den Malereien der Aborigines. Hier finden wir abstrakte Formen, aber auch Naturformen und viele Tiere. Die neue Technik probieren wir erst mit fein geschnittenen Zweigen und Gouache-Farben aus. Danach gestaltet jeder sein eigenes Bild mit Farbe und vielen Punkten, wie es die Aborigines machen. Wir malen dabei auch auf Stoff. Für einige eine neue Herausforderung und eine grosse Freude zu sehen, was alles möglich ist und wie jeder sein eigenes buntes Bild gestalten kann.

Im Kunsthaus

Am Donnerstag unternehmen wir eine Reise nach Aarau. Um die Kunst nicht nur aus Büchern kennenzulernen, schauen wir uns im Kunsthaus die Werke von richtigen Künstlern an: Riesige, wand- und bodengrosse Bilder, abstrakte und auch Landschaftsbilder oder Zeichnungen, in welchen Künstler die Natur oder eine Stimmung der Natur festzuhalten versuchten. Was geht uns durch den Kopf, wenn wir sie uns anschauen? Nach einem Picknick mit wärmender Sonne auf dem nahen Parkspielplatz gehen wir nochmals zurück ins Museum. Eine Mitarbeiterin erzählt uns noch eine weitere Version, was in den Bildern auch noch zu entdecken ist. Danach dürfen alle Kinder im Atelier des Museums ihr Gesicht mit Draht gestalten und ein Nacht-Universum-Bild malen. Dies macht grossen Spass, denn wieder gibt es eine neue Maltechnik zu erfahren.

Das eigene Zimmer wird zum Atelier

Auf der Rückfahrt müssen wir mehrmals umsteigen. Durch die kurzen Umsteige-Zeiten fährt unser Zug vor unseren Augen ab und wir kommen später als geplant wieder in Jonen an.

Am letzten Tag zeigt uns die Künstlerin Nelly Stutz ihre abstrakten Bilder. Was kann unsere Fantasie darin entdecken? Voller Motivation möchten alle nochmals etwas Neues gestalten und malen, bevor wir zum Abschluss den Film «Lauf der Dinge» von den weltbekannten Zürcher Künstlern Fischli und Weiss anschauen. Mit neuen Eindrücken und selbstgestalteten Werken geht die kurzweilige Spezialwoche viel zu schnell zu Ende. Nach Hause gehen alle mit eigenen Werken und einige mit Materialien unter dem Arm, um das eigene Zimmer zum Atelier zu machen.

Susan Rothen, Irène Muggli

Kunst gestalten

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