Der Zirkusvirus ist ausgebrochen
16.04.2019 WaltenschwilJahreskonzert der Musikgesellschaft Waltenschwil
Der Zirkusvirus infi zierte die Musikgesellschaft Waltenschwil. Das Jahreskonzert stand ganz unter dem Motto «Zirkus» und die Musiker und Musikerinnen mussten sich den Applaus mit dem Clown Jeanloup ...
Jahreskonzert der Musikgesellschaft Waltenschwil
Der Zirkusvirus infi zierte die Musikgesellschaft Waltenschwil. Das Jahreskonzert stand ganz unter dem Motto «Zirkus» und die Musiker und Musikerinnen mussten sich den Applaus mit dem Clown Jeanloup teilen, der seinen Humor und sein Geschick unter Beweis stellte.
Popcornduft erwartete die Konzertbesucher beim Eingang in die Bannegghalle. Diese füllte sich nach und nach, speziell auch mit vielen kleinen Zuhörern. Der Grund dafür war das angekündigte Programm. Wer die Jahreskonzerte von Waltenschwil kennt, weiss, dass sie nicht wie die üblichen Konzerte anderer Gesellschaften ablaufen. Die Waltenschwiler lassen sich immer wieder Neues einfallen und so sorgte auch das Rahmenprogramm einmal mehr für beste Unterhaltung. Mit Clown Jeanloup fanden sie den passenden Partner für ihr grösstes Spektakel des Jahres unter dem Motto «Zirkus».
«Zwei Stunden beste Unterhaltung, Sensationen und zauberhafte Darbietungen», versprach die Zirkusdirektorin Nelly Stöckli, während hinter dem geschlossenen Vorhang das Stück «Entry Of The Gladiators» von Julius Fucik erklang. So hiess es auch gleich nach der Ankündigung der Zirkusdirektorin: «Manege frei für den Zirkus MGW.» Für die Eröffnung holte Dompteur Stefan Aegerter die Kleinsten dazu. Etwas schnatterhaft waren sie schon, als sie watschelnd im schwarzen Frack die Bühne betraten, doch Aegerter zeigte, dass er auch die Jungmannschaft im Griff hatte und diese ihre Instrumente.
Solistin aus der hintersten Reihe
Die Kinder entdeckten ihn zuerst. Lockiges Haar, weite Hosen, zu grosse Schuhe, gepunktete Fliege und das unverkennbare Zeichen seiner Art: die rote Knollennase. Clown Jeanloup betrat die Bühne. Gespannt verfolgten unzählige Augenpaare seine Machenschaften, bis Dompteur «Ägi» wieder das Zepter übernahm. Mit dem abwechslungs- und temporeichen Stück «Bohemian Rhapsody» von «Queen» zeigte er, was unter seiner kompetenten Führung entstehen kann. In «Erinnerung an Zirkus Renz» kam eine Solistin aus der hintersten Reihe nach vorne. Christina Fuchs verzauberte das Publikum mit einer atemberaubenden und schnellen Darbietung auf ihrem Xylofon.
Mit einer Fernbedienung «Musig» gesteuert
Clown Jeanloup trat im Verlauf des Abends immer wieder in den Vordergrund und versuchte sich ebenfalls als Musiker, doch schnell merkte er, dass er zur Belustigung von Jung und Alt mehr Unfug treiben konnte. So liess er mittels Fernbedienung die Musiker den «Can Can» von Jacques Offenbach mal langsam, mal schnell, mit und ohne Volumen oder sogar rückwärts laufen. Den Abspann liess er mehrfach wiederholen, bis Dompteur und Zirkusdirektorin dem Ganzen ein Ende setzen konnten. Während Jeanloups Einlagen untermalte die Musikgesellschaft seine Auftritte mit passenden Melodien wie dem «Laurel & Hardy Theme».
Bei der Fakir- und Feuernummer «Mission Impossible» wurde es zwei Artistinnen warm, einem Artisten sogar zu heiss und Aegerter war froh, dass er zu seiner ursprünglichen Arbeit, dem Dirigieren, zurückkehren durfte.
Nicht nur die Instrumente beherrschen
Was wäre ein Zirkus ohne das legendäre Stück «Oh mein Papa»? Die Erinnerung an die Melodie drückte bei der Zirkusdirektorin auf die Tränendrüse, doch das Publikum genoss das Solo von Walter Egli auf seinem Cornet. Die Musikgesellschaft hatte einmal mehr einen perfekten Abend mit guter Musik und bester Unterhaltung geboten und zeigte, dass die Männer und Frauen nicht nur ihre Instrumente beherrschen, sondern dass sie auch für Schabernack auf und neben der Bühne empfänglich sind. --mo



