Blasmusiker lieben Rock ’n’ Roll
30.04.2019 KüntenZweite «Künten Session» bestätigt den eingeschlagenen Weg
Der Musikverein Künten führte letztes Jahr mit «The Künten Session» ein neues Konzept für sein Jahreskonzert ein. Heuer stand die Session unter dem Motto «I Love Rock ...
Zweite «Künten Session» bestätigt den eingeschlagenen Weg
Der Musikverein Künten führte letztes Jahr mit «The Künten Session» ein neues Konzept für sein Jahreskonzert ein. Heuer stand die Session unter dem Motto «I Love Rock ’n’ Roll». Beides kam beim Publikum hervorragend an.
Roger Wetli
«Wir hatten bei unseren Jahreskonzerten in letzter Zeit immer weniger Zuschauer», erinnerte sich Vereinspräsident Eric Funk. «Deshalb gingen wir 2018 ein grosses Risiko ein und stellten vieles um.» Bereits damals nahmen die Zuhörerzahlen wieder deutlich zu. «Diesmal lief der Vorverkauf derart gut, dass wir spontan eine weitere Tischreihe in die Halle zwängten.» Die beiden Konzertabende waren damit mehr als ausverkauft.
Ausgeklügelte Beleuchtung
Die Anwesenden bereuten ihr Kommen nicht. Sie wurden Zeugen hochklassig gespielter Blasmusik in angenehmer Atmosphäre. Zum Konzept gehört eine ausgeklügelte Beleuchtung des Saales und Tischchen und Stühle im ersten Drittel der Mehrzweckhalle. Das Konzert wird bewusst nicht mehr in den Uniformen, sondern mit schwarzen Hemden und Hosen vorgetragen. Auf zwei Leinwänden werden zu jedem Lied Titel, Komponist, Arrangeur und die jeweiligen Solisten des Musikvereins angegeben.
Blitz und Donner
Getreu dem Motto wurde es an den beiden Abenden tatsächlich ziemlich rock ’n’ rollig. Passend dazu eröffnete der Musikverein das Konzert mit «I Love Rock ’n’ Roll» von Joan Jett. «Queen» berücksichtigten die Künter gleich mit zwei Liedern. «Don’t Stop Me Now» und die berühmte und schräge «Bohemian Rhapsody» liessen die Herzen der Anwesenden schneller schlagen. Gerade Letztere wurde mit ihren vielen Takt- und Musikstilwechseln zu einer «Sternstunde» des Konzertes. Die Übergänge flossen, als wäre es das Natürlichste auf der Welt, in eine Oper Hard Rock und Pop zu integrieren. Ähnlich locker und kompliziert zugleich klang «Backrow Politics» von der «Big Path Band». Ansager Stefan Staubli kündigte das Lied an: «Mir sagte der Titel nichts. Also fragte ich die Musikanten, was das für ein Lied sei. Die Antwort: Es ist einfach geil.» Das Publikum bestätigte diese Aussage gerne.
Aber auch einfachere Stücke gab es zu hören. So kamen «The Beatles» mit «Sgt Pepper’s Lonely Hearts Club Band» und Jerry Lee Lewis mit «Great Balls Of Fire» zu Ehren. Dirigent Stefan Märki hatte vier der zwölf angekündigten Lieder selber arrangiert. Seine Version von «It’s Raining Men» von «The Weather Girls» überraschte die Zuhörer nach der Pause mit Blitz und Donner im Publikum. Bon Jovis Ballade «Bed Of Roses» verwandelte der Dirigent in ein ergreifendes Blasmusikstück. Der Konfetti-Regen mittendrin steigerte die Begeisterung im Publikum noch mehr. Aber auch ein Arrangement mit den wichtigsten Melodien des Musicals «Grease» sorgte für offene Münder.
Nach Irland und Schottland
Das Publikum verdankte die tolle Leistung mehrmals mit «Standing Ovations». «Was für ein toller Abend. Danke für den Applaus», brachte Stefan Märki knapp heraus. Gefasster kündigte er bereits die nächste «Künten Session» an. Diese wird nächstes Jahr am 24. und 25. April aufgeführt und entführt die Zuhörer nach Irland und Schottland. «Man kann heute bereits Plätze reservieren», scherzte er. Als Zugabe spielten die Musikanten bereits ein Stück, das auch 2020 zu hören sein wird.
«Der Aufwand für ‹The Künten Session› ist zwar viel grösser als für ein normales Jahreskonzert, er lohnt sich aber», war Vereinspräsident Eric Funk nach dem Konzert hell begeistert. «Wir haben bereits viele Ideen für weitere Sessions und können darum hervorragend in die Zukunft planen.»