TRIBÜNEN GEFLÜSTER
29.03.2019 SportMax Forster und Melanie Hasler. Zwei Bobfahrer aus dem Freiamt. Forster war vor über 50 Jahren aktiv. Hasler ist aktuell die beste Schweizer Bobpilotin. Die beiden passionierten Sportler reden bei einem Treffen im Bünzpark in Waltenschwul auch über Doping. Damals und heute. ...
Max Forster und Melanie Hasler. Zwei Bobfahrer aus dem Freiamt. Forster war vor über 50 Jahren aktiv. Hasler ist aktuell die beste Schweizer Bobpilotin. Die beiden passionierten Sportler reden bei einem Treffen im Bünzpark in Waltenschwul auch über Doping. Damals und heute. Hasler erzählt, dass es kürzlich morgens um 7 Uhr an ihrer Haustüre in Berikon klingelte. Der Dopingkontrolleur kam spontan vorbei. «Ich muss immer angeben, wo ich mich befinde», sagt sie. Völlig verschlafen öffnete sie die Türe und musste gleich in einen Becher pinkeln. Forster hört gespannt zu. «Wir wurden auch getestet, aber bei uns wusste niemand, wo wir sind.»
Hasler fragt Forster im Gespräch, wie es ihm im Bünzpark in Waltenschwil gefällt. Vorher lebte er im Chappelehof in Wohlen. Dort war es auch gut, doch jetzt fühlt er sich sehr gut aufgehoben, auch weil seine Frau Edith im Bünzpark lebt. Forster erzählt, dass er gerne an der Bünz laufen geht. Ein Büsi begleitet ihn jeweils, deshalb hat er in seinem «Cadillac» (wie er seinen Rollator nennt) auch immer Katzen-Leckerli dabei. Melanie Hasler findet das einfach nur «Jööö».
Wohlens Aussenverteidiger Marijan Urtic kann nach seinem Milzriss immer noch nicht mitwirken. Dafür hat er auf der Tribüne mitgelitten. Und bewiesen, wie viel er von Fussball versteht. Vor dem Spiel darauf angesprochen, was er seiner Mannschaft zutraut, antwortet er: «Bei diesen Platzverhältnissen und bei dem Wetter: alles. Je länger die Null steht, desto genervter werden die Servette-Spieler sein. Und wir haben mit Nathan Tayey eine Waffe, die ihnen gefährlich werden kann.» So, wie von Urtic prophezeit, kommt es auch. Wohlen kassiert 75Minuten kein Tor, Nathan Tayey ärgert die Servettiens mit seinen Kontern und die Genfer hadern mit dem Platz. Als ein Flankenversuch eines Servette-Spielers komplett missglückt und ins Aus f liegt, sagt Urtic schmunzelnd: «Willkommen in Wohlen.» Anschliessend trifft eine weitere seiner Prognosen ein. «Wäre spannend, wenn wir weiterkämen und dann den FC Rotkreuz in der nächsten Runde ziehen würden.» Tatsächlich wäre das der nächste Gegner der Freiämter geworden. Servette kriegt nach dem Sieg auf den Niedermatten den letzten verbliebenen Ersligisten für den Viertelfinal zugelost.
Nach dem Spiel scherzen Urtic und Captain Alban Pnishi, dass sie selbst zu Wohler Challenge-League-Zeiten nie so nah dran waren, in den Cup-Viertelfinal einzuziehen. Es macht sich Enttäuschung breit bei den beiden Routiniers, dass die Freiämter kommende Saison nicht im Cup vertreten sein werden. Schliesslich sagt Urtic: «Alban, wir müssen unsere Verträge verlängern. Ich möchte mit Wohlen noch Cup-Geschichte schreiben.»
Neben den elf Spielern im Trikot des FC Wohlen, stand im Cup-Spiel gegen Servette auch eine zwölfte Person mit Bezug zur Region Freiamt auf dem Platz. Schiedsrichter Alain Bieri erhielt Unterstützung von Susanne Küng. Die 34-jährige Schiedsrichterassistentin kommt ursprünglich aus Merenschwand und hat bis vor einiger Zeit auch selbst in Wohlen gewohnt.
--spr/jl